Kapitel 16

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Kenma blickte auf seine Taschenuhr. Es war bald 22 Uhr, eine anständige Uhrzeit, um mit dem Arbeiten aufzuhören. Er klappte seinen Laptop zu und stellte ihn auf den kleinen Tisch neben Kuroo's Bett.

Er verbrachte seine Zeit mehr im Krankenhaus als irgendwo anders und zog es öfter mal in Betracht, die Nacht ebenfalls dort zu verbringen. Kenma konnte keinen bestimmten Zeitpunkt nennen, an dem das Krankenhaus mehr zu seinem Zuhause wurde als sein eigentlicher Wohnort, doch störte es ihn auch nicht. Nicht wenn es heißt, dass er so näher bei Kuroo sein konnte.

Er hob seine Hand zu dem Fenster des Raumes und zog am Vorhang. Der klare Nachthimmel starrte zurück, geschmückt mit einer Sammlung von Sternen.

Das gab Kenma eine Idee, die so brilliant war, wie jeder Stern am Himmel. Er drehte sich zu Kuroo, der irgendetwas auf seinem eigenen Laptop schaute. „Kuro, erinnerst du dich an das Versprechen, welches wir uns vor einiger Zeit gegeben haben?"

Kuroo drehte seinen Kopf, um ihn ebenfalls anzuschauen, die Verwirrung war ihm ins Gesicht geschrieben. „Welches?"

„Du hattest gesagt, dass wir uns irgendwann mal die Sterne anschauen werden" sagte Kenma, auf Fakten beruhend. „Damals als—" Er musste sich selbst unterbrechen, damit er kein '-alles noch normal war.' dranhing. „Damals als du das erste Mal den Sternenprojektor aufgebaut hattest."

Es fühlte sich an, als wäre es eine Ewigkeit her. Kuroo, auch wenn er immer noch verwirrt war, nickte. „Ja?"

„Wollen wir unser Versprechen jetzt einlösen?"

Kuroo's Augen weiteten sich für eine Sekunde, bevor ein Lächeln seinen Mund verzierte und seine Augen erreichte. „Das würde mir sehr gefallen"

Das war die Bestätigung, die Kenma gebraucht hatte. Er stand mit einem Stöhnen von dem Sitz auf und streckte sich. Er hatte einen Plan, nun musste er ihn nur noch vollbringen. „Warte hier, ich bin gleich zurück."

Er verließ sofort den Raum und huschte durch das Labyrinth der Gänge, fokussiert auf sein Ziel. Er hatte die Korridore schon immer gehasst, sie sahen alle identisch aus. Für die ersten zwei Wochen, seit Kuroo hier blieb, hatte Kenma mindestens fünf mal falsche Räume betreten, was ihn immer wieder in unangenehme Situationen verwickelte.

Mittlerweile hat er aber dazugelernt. Seitdem er fast selbst wie ein Bewohner war, wusste er so ziemlich, wo alles ist. Das führte auch dazu, dass er es in wenigen Minuten zum Haupt Tresen der Station geschafft hat.

Als er ankam, schaute eine der Krankenschwestern hoch und lächelte Kenma an. Er konnte sie die letzten Monate kennenlernen, ihr Name war Ito Akari, sie hat Kuroo in den ersten fünf Minuten sofort lieben gelernt (sowie es viele Menschen taten). Es beruhigte Kenma zu wissen, dass Kuroo hier in guten Händen ist.

„Guten Abend, Ito-san" begrüßte er sie und lehnte sich gegen den Tisch.

„Guten Abend, Kenma. Ich wusste nicht, dass du noch hier bist, auf dem Weg nach Hause?" Ihre Stimme war aufrichtig.

Kenma jedoch, schüttelte seinen Kopf. „Ich bleibe heute Nacht hier."

Ito's Lächeln wurde breiter. „Dein Liebhaber liebt es wenn du das machst, weißt du. Er redet dann am Tag danach über dich, als hättest du für ihn die Sterne in den Himmel gesetzt."

Ihr Kommentar erinnerte Kenma daran, warum er überhaupt hergekommen war. „Habt ihr vielleicht einen Rollstuhl, den wir benutzen können?"

Sie schürzte ihre Lippen. „Wo denkt ihr denn hinzugehen?"

„Hier um die Ecke gibt es einen Park, ich wollte ihn zum Sterne anschauen mitnehmen." Kenma fühlte sich komisch dabei, sich einer anderen Person zu erklären, aber wenn das sein Weg zum Ziel war, machte er alles.

the galaxy is endless (I thought we were, too) (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt