Theaterbesuch 2

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Da saß sie nun... Neben ihr der Mann, der sie alles vergessen ließ. Der Mann, dem ihr Herz gehörte. Der Mann, der sie gebrochen hatte und das schon, seitdem er Angie aufgefangen hatte. Der Mann, der ihr das Herz schon mehrfach gebrochen hatte. Nur er ist der Grund für ihr Leid!, dachte sie sich.  Doch gleichzeitig existierte da noch ein kleiner Teil, der ihn einfach nur lieben wollte. Ein Teil, der noch nicht gebrochen war und der nur darauf wartete, dass Germán ihr wieder näher kam. Sie erwiderte die Geste von Germán und verschränkte ihre Hände mit seinen. Angie genoss jeden Moment. Langsam merkte wie Germán immer näher an sie herankam und sich langsam ein Arm um ihre Schulter legte. Bei diesem Gefühl, wurde ihr warm und sie errötete leicht und senkte ihren Kopf. Germán schien dies zu bemerken und hob langsam ihr Kinn an, damit sie in seine strahlenden Augen blicken musste. Verwundert über ihren Schwager, lächelte sie sanft und langsam nahm sie ihn in die Arme. Plötzlich wurde alles schwarz um die beiden und erschrocken schreckten die beiden auseinander und mussten somit feststellen, dass es einen Stromausfall gab. Angie erschrak und aus Reflex suchte sie die Hand von Germán und ergriff diese. Sie hatte immer geglaubt, vergessen zu haben, was einfache Berührungen in ihr auslösten. Unsicher zog sie schnell ihre Hand weg, da sie Germán nicht zu nah kommen wollte. Peinlich berührt, versuchte Angie alles zu überspielen. Sie konnte ihre Gefühle nicht verbergen, so viel wusste sie. Aber leider war es nicht so einfach, sich von seinem Blick zu lösen. Germán war immer schon größer als sie und so war es umso schwerer ihm nicht in die Augen zu blicken. Angie kannte Germán nur als diesen Mann, der sich näherte und dann schließlich doch wieder von ihr entfernte. Das hatte er bereits schon 2 Mal geschafft und das konnte sie beim besten Willen nicht einfach so vergessen. Doch anscheinend wollte Germán ihre Nähe spüren und versuchte immer wieder langsam sich zu nähern. Sehen konnte Angie ja nichts aber plötzlich merkte sie wie sie von ihrem Stuhl gezogen wurde und sie nun völlig verwirrt auf dem Schoß ihres Schwagers saß . Zum Glück war das Licht ja aus. Sie spürte wie Germán ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich und irgendwie wusste sie, dass er sie genau in diesem Moment anlächelte. Ein Geruch von frischem Gras und einem Hauch Zitrone machte sich in ihr breit. Unverkennbar war es das Shampoo von Germán. Doch nun wurde der Blondine erst wirklich klar, wie nah ihr Germán gerade eigentlich sein musste. Sie wollte sich gerade wieder auf ihren eigenen Stuhl setzen, als Germán ihre Pläne durchkreuzte und beide Hände um ihre Taille schloss und sie wieder zurück zog. Gedrückt an den Oberkörper von Germán, gab es keinen Weg mehr zum entkommen. Langsam merkte sie, wie er sich ihr näherte und langsam seine Lippen auf die ihre legte. Doch wollte sie das eigentlich? War es nicht genau das, wonach sie sich in Frankreich gesehnt hatte?

Feliz NavidadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt