Kapitel 12

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„Sicher, dass du heute Nacht zuhause bleiben möchtest?" fragte Kuroo aus dem Schlafzimmer. Kenma konnte ihn aus dem begehbaren Kleiderschrank, in dem er stand, nicht sehen, aber er wusste, dass er seinen üblichen fragenden Blick trug. Es war Freitagnacht, ihre eigentliche Date Night.

Kuroo hat vorgeschlagen, sich die Sterne anzuschauen, so wie er es vor all den Monaten versprochen hatte, damals als alles noch normal war. Es fühlte sich so an, als wäre es eine Ewigkeit her. Aber das Wetter war nun zu kalt dafür, die Mitte des Winters brachte eine unerträgliche Kälte mit sich. Er konnte Kuroo bei diesen Temperaturen nicht rauslassen, nicht wenn er in letzter Zeit so schnell friert.

Kenma gab sein Bestes nicht auf dem Fakt zu verweilen, dass Kuroo in den letzten Monaten gebrechlich wurde und zitterte sobald er in den ersten Kontakt mit Kälte kam. Das Thermostat in ihrer Wohnung war durchgehend auf warm gestellt, es gab keinen Sinn darin, unvorsichtig zu sein.

Die Date Night in ihrem eigenen warmen, vertrauten Apartment zu verbringen, ist eine viel sichere Option. Für Kuroo's physische Gesundheit, als auch für Kenma's mentale.

„Ja, ich habe eine Idee. Wir beobachten wann anders die richtigen Sterne." Eine Zeit in der es Kuroo besser ging. Im Sommer, vielleicht.

Kenma durchwühlte weiterhin Kisten und Regale, fand alte Schmuckstücke, bei denen er nicht mal gewusst hatte, dass sie noch existierten, aber nicht die, nach denen er suchte. „Gib mir noch ein paar Minuten."

„Soll ich dir helfen?"

„Nein! Ich schaff das schon alleine, du bleibst wo du bist." rief Kenma, während er einen weiteren Karton öffnete. Diese war voll mit altem Streaming Equipment, so wie Kameras und Mikrophone, obwohl Kenma gedacht hat, dass er sie in der Universität schon weggeworfen hatte.

„Weißt du, wenn du mir einfach sagen würdest, nach was du suchst, könnte ich dir bestimmt sagen, wo es ist." sprach Kuroo's körperlose Stimme.

Kenma verdrehte die Augen. Keine Chance, dass es in keiner dieser Kisten war. „Schon okay." Er öffnete eine neue Box, die auf dem zweiten Regal, seine Augen fixierten sich sofort auf dem Objekt seiner Wünsche. „Ich hab's eh schon gefunden! Schließ deine Augen."

Sobald er das Objekt genommen und die Verpackung zurück in das Regal gelegt hatte, ging er aus dem begehbaren Kleiderschrank. So wie erwartet saß Kuroo immer noch auf dem Bett, Augen fest geschlossen und tippte mit seinen Fingern auf dem eisernen Bettrahmen herum.

Kenma konnte nicht anders als sich leise an ihn heranzuschleichen und ihm einen zarten Kuss auf die Lippen zu drücken. Er war wahrlich der niedlichste Mensch, den Kenma je gesehen hatte.

„War das die Überraschung?" hauchte Kuroo gegen Kenma's Haut als sie sich voneinander lösten. „Kann ich jetzt meine Augen öffnen?"

Kenma klemmte den Gegenstand unter seinen Arm, um seine Hände freizumachen und platzierte sie auf beiden Seiten von Kuroo's Gesicht, seine Daumen streichelten leicht über seine Augenlider. „Lass sie zu."

„Okay" Kuroo's Stimme war ein Flüstern, aber das Lächeln auf seinen Lippen bedeuteten, dass er sein Vorhaben weiterführen durfte.

Er ging einen Schritt zurück. „Fünf Minuten noch. Es ist eh keine große Überraschung."

„Weißt du, alles von dir ist toll." Kenma lächelte als er in den Schubladen rumwühlte, in der Hoffnung, auf Batterien zu stoßen. Er hat sie dort immer für den Fall, dass einer seiner Controller leer gehen, aufbewahrt. Drin lagen noch ein paar Batterien, Kenma nahm drei davon, um sie in das Gerät zu stecken und machte es an um zu sehen, ob es noch funktionierte.

the galaxy is endless (I thought we were, too) (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt