Kapitel 3

737 29 10
                                    

Hawks lehnte mit verschränken Armen gegen den Türrahmen und sah dich mit verengten Augen an.

„Und was meinst du?"

Fragtest du ihn zuversichtlich, wobei du die Skepsis in seinem Blick bewusst ignoriertest.

„Ich meine das dass nach wie vor keine gute Idee ist!"

Genervt verrolltest du die Augen und wandtest dich dann wieder dem Spiegel zu. Ein paar mal drehtest du dich um die eigene Achse, um jeden Winkel deiner Verkleidung zu überprüfen. Verblüfft über das Ergebnis und über dein eigenes Talent, dein Äußeres so sehr verändern zu können, glaubtest eine Fremde im Spiegel zu erblicken.

„Das ist Perfekt! So wird mich garantiert keiner von ihnen erkennen können!"

Um aber auf Nummer sicher zu gehen, setztest du dir zusätzlich noch eine dunkle Sonnenrille auf die Nase. Nach ein paar Korrekturen deines eng anliegenden Rocks und deiner Perücke, konnte es dann endlich los gehen.

„Ich wäre jetzt soweit!"

Hawks schüttelte lediglich seinen Kopf und gab ein erschöpftes Schnauben von sich.

„Du bist so ein Dickschädel weißt du das eigentlich? Warum willst denn unbedingt mitkommen?"

„Ich habe meine Gründe!"

Antwortetest du ihm kühl.

„Ich muss bei der Verhaftung dieser Verbrecher unbedingt dabei sein! Ich will sehen, wie man Shigaraki Handschellen angelegt! Ich will es erleben, wie er mit samt seinen Mitgliedern hinter Gitter gebracht wird. Das ist sehr wichtig für mich, verstehst du?"

Geschlagen warf der Blonde seine Hände in die Luft.

„Meinetwegen. Wenn es dir so wichtig ist, dann komm halt mit! Aber du hältst dich bedeckt verstanden? Kein eigenmächtiges Handeln! Ansonsten brechen wir auf der Stelle ab!"

Beruhigend lächeltest du den Helden vor dir an.

„Naja ich bin nicht wirklich scharf darauf, von ihm entdeckt zu werden! Glaub mir, dass ist das letzte was ich will! Also mach dir keine Sorgen!"

-**-

Gelangweilt fummelte Shigaraki am Pelz seiner Kapuze herum. Nur halb folgte er den Worten von Re-Destro und den anderen Schurken, welche ebenfalls an dem großen runden Tisch saßen. Seitdem du nicht mehr bei ihm bist, empfand er nur noch wenig Begeisterung an den Dingen die ihn umgaben. Macht, Geld, Anerkennung, all das konnte er irgendwie nicht so richtig genießen. Ein unzufriedenes Knurren erklang aus seiner Kehle. Er hasste es untätig hier herumzusitzen. Er wollte dich so schnell wie möglich wiedersehen. Wollte deinen betörenden Duft einatmen, sowie die Verunsicherung in deinen Blicken erhaschen und dabei das atemberaubende Flattern in seiner Brust genießen. Am meisten aber wollte er endlich wieder den süßen Klang deiner Stimme vernehmen. Er sehnte sich danach, wie du seinen Namen aussprachst. So voller Ehrfurcht. Als er daran dachte, stieß er einen tiefen Seufzer aus. Was für ein überwältigendes Gefühl es damals war, als du seinen Namen zum allerersten mal in den Mund nahmst. Er glaubte nicht mehr atmen zu können. In dieser Sekunde spürte er deutlich, wie das Blut durch seine Adern schoss und sein Herz brutal gegen seine Brust schlug. Als er dich fest in seine Arme schloss schwor er sich, dich niemals wieder loszulassen. Doch dieses verdammte Heldenpack riss dich gewissenlos aus seinen Armen. Wut stieg in ihm auf, was dazu führte, dass sich seine Hand automatisch zu seinem Hals hinaufbewegte. Längst verheilte Narben wurden wieder aufgekratzt und ein Ekelhaftest Gefühl breitete sich in seiner Magengrube aus, welches ihn von innen heraus aufzufressen schien. Der bittere Geschmack von Galle legte sich auf seine Zunge und er musste würgen.

Yandere Shigaraki part2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt