Kapitel 2.2

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Kapitel 2.2

"Ich habe so eine Ahnung", knurrte Draakon, der Stella kurz in den Arm nahm. "Wir gehen gleich zurück."

Sein knurrender Ton irritierte sie, aber sie hielt sich an ihm fest. Irgendetwas stimmte nicht, so viel war klar. „Wirst du mir davon erzählen?", fragte sie und krallte sich an ihm fest. Es ging um einen Menschen und ihre Aufgabe war es, zwischen Menschen und Drachen zu vermitteln.

"Wir bringen sie zuerst nach Hause. Dann kümmern wir uns beide um sie", entschied er, bevor er sich verwandelte und sich zu Boden legte, damit Stella aufsitzen konnte.

Nur so schaffte sie es, sich auf seinen Hals zu angeln und sich festzuhalten. Ihre Gedanken lagen jedoch bei der seltsamen Begegnung. Ob die Frau schwer krank war? Sie hatte kränklich und halb tot ausgesehen.

„Ich bin soweit", flüsterte Stella ihrem Mann zu und hielt sich so gut es ging, fest. Ihr Blick war jedoch auf Dylan, der bereits in der Luft war, gerichtet.

Dieser trug die Frau zwischen seinen Klauen, damit sie nicht fallen konnte.

Draakon hob ab und auf schnellen Flügel brachte er Stella und die fremde Frau zurück zum Schloss.

Sobald dieses in Sicht kam, seufzte seine Frau erleichtert auf. Obwohl der Rückflug nicht so lange gedauert hatte, hatte Stella das Gefühl, es wäre eine Ewigkeit gewesen.

Dylan landete bereits auf dem Dach und verwandelte sich zurück, wartete aber auf das Königspaar.

Draakon landete dicht bei ihnen und verwandelte sich zurück, sobald Stella von ihm gerutscht war. "Ein Dienstmädchen soll ein Zimmer für sie bereit machen. Dann brauche ich einen Arzt", sagte Draakon, der die Frau hochhob. "Du kommst mit mir", sagte er zu Stella.

Gehorsam nickte sie, während Dylan versprach, sich um die anderen Dinge zu kümmern. Er würde danach wieder Wache halten.

Ihre Wege trennten sich, sobald sie das Schloss betraten und Stella sah ihm nachdenklich hinterher, bevor sie ihrem Mann folgte.

Draakon trug die Frau in das erstbeste Zimmer, das er fand. Später würde sie umziehen. Jetzt brauchte sie erst einmal eine Behandlung. Leider war sie auf dem Weg ohnmächtig geworden, doch das war vielleicht nicht schlecht. Sie musste heftige Schmerzen haben. "Ich glaube, sie hat Drachenhaut", bemerkte Draakon angespannt, als er sie auf das Bett legte und sich dann erst einmal etwas anzog.

Entsetzt ließ sich Stella am Bett nieder und fuhr über die blasse, sehr trockene Haut der Frau. Sie war blaß und in keiner guten Kondition, sondern wirkte ausgetrocknet. „Drachenhaut?", fragte sie leise. „Wieso das denn? Wer tut so etwas? Kannst du ihr einen Tee machen, der die Schmerzen betäubt?", fragte sie, weil sie nicht wollte, dass die Frau noch weiter litt.

"Ich werde ihr gleich mein Blut geben", entschied Draakon, der einen Fingernagel zur Kralle machte, um damit seine Hand einzuritzen. "Es wird wohl wie bei dir sein. Dann bringt der Tee nicht viel", murmelte er und ließ ein paar Tropfen in ihren Mund fließen. "Ich habe keine Ahnung wie das hier passieren konnte", knirschte er. "Dass es das noch gibt ist ... nicht gut."

Seine Frau hoffte, dass es der jungen Frau half. Sie sah schrecklich entstellt aus. „Ich dachte, wir haben das Gesetz, dass nur du wandeln darfst, aufgesetzt", meinte Stella stirnrunzelnd. Bei der Zusammenkunft war sie sogar dabei gewesen, als die Berater das Gesetz vorgelegt hatten.

"Ja und eigentlich gibt es ein Gesetz, dass diese Dinge her verbietet", flüsterte er und fuhr mit seiner Hand sanft über die Stirn der Frau. "Allerdings scheinen sich Leute dagegen zu entscheiden."

„Ich frage mich, wer es tun würde und wie lange das schon geht. Ob sie die einzige ist?", fragte Stella und unterdrückte ein Stöhnen, als sie einen nahenden Schmerz im Kopf spürte.

Dragons of Avalon - Drachenblut (Band 3) [Leseprobe]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt