Ich riss die Tür von meinem Zimmer genervt auf, knallte sie hinter mir zu und schmiss mich auf mein Bett. So einen Tag hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Zuerst kommen nur kleine, nervige Kinder zum Eisladen, und das auch noch in riesigen Horden, sodass ich teilweise ewig herumstand und nichts tat, bis dann wieder alle auf einmal kamen. Wie ich sowas hasse!
Und dann viel noch Michi aus, sodass ich alles alleine machen konnte… Dieser Tag konnte echt nur besser werden! Ich fischte mir eine Tafel Schokolade aus meinem Nachtisch und steckte mir ein Stück in den Mund. Während ich kaute, überlegte ich was ich mit dem freien Nachmittag machen könnte.
Entschlossen zog ich schließlich mein Handy, wählte Seras Nummer und wartete, bis sie ranging. „Hey Sera! Ich weiß, das ist ziemlich kurzfristig, aber hast du Lust heute irgendwas mit den Pferden zu machen? Mein Liebling muss noch bewegt werden, und ich dachte, du hättest auch Lust?“, meldete ich mich. „Hey Sally, ich schau mal kurz nach!“, kam zurück.
Kurze Zeit war nichts zu hören, dann meldete sie sich wieder. „Ja ok, passt, dann verlege ich eben meine Vorbereitungen wegen Work and Travel einfach. Egal, wann soll ich da sein?“, antwortete sie mir. „Keine Ahnung. So in einer Stunde?“, fragte ich sie. „Ok“, meinte sie und legte auf.
Typisch Sera. So nett wie sie auch war, konnte sie nie normal irgendwelche Gespräche beenden.
Auf einmal fuhr ich hoch. Ich würde in einem Monat spätestens fliegen. Jetzt war Anfang Juli. Und August würde es losgehen. Scheiße!
Ich musste noch so viel machen. Mich von so vielen verabschieden. So vielen danken. Und vor allem mit mir selber klarkommen. Und mit meinen Träumen.
Entschlossen setzte ich mich an meinen Schreibtisch, machte meinen Laptop an und wartete, bis er hochfuhr. Dabei schaute ich kurz auf die Uhr; ich hatte noch ca. 50 Minuten, dann musste ich mich umziehen und in den Stall gehen.
45 Minuten später hatte ich mir zwei Seiten Notizen gemacht. Natürlich hatte ich mich schon bei der Bewerbung über alles informiert, aber das war schon sehr lange her und ging eher darüber, was dort passieren würde, und nicht darüber, was ich hier noch machen musste.
Ich hatte mir zudem noch meine eigene, persönliche To-Do-List geschrieben:
-Job in Eisdiele: Aufgeben oder Weitermachen
-Jemanden finden, der sich um Hurricain kümmern wird
-Geld wechseln
-Sachen packen
-Englisch aufbessern
-Abschiedsparty feiern
-Alle verabschieden
- Mimis 16. Geburtstag zu ihrem besten bisher machen
-Die Sache mit Leo klären
-Ein Wochenende wegfahren
Das war bisher alles, was ich noch tun wollte, musste, was auch immer. Dann würde ich weg sein.
Das Ringen meines Handyweckers riss mich aus meinen Gedanken. Achja. Sera würde ja kommen. Richtig.
Fertig umgezogen stand ich schließlich nur zehn Minuten später am Stall, gerade als Sera angeradelt kam. „Hey!“, begrüßte sie mich. „Okay, dann mal los. Wollen wir ausreiten oder in der Bahn bleiben? Achja, und wen willst du nehmen?“, überflutete ich sie mit Fragen.
Sie brauchte nicht lange zu überlegen und meinte entschlossen: „Na also bitte. Es ist Sommer, es ist warm, es scheint die Sonne, wir gehen ausreiten. Und ich nehme Domino, wenn das in Ordnung ist“ Ich sah sie grinsend an. Da wir schon ewig befreundet waren, kannte sie alle unsere Pferde in und auswendig – zumindest die, die sie reiten konnte. Auf meine Hurricain ließ ich niemanden, Flocke war zu klein und Daydream konnte sie auch nur manchmal reiten.
Im Stall holten wir uns Halfter und Strick aus der Sattelkammer, halfterten die beiden und führten sie nach draußen zu den Putzstangen. Auch wenn man so immer hin und her laufen musste, war hier doch wesentlich bessere Luft. Wesentlich.
Auf dem Ausritt selber passierte nichts wirklich. Es war ein ganz normaler Ausritt, aber wir hatten unseren Spaß, und ich konnte endlich mal wieder an nichts Wichtiges denken – sondern entspannen.
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Es tut mir so mega Leid, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe! :( Das Kapitel ist jetzt etwas länger, naja. Ich habe halt nur im Moment eine schwierige Phase und viel Stress usw. Ich weiß auch nicht, ob das jetzt besser wird, aber mal sehen ...
Zumindest werde ich versuchen, mehr zu schreiben! ;)
Eure Onlycandylove <3
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Future Whispering
FantasyEs war zum kotzen. Es passierte schon wieder. Ich dachte, es wäre vorbei. Es hatte mich doch so lange in Ruhe gelassen... Ich hatte gelernt, das Träumen zu hassen... Sally, 18 Jahre alt, hatte vor einem halben Jahr ihren ersten "übernatürlichen" Tra...