Theaterbesuch

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Da standen die beiden, eng aneinander geschlungen und genossen die Zweisamkeit. Angies Herz pochte sehr schnell, als er sie mit seinen dunklen Augen anschaute. Er war derjenige, den sie schon seit Ewigkeit liebte und immer lieben würde. Auch wenn sie wusste, das German ihr Schwager war, konnte Angie sich nicht von ihm fern halten. Sanft merkte sie, wie German sich ihr wieder näherte und dieses Mal zwar sanft aber durchaus fordernder seine Lippen mit den ihren verschloss. Angie merkte, wie sich in ihrem Körper eine allmähliche Gänsehaut ausbreitete und erwiderte den Kuss zaghaft und wurde dadurch von German noch näher an ihn heran gezogen. Sie spürte seine Hand auf ihrer Taille und wollte das dieser Moment niemals zu Ende ging, bis German den Kuss abbrach und Angie fest in den Arm nahm. Dort standen sie noch eine Weile, bis Vilu fertig angezogen mit einem breiten Grinsen die Treppe runter kam. "Angie, wenn du weiter Papá so anstarrst, fallen dir noch bald deine Augen aus!", rief diese mit einem verschmitzten Lächeln. Angie kannte dieses Grinsen nur zu gut und wollte schon etwas entgegnen, als German diese packte und ein weiteres Mal dicht an sich heranzog. "Germán, lass mich los!", entgegnete Angie empört. "Deine Tochter steht direkt neben dir und dir fällt nichts anderes ein, als mich ein weiteres Mal zu küssen?" Geschockt starrte Germán sein Gegenüber an und lief ein wenig rot an. Versuchend dieser peinlichen Situation zu entgehen, schaute er auf die Uhr und nuschelte, dass wenn sie jetzt nicht gehen würden, zu spät kommen würden. Angie drehte sich zu Vilu um und blickte ihrer Nichte ins Gesicht. Beim Verlassen des Hauses, flüsterte Angie ihrer Nichte noch ins Ohr, dass sie Germán noch nie so in einer peinlichen Situation erwischt hatte. Das brachte Violetta so zum Lachen, das Germán mit einem verwirrten Blick die beiden anstarrte. "Was?", fragte Angie provozierend. „Du musst nicht alles wissen, was ich mit deiner Tochter bespreche!" ... Alle verließen lachend das Haus, doch Angie wusste, dass es an diesem Abend noch eine Konversation über die letzten Geschehnisse geben würde...

Zeitsprung: im Theater

„Wo ist denn Violetta schon wieder hin?", fragte German seine Begleitung nervös. "Ich bin mir nicht sicher. Eben saß sie doch noch hier im Foyer.", antwortete Angie ein wenig belustigt, da Germán sich einfach wie immer viel zu viel um das Wohl seiner Tochter kümmerte. Angies Blick schweifte über ein junges Paar, welches sich zusammen an der Bar befand und tranken. Plötzlich spürte Angie einen Blick auf ihren Rücken gerichtet... „Germán, würdest du bitte einfach sagen was los ist?", fragte sie ihn ein wenig schnippisch. German blickte sie mit einem Lächeln an und Angie merkte wie ihr die Röte in ihr Gesicht schoss. „Angie!", hörte die blonde Frau jemanden schreien. „Angie, möchtest du mit mir singen?", rüttelte sie eine aufgeregte Stimme aus ihren Gedanken. Nickend nahm sie ihre Nichte bei der Hand und ging mit dieser zur Bühne. Zusammen sangen die beiden eine schwungvolle Version von Ser mejor (siebe Medium). Angie war begeistert davon, wie sich ihre Nichte zur Musik bewegen konnte. Sie genoss es mit ihrer Nichte da zu stehen, wo sie sich am glücklichsten fühlte.

Nach ihrem Auftritt, gingen die beiden wieder zurück zu Germán und schlenderten zu dritt langsam in Richtung Theatersaal. Angekommen, wurden ihnen Plätze zugewiesen. Allerdings wollte Vilu unbedingt alleine sitzen, und so blieb Angie nichts anderes übrig, als sich mit ihrem Schwager zusammen in eine Reihe zu setzen. Nachdenklich blätterte Angie das Programmheft von "Der Ring der Nibelungen" durch und las so einiges über die Handlung, bis dann plötzlich das Licht erlosch und der Vorhang aufging. Doch gleichzeitig bemerkte sie, wie German versuchte mit seiner Hand, die ihre zu ergreifen.

Feliz NavidadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt