Alte Bekanntschaft

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Dieser intensive Blick, der ihr äußerst bekannt vorkam, fesselte Angie so sehr, dass sie einfach nur in seine Augen starrte. Sie blendete alles außer diese wunderschönen Augen aus. Auch ihr gegenüber war von ihr gefesselt. Schon merkte sie, wie fest er sie hielt. Seine starken Armen gaben ihr halt. Nach einiger Zeit, bemerkte die Blondine endlich, wen sie da vor sich hatte. Ihr Blick wanderte von seinen Augen, die nun auch begonnen hatten, Angies selbst anzuschauen, zu seinen Lippen bis hin zu seinem Oberkörper. "Er war es. Jetzt stand sie vor ihm. Nein! Sie lag in seinen Armen!", dachte Angie. Geschockt vor dem Ereignis blieben die beiden noch ein paar Sekunden in ihrer Position und starrten sich nur gegenseitig an. Nun war es wieder soweit. Angesichts der Situation in der sich Angie befand, rollte ihr eine dicke Träne über die Wangen. Es war einfach zu viel für Angie. Sein Anblick, ihre Geschichte und einfach alles erschien so surreal. German, schien die Träne bemerkt zu haben. Er hob seinen einen Arm und berührte mit der einen Hand, Angies Wange, um ihr die Träne weg zu wischen. Nach einer Weile, war Angie die erste, die bemerkt hatte, wie viel Zeit vergangen war und so entschloss sie sich zu räuspern. German ließ von ihr ab und da standen sie voreinander. Keiner wusste, was er sagen sollte. In Angies Kopf schwebten tausende Fragen, die sie aber schnell zur Seite wischte. "Germán?", sprach sie zögerlich und unterbrach somit die Stille. "Angie!", entgegnete ihr Germán mit einem nachdenklichen Lächeln. "Was machst du hier? Ich dachte du wärst in Frankreich?", fügte er noch schnell hinzu. "Ja, das ist wahr, allerdings wollte ich Violetta und dich, ähm ich meine euch alle überraschen. Sie sah wie German lächelte. Zu gerne würde sie wissen, was er nun gerade dachte, aber das alles konnte sie ihn gerade einfach nicht fragen. Doch eigentlich musste Angie das auch nicht. Sie kannte ihren Schwager einfach schon zu gut, so dass sie seine Blicke deuten konnte. Dieses Lächeln, welches er nur hatte, wenn er sie ansah, war so eindeutig. Empfand er also immer noch etwas für mich, überlegte sie kurz. "Hmm. Jedenfalls, vielen Dank für deine Hilfe eben. Ich wäre sonst definitiv hingefallen.", sprach sie vorsichtig. "Für dich würde ich alles tun. Es freut mich sehr, dass du hier bist. Was hältst du davon, wenn wir zusammen nach Hause gehen? Es ist schon recht spät und heute ist Vilus letzter Abend hier, also wollte ich sie mit einem Theaterbesuch überraschen.", erzählte er ihr. "Ach so, nicht so schlimm. Ich werde mich dann während ihr im Theater seid mit Olga einen Film schauen.", sagte sie mit einem traurigen Ton. "Nein, Angie. Sag doch so was nicht! Ich habe glücklicherweise eine Karte zu viel. Würdest du dann also gerne mitgehen?", fragte er die Frau flehend. Angie akzeptierte die Einladung und zusammen machten die beiden sich auf den Rückweg nach Hause. Als die zwei an einem Geschäft vorbei kamen, entdeckte Angie ein wunderschönes Kleid mit aufgestickten rosa Blüten, die bis zum untersten Saum führten. Verliebt betrachtete sie es, zwang sich aber dann weiter zu gehen. Die Vorliebe für das Kleid, entging ihrer Begleitung natürlich nicht und so hatte er schon eine Idee, mit der er Angie schmeicheln könnte. Bis zum Haus waren es nur noch wenige Meter, also entschloss er sich kurzer Hand dazu, Angie vor zu schicken und selbst das Kleid für Angie zu kaufen. Als Angie zu Hause ankam, war immer noch niemand da. So nahm sie ihren Koffer, trug ihn in ihr altes Zimmer und wusch sich. Ratlos schaute diese auf die Uhr, als sie Violetta von unten hoch kommen hörte. Schnell zog sie sich einen Mantel an und half ihrer Nichte mit einigen Berechnungen für das Studio. Ihre Uhr zeigte kurz vor 7 und so entschloss sie sich, sich erstmal für den vorstehenden Abend fertig machte. Kopfschüttelnd versuchte diese schon seit einer Stunde, German aus ihrem Kopf zu bekommen, doch nichts passierte. Lächelnd stellte Angie fest, dass ihr nur noch ein perfektes Outfit fehlte. Angie öffnete den Schrank und was sie da sah, verschlug ihr ihren Atem.

Feliz NavidadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt