Kapitel 2.3
"Ich werde die offensichtlichen Wunden verarzten und ihr heilende Salben auftragen", informierte er, obwohl er bereits dabei war. "Das ist erst einmal alles. Sie muss schlafen und zu Kräften kommen. Ich werde mich um alles kümmern."
Zustimmend nickte Stella und drehte sich dann erneut zu Draakon um. "Bleiben wir erst einmal hier oder treten wir unsere Reise wie geplant an?", fragte sie neugierig. Irgendwie hoffte sie, dass die Frau bald erwachen würde, damit sie mit ihr sprechen konnte.
"Ich werde vor der Tür warten", informierte Dylan den König mental, was bei Stella plötzlich erneute Kopfschmerzen auslöste. Draakon hatte den Eisdrachen lediglich gebeten, nicht mehr mental zu kommunizieren, bis sie wieder im Schloss waren. Wahrscheinlich ging Dylan deshalb davon aus, dass er wieder so sprechen konnte.
Sofort hielt er Stella fest und hörte auch, dass die Frau im Bett heftig stöhnte und sich wandte. "Dylan. Ich möchte, dass keiner der Drachen innerhalb des Schlosses mehr mental kommuniziert, sobald er in der Nähe dieses Zimmers oder meiner Frau ist", erklärte Draakon, der Stella an sich zog. "Verbreite das bitte."
"Sofort", versicherte er und wirkte irgendwie getroffen bei Stellas Anblick, denn diese krümmte sich noch in Draakons Armen, bis der hallende Klang langsam weniger wurde.
Erst dann konnte sie sich wieder ein bisschen entspannen und sie warf der Frau einen Blick zu. "Was ist mit ihr?", fragte sie flüsternd.
"Ich denke, sie hat ein ähnliches Problem wie du", flüsterte Draakon, der Stella hochhob. "Wir müssen uns etwas überlegen", sagte er ernst und führte sie erst einmal aus dem Zimmer. "Lassen wir sie ruhen."
Sich an Draakon schmiegend sah Stella zu ihm hoch. "Du hast Recht. Sie braucht Ruhe", gab sie zu. "Werden wir uns zurückziehen oder eine Sitzung einberufen?", fragte sie.
"Ich möchte, dass es unter uns bleibt. Niemand soll davon erfahren, bis wir mehr wissen. Es ist einfach zu gefährlich", flüsterte er an ihre Wange, bevor er sie küsste.
"In Ordnung", erwiderte Stella und bat ihn, sie herunterzulassen. Ihre Kopfschmerzen waren wieder besser und sie wollte sich gerne bewegen.
Also stellte Draakon sie wieder ab. "Wir werden unsere Reise bald anfangen", sagte er und küsste ihre Stirn. "Honrur wird sich um die Frau kümmern. Wir können die Reise leider nicht weiter verschieben. Wir müssen die Möglichkeit nutzen."
"Ich weiß. Meinst du, die Kleider sind bereits fertig?", fragte Stella und lief neben ihm den Flur entlang. Auch jetzt waren einige Angestellte unterwegs und waren scheinbar mit saubermachen beschäftigt. Diese grüßte Stella freundlich, denn mittlerweile konnte sie sich meistens einigermaßen durchsetzen und das Verhältnis zu den Bediensteten hatte sich verbessert.
Sie waren vor einigen Tagen bei der Schneiderin gewesen, die Draakons Wünsche umsetzen sollte.
"Ja, sie hat bereits einige Kleider fertig, die du anprobieren solltest", sagte Draakon, der noch immer seinen Arm um ihre Hüfte geschlungen hatte. Nur leicht und nicht einschränkend. Es war irgendwie immer eine beruhigende Geste.
Lächelnd lehnte sich Stella während des Laufens leicht an ihren Mann. "Das ist gut. Dann steht der Reise nichts mehr im Weg", freute sie sich, auch wenn sie kurz zuvor noch betrübt gewesen war. Außerdem waren die Aussichten auf wärmere Kleidung verlockend. In der letzten Zeit fror sie vermehrt, wenn sie über die Brücken zu den anderen Teilen des Schlosses ging.
Es wurde definitiv immer unangenehmer. Auch der Wind wurde stürmischer und sehr kalt. Lag wahrscheinlich daran, weil sie hier so weit oben waren. Draakon hatte sie bereits gewarnt und die Diener kümmerten sich immer um die Kamine, damit es angenehm warm blieb.
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Dragons of Avalon - Drachenblut (Band 3) [Leseprobe]
FantasyDas Leben auf Xarunta geht weiter und bietet eine Menge Abwechslung für Stella. Draakon und sie planen eine Reise zu den Istokern im nördlichen Bereich von Avalon. Allerdings taucht plötzlich bei der Besichtigung des Vulkangebiets eine halbgewandel...