Kapitel 11

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,,Liam, ich kann das nicht!", stöhnte ich erschöpft. Es war keine zwei Tage her, dass ich meine Erdenergie zum ersten Mal genutzt hatte und Liam bestand darauf, dass wir sie trainieren müssten.

,,Doch, natürlich kannst du das", versuchte er mich zu ermutigen, erreichte damit aber genau das Gegenteil. Ich war so frustriert und müde, dass er sich seine Ermutigungen sonst wo hin stecken konnte.

,,Nein, Liam! Ich bin verdammt müde, habe noch nichts zu Abend gegessen und hatte einen echt anstrengenden Tag. Alles, was ich will, ist ins Bett und was essen!", fauchte ich und sprang auf. Jetzt hatte ich mich in rage geredet. ,,Ich kann jetzt keinen dämlichen Kreislauf mit meiner Erdenergie erzeugen und ich kann sie erst recht nicht kontrollieren!"

,,Louis-", versuchte Liam etwas einzuwenden, aber ich ließ ihm keine Gelegenheit weiter zu sprechen. ,,Nein, kein Louis. Ich gehe jetzt was essen!"

Damit drehte ich mich um und lief durch die Bäume zur Schule zurück. Vom Sportunterricht heute morgen, der ungewöhnlich anstrengend gewesen war, brannten meine Muskeln und wenn ich jetzt die Augen schließen würde, würde ich vermutlich während den Gehen einschlafen. Die letzten beiden Nächte war ich kaum zur Ruhe gekommen, weil meine Gedanken in meinem Kopf verrücktgespielt hatten und wenn ich dann mal eingeschlafen war, hatte ich wirre Albträume gehabt, an die ich mich beim Aufwachen schon nicht mehr erinnern konnte.

Dazu kam noch, dass wir in Geschichte der Elemente einen Test geschrieben hatten und Frau Fray in Beherrschung der Elemente von uns verlangt hatte, dass wir alles, was wir bis jetzt gelernt hatten, nochmal wiederholten. Es war einfach ein langer und anstrengender Tag gewesen und Liam hatte nichts besseres zu tun gehabt, als mich danach in den Wald zu schleppen um an meinen neu entdeckten Kräften zu arbeiten, dabei war alles was ich wollte, eine Umarmung und eine ganze Mütze voll Schlaf.

Im Speisesaal sah ich, dass Niall und Zayn bereits an unserem Tisch saßen und sich während dem Essen unterhielten. Ich ließ mich auf einen freien Stuhl ihnen gegenüber fallen und machte mich direkt über mein Essen her.

,,Ist das Training nicht gut gelaufen?", fragte Niall nach, der meine schlechte Laune sofort bemerkt hatte. ,,Nein", grummelte ich und schob mir ein Stück Gurke in den Mund.

Zayn rieb mir tröstend über den Arm. ,,Das wird schon." ,,Das ist es nicht. Misserfolge bin ich durchaus gewohnt, bis vor vier Monaten war ich mir schließlich nicht mal sicher, ob ich überhaupt Kräfte habe, aber ich bin einfach so müde. Eigentlich will ich nur schlafen, aber im Moment schlafe ich so schlecht ein", klagte ich, weil ich einfach alles mal loswerden musste.

Die Tür ging auf und Liam und Harry kamen in den Raum. Liams Kopf lehnte an Harrys Schulter und ich konnte die Ringe unter seinen Augen sehen, die mir zeigten, dass auch er im Moment von der Schule sehr gefordert sein musste. Augenblicklich tat es mir leid, dass ich ihn eben so angefahren hatte. Es war ja nichts Persönliches, ich hatte einfach nur schlechte Laune.

Ich seufzte, während Harry und Liam sich einen Weg an unseren Tisch bahnten. ,,Tut mir leid, wegen eben. Ich wollte dich nicht so anfahren", entschuldigte ich mich zerknirscht, sobald sie an unserem Tisch angekommen war.

Liam winkte ab. ,,Alles gut, ich verstehe es irgendwie." ,,Nein, nichts ist gut. Ihr seid die ganze Zeit für mich dagewesen und ich habe nichts besseres zu tun, als dich bei der ersten Gelegenheit anzuschnauzen", meinte ich bestimmt.

,,Du hättest eine Menge Gelegenheiten gehabt, uns alle anzuschnauzen, Louis. Es ist wirklich alles gut. Ich weiß ja, dass du es nicht so meinst." Er schenkte mir ein warmes Lächeln.

Da die Tage wieder länger und wärmer geworden waren, hatten sich die Anderen dafür entschlossen, nach dem Essen noch ein wenig nach draußen zu gehen, während ich mich entschuldigt hatte, um direkt ins Bett zu gehen.

Ein Bund der Elemente | eine One Direction FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt