Kapitel 8

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Lächelnd schauten Daniel und ich uns an. Er hatte wirklich einen ganz besonderen Glanz in seinen Augen.

D: Das hast du wirklich gut gemacht. Du hast Alex mit hoher Wahrscheinlichkeit das Leben gerettet.  Achso, ich bin übrigens Daniel.

L: Ja, ich weiß, du bist im Schülerrat.

D.: Und du bist?

L.: Äh, sorry, Lilith. Ich heiße Lillith, bin neu hergezogen. Das hier war mein erster Tag an der Mortem High.

Daniel grinste noch breiter. Man muss sagen, dass er wirklich ein sehr schönes Lächeln hatte.

D: Echt, es war dein erster Tag? Oh man, dann musst du jetzt ja einen super Eindruck von hier haben.

L: Ach, ich denke, ein Gasalarm am ersten Schultag gehört zum ganz normalen, alltäglichen Wahnsinn.

Wir mussten beide lachen, was jedoch vom starkem Reizhusten unterbrochen wurde. Daniels Gesichtsausdruck wurde ernst.

D: Wir sollten uns vielleicht auch untersuchen lassen. Ich meine , wir wissen nicht, was für ein Gas das war.

L: Dem Geruch zufolge war das eindeutig  Ammoniak. Aber nur in recht schwacher Form, ansonsten würden wir und Alex vermutlich kaum mehr sehen und atmen können und würden Blut spucken.

Daniel blickte mich erstaunt an. Mir wurde erst jetzt klar, wie das gerade auf ihn gewirkt haben muss. Ich wappnete mich innerlich schonmal auf Beleidigungen als Streberin oder Ähnliches, doch er nickte nur.

D: Vermutlich hast du recht. Eigentlich müsste der Husten bei uns dann ja bald aufhören. Lass uns nichts sagen und lieber nachher Alex im Krankenhaus besuchen.

Ich nickte zustimmend. Es lagen mir zwar noch tausende Fragen auf der Zunge, diese sollten aber wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt beantwortet werden, da in diesem Moment Mr. Everlane zu uns trat.

Mr. E: Mr. Gillory, wo sind Sie gewesen?

Daniel blickte zu Boden und dann zu mir. In seinem Gesichtsausdruck lag ein Anflug von Panik. Er fing an, eine unrealistische Ausrede zu stottern. Nach zehn Sekunden konnte ich das nicht mehr mit anhören und entschied mich dazu, das Wort zu ergreifen.

L: Mr. Everlane, Daniel hat gerade ein Leben gerettet, ohne dabei daran zu denken, selbst verletzt zu werden. Sein Handeln war ehrenhaft. Außerdem habe ich ihn dazu überredet, mit mir Alex zu suchen. Er kann wirklich nichts dafür, stattdessen ziehen sie doch lieber die wahre Verantwortliche zur Rechenschaft: mich.

Mr. Everlane starrte mich mit unveränderter Miene an. Daniel hingegen war doch tatsächlich der Mund aufgeklappt. Mit einem vielsagenden Blick bedeutete ich ihm, kein Wort mehr zu sagen, was er dann auch tat.

Mr Everlane: Für ihr leichtsinniges Verhalten werden sie beide die nächsten vier Freitage  nachsitzen. Und nun treten sie mir aus den Augen.

Wir schauten betreten zu Boden und liefen ein paar Meter schweigend nebeneinander her.

D: Wieso hast du das gesagt?

L: Weil es so war.

D: Ich weiß nicht , ob du Mr. Everlane schon kennst, aber er hätte dir sicher keine Strafe aufgebrummt, hättest du nichts gesagt.

L: Vielleicht... andererseits kann man das nie wissen. Er mag mich sowieso nicht sonderlich gerne, und jetzt können wir die Strafe wenigstens zusammen absitzen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 13, 2021 ⏰

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