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Seit mehreren Stunden liefen Dustin und ich nun schon durch den Wald

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Seit mehreren Stunden liefen Dustin und ich nun schon durch den Wald. Ich hatte jede Orientierung verloren. Wenn ich Dustin nun verlieren würde, wäre ich verloren. Ich war mir sicher, dass ich ohne seine Hilfe nie wieder aus diesem Wald herausfinden würde.

Immer und immer tiefer führte uns der Zauber, den ich mit Hilfe des Lederarmbandes sprechen konnte, tiefer in den Wald. Das Sonnenlicht kämpfte sich immer wieder durch die dichten Baumkronen, doch teilweise kam es gar nicht mehr bei uns an. Auch das Wetter schien schlechter geworden zu sein. Vielleicht lag es auch daran, dass sich die Sonne nicht mehr so viel zeigte, denn dunkle Regenwolken erkannte ich durch die Baumkronen hindurch.

„Was ist, wenn wir deinen Freund heute nicht finden?", stellte ich die Frage, die mir schon länger durch den Kopf ging.

Dustin neben mir zuckte mit den Schultern. „Dann suchen wir morgen weiter."

Abrupt blieb ich stehen und stemmte die Hände in die Hüfte. „Hier?", fragte ich. „Auf dem Boden?"

Wieder bekam ich nur ein Schulterzucken als Antwort. „Du wolltest doch unbedingt in den Wald. So etwas wie Betten haben wir hier nicht."

Ich schüttelte ungläubig den Kopf. „Aber ihr wohnt doch auch hier irgendwo. Können wir da nicht schlafen?"

Der Gestaltwandler lachte auf. „Hör zu, ich bin dankbar, dass du mir hilfst meinen Kumpel zu suchen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich dir zeige, wo wir leben."

Ich rollte mit den Augen und setzte wieder einen Fuß vor den anderen. „Du weißt ja auch, wo wir wohnen", kommentierte ich das Ganze, ließ es aber auf sich beruhen. Ich wollte keinen Streit anfangen.

Stattdessen nahm ich wieder das Lederarmband zwischen meine Finger und sprach ein weiteres Mal den Zauberspruch.

Eine Zeit lang passierte nichts, doch dann begann das Armband heiß zu werden. Ich konzentrierte mich auf dieses Gefühl und ging weiter. Mit jedem Schritt hatte ich das Gefühl, dass das Band anfangen würde zu brennen, doch es blieb heile.

„Er ist hier in der Nähe", deutete ich die Zeichen und deutete in die Richtung. „Das Band wird ganz heiß, wenn ich in die Richtung gehe", erklärte ich weiter.

Zufrieden nickte Dustin. Gemeinsam setzten wir unseren Weg durch den Wald fort. Mehrere Minuten gingen wir nur geradeaus und schlängelten uns zwischen den Bäumen hindurch.

Meine Schritte waren lauter als die von Dustin. Keine Ahnung wie er es machte, aber er bewegte sich fast lautlos über den Waldboden. Ich hingegen stolperte über Äste und wirbelte die losen Blätter auf. Gerade wenn der Waldboden etwas hügelig war, sah ich nicht immer alles, was sich unter den Blättern befand. Trotzdem versuchte ich konzentriert zu bleiben.

Mit dem Armband in der Hand ging ich einen kleinen Hügel hinab, blieb an einer Wurzel hängen und fiel. Ich überschlug mich einmal, als ich den Hügel hinunterrollte. Das Armband fiel mir aus den Händen.

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