Als wir beide fertig waren mit essen half ich ihm den Tisch abzuräumen und merkte da schon wie meine Laune auf den Tiefpunkt sinkt.
Als Harry dabei ist die Tischdeko wieder auf den Tisch zu platzieren, husche ich schnell ins Zimmer und schließe ab.
Ich strich mir die Träger meines BH's als letztes ab und stieg dann auf meine Waage.
52.2
+400g
Nein!Nein Nein Nein!
Mit offenem Mund steige ich von der Waage und auch die Zahlen verschwinden wieder von der Anzeige.
Vielleicht sind sie nicht mehr auf dem Display, doch sie bleiben in meinem Kopf. Sie rattern in meinem Kopf herum und dröhnen in meinen Ohren. Ich hatte mich so unglaublich angestrengt und das jetzt durch ein einziges Frühstück zerstört.
Bevor ich mich überhaupt dazu entscheiden kann fange ich an zu weinen. Ich höre gar nicht mehr auf und kann es auch nicht mehr stoppen. Die Tränen fließen und ich will einfach nur, dass es aufhört.
Noch dazu fängt mein Bauch an weh zu tun und mein Gewissen schreit.
Als Harry klopft ist es das erste Mal, dass ich ihn abweise.
"Jetzt nicht...", schluchze ich und sinke dann vor der Tür auf den Boden. Im selben Moment bereue ich meine Worte denn eigentlich hätte ich ihn genau jetzt gerade bei mir.
"Iles was ist denn jetzt los mit dir?", man hört wie verwirrt er ist. Er tut mir so leid.
"Nichts...Harry geh!", es ist fast ein rufen unter Tränen.
"Nichts mache ich. Öffne die Tür!"
"Harry..-",protestiere ich weinerlich
"Nein. Aufmachen!"
Ich stand auf und drehte den Schlüssel im Schloss.
Sofort geht die Tür auf und er sieht mich verzweifelt an.
Ich versuche einfach nicht mehr weiter zu weinen doch das ist echt schwer. Alles was in meinem Kopf rum schwirrt sind diese Zahlen. Alles ist voller Zahlen.
Viel zu große Zahlen.
Was soll ich denn jet-
"Hörst du mir überhaupt zu?", riss mich seine Stimme aus meinen Gedanken.
Ich sah ihn nur mit großen Augen entschuldigend an.
"Also nein...", murmelte er und schaute zur Seite. "Liebst du mich noch?"
"Was?!", endlich. Endlich brachte ich es zustande Worte zu sagen.
"Natürlich Harry! Wieso denkst du das. Es tut mir leid...Mir gings nicht gut. Aber bitte. Bitte bitte denk nicht so! Du bist mein Leben...Ich liebe dich mehr als alles andere...Ohne dich bin ich ein nichts. Ohne dich bin ich nicht existent. Ohne dich bin ich einfach nicht ich.",flüsterte ich mit einer Vorsicht in meiner Stimme und ging auf ihn zu.
"Du kannst anscheinend nicht mehr ruhig bei mir schlafen...Dann fühlst du dich anscheinend so unwohl bei mir, dass du im nächsten Moment weinend im Zimmer sitzt. Was ist los?", er raufte sich seine Haare und ich sah ihn mitleidend an. Das waren nicht die Gefühle die ich ihm vermitteln wollte. Die Luft zwischen uns war von Spannungen geprägt.
Ich wollte, dass er sah wie sehr ich ihn liebte. Dass er sah, dass er alles für mich war und ich alles für ihn geben und tun würde.
Er war mein Leben. Einfach mein Ein und Alles. Er war etwas so wertvolles in meinem Leben geworden, dass ihn zu beschreiben nicht gerecht wäre und es auch nicht möglich schien meine Gefühle in einfachen Worten Ausdruck zu verleihem.
"Das stimmt nicht Harry! Ich liebe dich und ich liebe mein Leben mit dir. Ich will gar nicht ohne dich!", sagte ich leise und sah ihn flehend an.
Er wich meinem Blick aus und sah mit krauser Stirn auf den Boden.
"Bitte...Es tut mir leid..."
Vorsichtig legte er seine Hände auf meine Schultern und sah mich eindringlich an.
"Aber was ist dann?",seine Stimme klang sicher aber sie hatte einen Unterton den ich nicht deuten konnte.
"Nichts...ich...Es ist egal. Ich will auch nicht darüber reden...Bitte!",sagte ich und versuchte ihn ganz qa vorsichtig anzulächeln.
Schon zweimal hatte ich ihn heute angelogen. Und das nur weil ich versuchte abzunehmen. Vielleicht sollte ich ihn einfach einweihen. Was sollte er schon sagen. Er würde mich unterstützen das wusste ich.
Er erwiederte das Lächeln und küsste mich kurz.
"Hast du Lust Joggen zu gehen?", fragte ich ihn während ich aus meinen Sachen meine Sportssachen herauskramte.
"Schon aber hättest du nicht eher lust auf shoppen? Weil...Du...", er kratzte sich nervös im Nacken und sah auf den Boden. Oh nein sag nicht dass ich neue Sachen brauche. Sieht man es mir an. Sieht man, dass ich zugenommen habe?
"Ich was Harry?", fragte ich ängstlich nach.
Wenn er jetzt sagen würde, dass ich zugenommen hätte dann wäre er wenigstens auf meiner Seite und würde mich unterstützen. Allerdi-...
"Du und ich müssen nächste Woche auf ein Event.", unterbrach er meine Gedanken.
Oh.
Mein Ziel war es gewesen bis zu unserem ersten gemeinsamen Event 48 Kilogramm zu wiegen.
Wie sollte ich das schaffen?
Blitzschnell entschied ich mich nach welchem Motto ich in den nächsten Tagen zu leben hatte;
Noch weniger.
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Rib Cage h.s ~ anorexic
FanficWeil das Gewicht der Gesellschaft so schwer ist, dass man selbst am liebsten schwerelos sein möchte. "Hailey, du bist wunderschön!" "Nein." !!Triggerwarnung; Gestörtes, ungesundes und unnormales Essverhalten!!