Chapter 2

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Where did I go wrong?

I lost a friend

Somewhere along in the bitterness

And I would have stayed up with you all night

Had I known how to save a life

~ How to save a life, The Fray

Harry POV.

Ein Schnitt – Schmerz. Dafür, dass ich hässlich bin.

Zwei Schnitte – Blut floss aus der Wunde. Dafür, dass mich jeder hasst.

Drei Schnitte – Meine Sicht wurde undeutlicher. Dafür, dass meine Mutter wegen mir weint.

Vier Schnitte – Eine Träne tropfte in den frischen Schnitt und ein Schmerz, der kaum auszuhalten war, durchzog meinen Körper. Dafür, dass mein eigener Vater mich misshandelt.

Fünf Schnitte – Ich krallte mich am Waschbecken fest um aufzustehen. Dafür, dass ich ich bin.

Mein Blick wanderte zum Spiegel. Dort sah ich nicht mehr und nicht weniger als mich.

Und genau das war das Problem. Ich fühlte mich nicht mehr so, als würde ich in diesem Körper leben.

Diesem Körper, dem alle ständig in seine Grübchen pieksten und ein „Süß“ kommentierten.

Dem Körper, der ständig alle mit seinen Locken kitzelte.

Dem Körper, der immer lächelte.

Ich schob meinen Körper näher zum Spiegel und plötzlich hatte ich das Gefühl, dass ich das Glas zwischen mir und meinem Spiegelbild durchdringen könnte. Langsam fuhr ich mit meinen Händen mein Gesicht im Spiegel nach. Ich ließ meine Hände über meine Wangen gleiten, meine Stirn, Augen und Schläfen. Aber ich fühlte nichts als Glätte und Kälte.

Mit einem großen Schritt trat ich von diesem Spiegel zurück, der meine schlimmsten Alpträume zeigte, denn das war ich selbst.

Ich merkte nicht wie aus meinen Schnittwunden weiter Blut lief, sich eine Blutlache auf dem Boden bildete.

Ich war betäubt.

Mit dem Arm holte ich weit aus und ließ meine Faust gegen den Spiegel krachen.

Mein Spiegelbild war jetzt verschwunden, es existierte nur noch in meinem Kopf. Glasteile flogen herunter, Splitter drangen in meine Haut.

Meine Hand begann zu bluten, aber ich spürte nichts.

Erst als ich auf den Boden schaute und dort das Blut, welches die Form eines Herzens angenommen hatte, sah, kam ich zurück in die Realität.

Ich sank zu Boden, zitternd, und fischte aus einer Kiste das Verbandszeug heraus. Schnell versorgte ich die Wunde und räumte danach mein Werk auf.

Ein Stück des Spiegels behielt ich jedoch.

Falls ich mich wieder verlieren sollte und um mich zu erinnern, wer ich war.

Hallo Leudiis,

ja, ich weiß, das Kapitel ist ziemlich kurz. Tut mir total leid. :( Dafür werden die nächsten wieder länger und ich hoffe es hat euch trotzdem etwas gefallen, auch wenn es diesmal ziemlich traurig war. Sorry.

Widmung: @liisaxotfs, weil Baum halt (omg ich zitiere Unge :D). Nein, weil du so sweet warst und das letzte kapi so toll fandest.

Hab euch alle lieb, Anne<3

Infinity ~ Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt