Spieltag 27 (30)

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Kleines Spieler x Trainer Special zum 27. Spieltag der Bundesliga, bzw. zum 30. Spieltag der Premier League.

Spiele: BVB-Frankfurt; Chelsea-West Brom

words: 1186

Brandt x Terzic

Verloren. Mal wieder. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Aber ich musste sagen, dass Frankfurt verdient gewonnen hatte. Wir hatten uns zu viele Fehler erlaubt, allen voran natürlich das Eigentor von Nico ganz zu Beginn. Durch das Tor von Mats hatten wir uns dann wieder in Sicherheit gewähnt, doch das 2:1 von André Silva hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir hatten verloren und dadurch so gut wie keine realistischen Chancen mehr darauf, nächstes Jahr in der Champions League zu spielen. Niedergeschlagen machte ich mich auf den Weg in die Kabine. Dort waren überall niedergeschlagene Gesichter zu sehen. Auch Edin sah nicht sehr zufrieden aus, verständlicher Weise. „Okay, Leute!", rief der Coach, als er sich sicher war, dass alle da waren und keiner mehr irgendwelche Interviews gab, „Ich glaube, ich muss euch nicht sagen, dass das Spiel nicht besonders schön anzusehen war. Das lag nicht nur an dem Eigentor. Also Nico, mach dir keine Vorwürfe, das kann jedem Mal passieren. Natürlich ist dieser Zeitpunkt nicht gerade ideal für einen solchen Fehler, aber man kann es nicht mehr ändern. Ich glaube nicht, dass es jetzt noch Sinn mach das ganze zu analysieren, dass werden wir im Verlauf der nächsten Woche nachholen. Jetzt geht nach Hause und entspannt euch en bisschen, morgen ist schließlich Ostersonntag.", sprach er zu uns. Er erhielt für diese Worte viel zustimmendes Gemurmel. Wie gerne ich gerade einfach zu ihm gehen würde und mich in seine Arme fallen lassen würde. Ich wollte gerade einfach nur in den Armen meines Freundes liegen und von ihm gehalten werden. So, wie Erling es gerade bei Gio tat. Die beiden gaben schon ein süßes Paar ab. Edin und ich führten seit ungefähr einem Monat eine Beziehung. Eigentlich lief es sehr gut, doch wollte er, dass wir vor der Mannschaft so gut es ging Abstand hielten. Privates von Beruflichem trennen, oder so etwas in der Art. Ich verstand das ganz und gar nicht, denn die Mannschaft wusste über uns Bescheid und Erling und Gio turtelten ja auch im Training herum und wenn Reiss mal zu besuch war und beim Training zusah, war auch Jadon mal ganz schnell abgelenkt. Okay, vielleicht war es etwas anderes, da Edin der Trainer war, aber gerade jetzt, nach einem verlorenen Spiel, brauchten wir beide die Nähe des anderen, das wusste ich. Denn auch, wenn ich nicht gespielt hatte, traf mich die Niederlage hart. Oder vielleicht gerade deshalb, denn diese Machtlosigkeit, die man auf er Bank verspürte, war schlimm.

Schnell zog ich mich um und verließ mit gesenktem Kopf die Kabine. Dabei rannte ich natürlich in jemanden. Ich brauchte nicht mal aufzusehen, ich wusste, wer vor mir stand. Es war Edin, der mich jetzt wortlos an sich zog. Ich schloss die Augen und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter. „Es tut mir leid...ich hab versagt...", wisperte der Ältere in mein Ohr. Ruckartig löste ich mich von ihm und sah ihn verständnislos an. „DU hast versagt? WIR haben versagt! Du bist ein toller Trainer, das liegt gar nicht an dir. Du hast uns wahrscheinlich sogar vor einer noch höheren Niederlage bewahrt!", protestierte ich. Edin schüttelte den Kopf und zog mich wieder an sich. Dann gab er mir einen Kuss auf die Haare. „Danke, Julian."

Werner x Tuchel

Ich konnte nicht glauben, dass Thomas mich nach der Sache gegen Nordmazedonien noch in die Startelf stellte. Ich hätte es total verstehen können, wenn mich mein eigener Freund für den Rest der Saison auf die Bank verbannt hätte. Bevorzugte er mich etwa, weil wir zusammen waren? „Was ist los, Timo?", wurde ich von Thomas aus meinen Gedanken gerissen, da ich wohl sehr abwesend gewirkt haben musste. Unsicher sah ich ihn an. „Stellst du mich nur in die Startelf, weil...naja...weil wir miteinander schlafen?", fragte ich schüchtern und war froh, dass wir gerade alleine in der Kabine waren, da die anderen schon draußen waren, und zusätzlich darüber, dass wir Deutsch sprachen, denn so könnten uns, auch wenn jemand zugehört hatte, nur Toni, Kai, Mateo und Chris verstehen. Überrascht sah der ehemalige PSG-Trainer mich an. „Denkst du das wirklich?", erkundigte er sich und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hab bei der Natio scheiße gespielt und ich glaube nicht, dass sich das über Nacht geändert hat.", erwiderte ich und kaute auf meiner Unterlippe. „Timo, hör mir zu. Unsere Beziehung hat absolut nichts mit der Entscheidung zu tun, dass du heute von Beginn an spielst. Klar, deine Performance war in letzter Zeit weder hier, noch bei der Nationalmannschaft besonders gut, aber ich bin der Meinung, dass es kontraproduktiv wäre, dich jetzt auf die Bank zu setzen. Du bist ja jetzt schon so unsicher und es würde glaube ich nur noch schlimmer werden, wenn du auf der Bank sitzen würdest. Ich weiß, dass du es kannst, Timo. Du musst dir auch darüber bewusstwerden, dass du es kannst und dann klappt das auch!", während seiner kleinen Ansprache an mich griff er nach meiner Hand und sah mir in die Augen. Ich sog jedes einzelne seiner Worte in mich auf und nickte. Er hatte recht. Wie konnte es bloß sein, dass dieser Mann mich besser kannte, als ich mich selbst? „Gut, dann hopp! Ab aufs Spielfeld mit dir, aufwärmen!", er gab mir noch einen kurzen Kuss, bevor wir aufstanden und hinaus aufs Feld traten.

5:2. Was ein Spielstand. Nur leider stand es nicht fünf für uns, sondern fünf für West Bromwich Albion. Den Tabellenvorletzten. Wie hatte das nur passieren können? Wie konnten wir eine 1:0 Führung so aus der Hand geben und das schon innerhalb der ersten Halbzeit? Wie konnte es sein, dass wir bis zur 45' Minute 1:0 führten und nur in einer Minute zwei Gegentreffer kassierten? Das war alles meine Schuld. Hätte ich ein paar von den Chancen besser verwertet, wäre es nicht so weit gekommen. „Timo, hör auf dir Vorwürfe zu machen!", Thomas betrat das Wohnzimmer. In der Hand hielt er zwei Tassen mit heißem Kakao. Eine davon drückte er mir in die Hand, bevor er sich neben mich setzte. „Aber es ist meine Schuld!", nuschelte ich und trankt einen Schluck des heißen Getränks in meiner Hand. „Das stimmt nicht! Du bist nicht derjenige, der mit gelb-rot vom Platz geflogen ist.", brummte mein Freund und ich sah ihm an, dass er Thiago seine rote Karte noch nicht verziehen hatte. „Aber ich bin derjenige, der vorne die Bälle nicht richtig verarbeitet hat!", murmelte ich und trank einen weiteren Schluck. Thomas sagte nichts, woraus ich schloss, dass er dachte, dass ich recht hatte. „Komm mal her.", kam es dann schließlich von ihm. Der Deutsche hatte seine Tasse auf dem Couchtisch abgestellt und seine Arme ausgebreitet. Seufzend stellte ich ebenfalls meine Tasse ab. Dann platzierte ich meinen Kopf an seiner Halsbeuge und schlang meine Arme um seinen Nacken. Es tat gut. Diese Nähe und das Gefühl, geliebt zu werden. „Ich liebe dich Timo, okay? Egal, wie schlecht oder gut du spielst. Du bist ein toller Fußballer. Lass dich nicht von der Presse unter Druck setzen, okay?", bat er mich liebevoll. „Okay.", flüsterte ich und schloss die Augen. Ich war froh, ihn zu haben.

Ich sag dazu jetzt einfach mal gar nichts...keine Ahnung, woher die Idee kam...

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