Anders als sein altes Zimmer in der Bar, glich sein Schlafzimmer hier, dass eines wahrhaftigen Königs. Ein prachtvoller Kronleuchter hing von der Decke herab. Der weiche Teppich unter deinen Füßen erstreckte sich auf dem gesamten Boden und sein Bett war so groß, dass locker fünf Personen darin schlafen konnten. Shigaraki saß auf dem Sofa, hatte seine Beine lässig auseinandergestellt, während sein Ellbogen auf der Armlehne ruhte und er sein Kinn nachdenklich auf seinem Handrücken abstützte. Er sah dich eine Weile stillschweigend an. Seine glutroten Augen lagen gebannt auf dir und schienen dich zu studieren. Du standst wie festgefahren an der Tür, weit weg von ihm. Du kamst dir vor, wie eine Maus in einem Terrarium, die einer Schlange zum Fraß vorgeworfen wurde.
„Komm zu mir!", befahl er dir auf die eine oder andere Weise streng und streckte seine Hand erwartungsvoll in deine Richtung aus. Er sah dich ernst an, während du langsam auf ihn zugingst. Ein zartes Lächeln umspielte seine Lippen, als du seine ausgestreckte Hand entgegennahmst. Du wusstest nur zu gut was passieren würde, wenn du dich ihm widersetzten würdest, also kamst du seiner Bitte widerwillig nach. Mit seinem Daumen streichelte er sanft über deinen Handrücken, wenngleich er dich in seinem purpurrot gefangen hielt.
„Deine Haut ist so wunderbar weich", schwärmte er verträumt.
„Und so warm. In all der Zeit, in der wir getrennt waren, habe ich mich so sehr nach deiner Körperwärme gesehnt."
Sein Griff wurde deutlich fester, wodurch sich dein Herzschlag rapide beschleunigte. Egal was du jetzt tun würdest, egal wie du dich ihm gegenüber verhalten würdest, es würde am Ende sowieso auf das gleiche hinauslaufen. Der Gedanke daran, wie er auf dir liegen würde, löste ein Ekelerregendes Gefühl bei dir aus. Am liebsten würdest du ihm in seine vernarbte Visage schlagen, ihn von dir wegstoßen, auf ihn einprügeln. Doch das Ergebnis würde sich dadurch nicht ändern. Im schlimmsten Fall, würde er dann nur viel brutaler mit dir umgehen, als er es eigentlich vorgehabt hätte. Einmal da sagte er dir, dass er dir nicht wirklich weh tun wollte und er schien das auch tatsächlich ernst zu meinen. Du erinnertest dich an seinen Gesichtsausdruck, welchen er gemacht hatte, als du auf dem harten Boden lagst und er mit seinem Fuß auf deinem Brustkorb stand. Sowohl du als auch er empfanden dabei Schmerzen. Er vermutlich sogar noch größere als du. Denn wenn man jemanden wirklich liebt, dann möchte man auch, dass die andere Person einen zurück liebt. Kurioserweise empfandst du auf einmal Mitleid für ihn. Er wollte bloß von der Person geliebt werden, in die er selbst unsterblich verliebt war.
„Du armer Mann."
Sein Lächeln verschwand und er sah dich etwas verdutzt an.
„Es muss schmerzhaft sein, von niemandem auf der Welt geliebt zu werden."
Der Weißhaarige verengte misstrauisch seine Augen. Durch deine Provokation erhob er sich von dem Sofa und stand dir jetzt genau gegenüber. Du musstest deinen Kopf etwas in den Nacken zurücklegen, um ihn in sein bleiches Gesicht schauen zu können. Er überragte dich bei weitem, doch seine Größe schüchterte dich keineswegs ein. Nicht mehr. Im Nachhinein kam dir deine Angst vor ihm irgendwie lächerlich vor. Er war nur ein erwachsenes Kind, was keine Ahnung von Ethik und Moral hatte.
„Was ist passiert Tomura?...Hm?", redetest du weiter auf ihn ein, tratst dabei sogar noch näher an ihn heran, ohne dir Gedanken über die möglichen Konsequenzen zu machen.
„Hat selbst deine Familie keine Liebe für dich empfunden? Hast du sie deshalb alle umgebracht?"
Dein Kopf flog schlagartig zur Seite und ein brennender Schmerz durchzog deine linke Wange. Das hallende Geräusch der Ohrfeige war die Antwort auf deine unverschämte Frage.
„Wie kannst du es wagen so mit mir zu reden?", keifte er dich wutentbrannt an. Tränen sammelten sich in deinen Augen, wodurch deine Sicht verschwommener wurde. Allerdings hattest du jetzt nicht vor, hier herum zu heulen. Stadtessen brachtest du bloß ein lautes Zischen hervor und deine Mundwinkel verzogen sich zu einem sarkastischen Grinsen.
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Yandere Shigaraki part2
FanfictionEr war die Finsternis und du das Licht. In den Tiefen seiner schwarzen Seele verzehrte er sich nach deiner Wärme. Er sehnte sich nach deinem Blick, der sein Innerstes zu lesen vermochte. Als er dein Licht dann endlich hatte, schwor er sich es zu beh...