Sein Körper zitterte vor Wut.
Er holte sein Handy hervor und suchte in seinen Kontakten nach Ennoshita. Er drückte seine Nummer und hielt das Handy zitternd ans Ohr, während er die Einfahrt seines Hauses verließ, er hielt es keine Minute länger mehr hier aus.
„Tanaka?" Ennoshita klang verwirrt. Zurecht. Schließlich hatten sie sich vor nicht einmal einer Stunde zuletzt gesehen. Warum sollte er ihn jetzt schon anrufen?
„Kann ich zu dir?", fragte er und versuchte seine Stimme normal klingen zu lassen.
„Was?"
„Kann ich zu dir?"
„Ähh... Ja, klar. Meine Eltern sind nicht zu Hause, aber das ist sicher kein Problem."
„Danke. Ich bin gleich da."
„Ist alles in Ordnung?" Ennoshita klang besorgt, aber Tanaka legte einfach auf. Er wollte noch nicht darüber reden.
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Als Tanaka vor Ennoshitas Haus angekommen war, hatte er sich immer noch nicht wieder beruhigt.
Ennoshita öffnete ihm die Tür und musterte ihn von oben bis unten.
„Du hast ganz schön viele Sachen mitgebracht", stellte er fest.
„Kann ich vielleicht hier schlafen?" Tanaka war nicht danach sich groß zu erklären. Er konnte sehen, dass Ennoshita ein Scherz auf der Zunge lag, aber er war froh, dass er sich zurückhielt.
„Klar", antwortete er stattdessen. „Willst du reinkommen?"
Tanaka nickte und zog sich im Flur die Schuhe aus.
„Darf ich fragen, was passiert ist?"
Tanaka antwortete nicht, sondern konzentrierte sich auf die Schuhe vor sich.
„Okay, du musst auch nicht reden, wenn du nicht willst. Möchtest du einen Tee?"
Tanaka spürte, dass Ennoshita nicht wusste, was er tun sollte, aber er war froh, dass er ihm seine Freiheit ließ.
Er ließ sich auf das Sofa im Wohnzimmer fallen. Ennoshita wollte gerade in die Küche verschwinden, als Tanaka schluchzend zusammenbrach.
„Ich kann nicht mehr zurück", sagte er leise. „Ich kann nie wieder zurück."
„Was?" Ennoshita stockte. Er ging wieder zurück zu Tanaka und setzte sich neben ihn.
„Sie hat uns gesehen, Chikara", flüsterte Tanaka. Die Panik schnürte ihm die Kehle zu. Das ist ekelhaft.
„Wer?"
„Meine Schwester."
Ennoshita schwieg. Er hatte damit kein Problem. Er wusste, dass seine Eltern mit dem Thema recht locker umgingen. Aber er wollte Tanaka nicht unterbrechen. Er wusste nicht, was das für ihn bedeutete.
„Sie hat mir gesagt, ich könne das nicht machen. Ich würde unsere Eltern enttäuschen." Seine Stimme wurde lauter.
„Ich hab es satt, Chikara. Ich kann nicht mehr. Mein ganzes Leben hab ich es gehört. Das ist ekelhaft, das ist falsch, das ist abartig. Das hat meine Mutter gesagt, ich habe sie genau gehört. Sie hat damals meiner Schwester verboten Kontakt mit einem Jungen zu haben, der einen Freund hatte. Mein ganzes verdammtes Leben habe ich gedacht, dass es nicht richtig ist, dass ich ekelhaft sei, wenn ich so fühle. Mein ganzes Leben war ich immer derjenige, der alles richtig machen musste." Er stockte. Seine Stimme zitterte vor Wut und Enttäuschung.
„Meine Schwester durfte alles. Sie konnte anziehen was sie wollte, nach Hause bringen, wen sie wollte. Sie konnte alle Hobbies machen, die sie wollte und meinen Eltern war alles recht. Aber sobald ich etwas getan habe, was auch nur ein ganz bisschen von ihren Erwartungen abgewichen ist, war ich sofort der Böse, der der nie etwas richtig macht, dem man alles in die Schuhe schieben konnte."
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Haikyuu!! OneShots (german)
Fanfic„Kannst du mir bitte erklären, was zur Hölle mit dir los war?" Daichi schwieg. Was sollte er denn auch antworten? 'Ach du, ich hab mich in dich, meinen besten Freund, verliebt und ich krieg meine Eifersucht einfach nicht in den Griff.' Wohl kaum. ~ ...