Kapitel 20

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„Kenma", Akaashi's Stimme trug mehr Emotionen, als Kenma je gehört hatte. "Oh Gott, Kenma es tut mir so leid." Er wiederholte dies andauernd in verschiedenen Varianten, seitdem er und Bokuto ihn zusammengerollt auf dem Boden des Krankenhausflurs gefunden hatten, und kein eines Mal haben diese Worte seinen Schmerz gelindert.

Gerade saßen sie im Korridor des Krankenhauses, mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt. Kenma saß zwischen Akaashi und Bokuto, eine Person auf jeder Seite, als könnten sie ihn, vor dem was passiert war, beschützen.

Zu seiner Linken saß Bokuto, in seine Knie schluchzend und umarmte sich selbst für Komfort. Und zu seiner Rechten war Akaashi, Augen rot und wund, als hätte er zuvor geweint und versuchte sich zusammenzureißen, um die Anderen beiden zu versorgen.

Die Drei saßen da nun für eine Weile in Stille, keine Möglichkeit den Schmerz weniger werden zu lassen.

Jedes Mal, wenn Kenma's Trauer zumindest etwas verging, dachte er wieder an Kuroo und schon packte ihn eine neue Welle und er brach erneut ins Schluchzen und Weinen aus. „Ich habe ihn geliebt. Ich wollte mich nicht verabschieden." winselte er und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Seine Worte brachten Bokuto noch stärker zum Weinen und Akaashi vergoss nun auch wieder Tränen.

Die Trauer, die er verspürte, war unerträglich, er wusste nicht einmal, wie er mit der Last laufen sollte, ohne darunter zusammenzubrechen.

Die Gedanken verdrehten seinen Kopf, es war ein furchtbares Chaos. Er hatte keine Ahnung, ob er jetzt traurig, wütend oder etwas ganz anderes war.

„Er hat keine Schmerzen mehr." flüsterte Akaashi, ein weiterer Versuch, die Stimmung etwas aufzulockern und Hoffnung für einen der Drei zu finden.

Kenma schluchzte erneut „Er hätte gar nicht erst in diesen Schmerz geraten sollen."

Das Universum hätte jeden Anderen nehmen können, warum musste es ausgerechnet Kuroo sein? Warum musste es die Person mit dem größten und ehrlichsten Herz, mit einem Lächeln, das alle Dunkelheit verschwinden ließ, sein?

Eine neugefundene Wut füllte auf einmal Kenma's Körper, als er zitternd aufstand. Er wollte nicht mehr in diesem Krankenhaus sein, es war zu schmerzhaft; es erdrückte ihn. Es erinnerte ihn viel zu sehr an das, was passiert war, er wollte Kuroo als die Person, die er war, in Erinnerung behalten und nicht die, welche die Krankheit aus ihm gemacht hatte; so wie Kuroo es gewollt hätte.

„Kenma? Wo gehst du hin?" Akaashi schaute zu ihm hoch, Augen aufgerissen, da er Angst hatte, dass Kenma irgendetwas leichtsinniges tun wollte.

Er seufzte bevor er sprach „Ich muss hier raus." Seine Stimme war schwach und rau; eine Nebenwirkung von dem Schreien und Weinen der letzten paar Stunden, die sich wie eine grausame Ewigkeit angefühlt hatten.

Akaashi nickte und rutschte rüber, um seinen Körper an Bokuto's zu pressen. „Geh nicht zu weit ohne uns. Wir äh kümmern uns um die Papiere."

Kenma hatte keine Zeit, die Arbeit von Akaashi wirklich wertzuschätzen. „Danke." sagte er, bevor er sich weg drehte. Er trocknete seine Tränen und ging, dann joggte, und letztlich rannte er durch die Drehtüren des Krankenhauses, weg von dem Ort, der ihm Kuroo weggenommen hatte.

Die kalte Nachtluft brannte in seinen Lungen, doch er ließ sich nicht davon stoppen. Er quälte seine Beine, solange sie noch konnten, der Wind trocknete seine Tränen. Er stoppte nicht, bis er den Park um den Block erreicht hatte; der gleiche in dem Kuroo und er vor mehreren Wochen die Sterne beobachtet hatten.

Er stoppte in der Mitte. Mit seinen Händen an seinen Seiten versuchte er Luft zu bekommen.

Kenma schaute hoch, um den klaren Nachthimmel zu sehen, hunderte an leuchtenden Sternen starrten zurück wie weiche funkelnde Diamanten; wie die, die Kenma immer in Kuroo's Augen gesehen hatte.

Seine Unterlippe zitterte als sein Körper wieder einmal mit dem Schock seines Verlusts überfordert war, und er brach auf dem Gras zusammen, die Augen verließen kein eines Mal die Sterne, die sie so oft zusammen angeschaut hatten; die Sterne, die er wegen Kuroo angefangen hat zu lieben.

Kenma lag auf der Wiese und weinte sich die Augen aus vor einem Publikum an Sternen, welche ihm einen kalten Komfort anboten. Er wollte sie anschreien, fragen warum sie seinen Kuroo wegnahmen, sie anbetteln, dass sie stattdessen ihn nehmen sollen.

Die wage Hoffnung durchquerte Kenma's Gedanken, dass gerade in diesem Moment, zwischen all diesen Sternen vielleicht auch Kuroo war.

the galaxy is endless (I thought we were, too) (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt