16 - Ich kann es nicht glauben

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Bitte was?

Leo? Hatte sich... was?

Nein. Das konnte nicht sein. Ich dachte nicht einmal mehr an meine Idee, er würde mein wahres Geheimnis kennen – das hier schockierte mich ehrlich gesagt sogar noch mehr.

Ich meine, Leo war echt hübsch, oder wie andere ihn bezeichneten, heiß, aber wir waren schon seit Ewigkeiten nur Freunde. Und waren nie mehr als das gewesen, und ich wollte das jetzt auch nicht ändern.

Naja, bis auf diesen einen Kuss, diesen einen, verdammten Kuss vor zwei Wochen. Den ich auch eigentlich verdrängt hatte. Aber das ging nicht ganz so gut.

Vor allem nicht jetzt.

„Sally?", fragte Leo mich. Ich schrak aus meinen Gedanken auf, zurück in die Realität. Und in dieser Realität schaute Leo mich aus seinen mit gemischten Gefühlen gefüllten Augen an, darauf wartend, dass ich ihm antworten würde...

Aber ich konnte ihm nicht wehtun. Ich konnte das nicht, meinem besten Freund das Herz brechen, aber ich konnte ihn auch nicht anlügen und eine gelogene Beziehung eingehen. Das wäre einfach nur falsch gewesen, ganz falsch.

„Du musst mir auch nicht jetzt antworten", sagte Leo mit einem nun unendlich traurigen Blick. Ich war noch immer nicht in der Lage, ihm zu antworten. Als er realisierte, dass ich wahrscheinlich erst einmal nichts mehr antworten würde, stand er auf, und ging.

Ich wollte ihm hinterher rufen, ihm sagen er solle warten, und dass ich ihn liebte, aber ich konnte nicht. Ich konnte einfach nicht. Abgesehen davon, dass ich ihn nicht anlügen wollte geschweige denn konnte, brachte ich auch keinen einzigen Ton heraus. Und so sah ich zu, wie er aus dem Stall hinausging, langsam, mit gesenkten Schultern, ohne sich umzudrehen.

Scheiße.

Ich verbarg mein Gesicht in meinen Händen, und die Tränen begannen zu fließen, sie liefen an meinem Gesicht herunter, erst langsam, dann in Bächen. Mühsam unterdrückte ich Schluchzer, während ich versuchte, mein Handy aus meiner Tasche vom Arbeiten herauszufischen. Leise schluchzend, die Tränen energisch wegwischend, wählte ich Seras Nummer.

****

30 Minuten später war sie von mir in Stand gesetzt worden, zumindest was die Sache mit Leo betraf, und war genauso überrascht als auch schockiert wie ich. Ich hatte ihr auch von dem Kuss erzählt, woraufhin sie ein wenig beleidigt war, dass ich ihr nichts erzählt hatte – aber es war ihr kurze Zeit später auch wieder egal, als ich wieder anfing zu weinen. Immerhin hatte ich es mittlerweile geschafft, von dem Heu im Stall in mein Bett in meinem Zimmer zu gehen – zusammen mit einer Menge Schokolade – und das, ohne dass einer meiner Geschwister mich gesehen hätte.

Die Frage war nur: Was jetzt?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 07, 2016 ⏰

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