Kapitel 2

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Warum tragen die alle Markensachen? Ich gehe den Flur entlang und hoffe das keinem auffällt das ich keine Markensachen trage. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich das schwarze Brett erreicht habe. Ich hole mein Stundenplan aus meinem Rucksack und schaue was ich als erstes habe. Mathe, mein Lieblingsfach. Das ist das einzigste Fach wo ich eine zwei auf dem Zeugnis hatte. Ich schaue wo der Matheunterricht stattfindet und sehe aus den Augenwinkel wie die anderen Schüler mich abwertend anstarren. Ich versuche das zu ignorieren, doch es ist verdammt schwer. Nachdem ich herausgefunden habe, wo mein Mathekurs stattfindet, mache ich mich schnell auf den Weg, damit die anderen mich nicht weiter anstarren. Im Klassenzimmer setze ich mich schnell auf einen Platz ganz hinten in der Ecke, sodass die meisten Leute sich erst umdrehen müssen um mich anzusehen. Ich hole meine Mathesachen raus und warte bis die Lehrerin kommt. Sie ist auf die Minute pünktlich da. “ Hallo, ihr Lieben. Ich hoffe ihr hattet alle schöne und erholsame Ferien!” begrüßt sie uns freundlich. “ Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, haben wir eine neue Mitschülerin. Ashley, würdest du bitte nach vorne kommen und dich vorstellen?” bittet sie mich. Ich schaue entsetzt zu ihr auf, doch ich gehe brav nach vorne und stelle mich vor:” Hallo, ich bin Ashley Eving, ich bin sechzehn Jahre alt und bin von der Colbert County High school hierher gewechselt. Ähm, soll ich noch irgendwas erzählen?” “Nein, das reicht. Dankeschön” sagt meine Lehrerin, Frau Anderson, und bittet mich wieder Platz zu nehmen. Die anderen Schüler kichern leise. Ich weiß nicht ob es wegen meiner Klamotten oder wegen etwas anderem ist. Danach verläuft der Unterricht normal. Ich melde mich wenn ich etwas weiß, und höre der Lehrerin und meinen Mitschülern gut zu. Nach fünfundvierzig Minuten ist die Stunde vorbei. “ So, die Stunde ist auch schon um. Ich möchte das ihr zum nächsten mal im Buch S. dreiundzwanzig lest und bearbeitet. Ihr dürft gehen!” verabschiedet uns Frau Anderson. Ich schreibe mir die Hausaufgabe auf, packe danach meine Mathesachen ein und gehe aus dem Raum. Die nächste Stunde verläuft ganz normal. Dann ist die erste große Pause.

Ich gehe mit meinen Mitschülern in den Pausenhof. Ich bleibe draußen erstmal stehen, um mich umzusehen. Der Schulhof ist riesig. Auf dem ganzen Hof sind bestimmt zwanzig Banken verteilt. Ganz am Ende, steht ein langer Wall. Dort sitzen bestimmt schon einhundert Schüler. Als ich alles genauestens angesehen habe, halte ich nach meinen Mitschülern ausschau. Da, sie stehen an einem Baum und unterhalten sich. Ich überlege ob ich zu ihnen gehen soll und nach kurzer Überlegung mache ich mich auf den Weg Richtung Baum. Ein Mädchen sieht das ich zu ihnen komme und macht die anderen auf mich aufmerksam. Jetzt drehen sich alle um und schauen mich an. Als ich vor ihnen stehe, sage ich nur:” Ähm, Hi. Ich bin Ashley.””Das wissen wir. Was willst du hier? Und was hast du an?!” fragt ein Mädchen. Sie hat braunes Haar mit lilanen Strähnchen. “ Ähm, also…. Ich dachte ich könnte vielleicht mit bei euch ste..” fange ich an doch ich werde von dem Mädchen mit den lilanen Strähnchen unterbrochen:” Vergiss es! Du trägst keine Markenklamotten, falls es dir nicht aufgefallen ist, sowas tragen hier alle! Mit so einer wie dir wollen wir nichts zu tun haben. Das würde unseren ganzen Ruf zerstören und jetzt hau ab!” Traurig entferne ich mich schnell. ICh bin den Tränen nahe, doch ich dränge sie zurück und gehe zu einer Bank und setze mich hin. Ich verstehe nicht, warum es schlimm ist keine Markensachen zu haben. Ich habe Markensachen immer verabscheut, aber in diesem Moment wünschte ich mir nicht sehnlicher als diese Klamotten.

Die Pause kommt mir ewig vor, doch nach zwei gefühlten Stunden ist sie endlich vorbei. Jetzt haben wir Englisch und das ist eins der Fächer, die ich überhaupt nicht kann. Als ich den Raum betrete schauen ein paar Schüler auf, doch nach einem kurzem abfälligen Blick, schauhen sie auch schon wieder weg. Ich setze mich wieder ganz hinten auf einen Platz. Auf einmal spüre ich das dringende Bedürfnis auf die Toilette zu gehen. Ich schauhe auf die Uhr und renne dann los, da die Stunde erst in einer halben Stunde losgeht. Ich laufe schnell in die eine der beiden Türen. Ich gehe auf die Toilette. Danach gehe ich zum Waschbecken und will mir gerade die Hände waschen, als aus einer der Toiletten ein Junge heraus kommt. Er hat braunes Haar und braune Augen. Erst ist er überrascht und peinlich berührt doch schnell setzt er eine coole Miene auf.

Dann nimmt er sofort sein Handy aus der Hosentasche und schießt ein Foto von mir. Danach sagt er:” Ich glaube du bist auf der falschen Toilette, Mädchen!” Er geht zur Tür und zeigt mir das Schild wo ein Junge drauf abgebildet ist. Ich werde total rot und laufe so schnell ich kann in Richtung Klassenzimmer. Kurz vorher halte ich an um Luft zu holen. Als ich wieder normal atmen kann, öffne ich die Tür. Der Lehrer ist noch nicht da, aber alle schauhen mich an und fangen an zu lachen. Das Mädchen von vorhin kommt zu mir und hält mir ihr Handy vor die Nase: “ Sehr schönes Bild, wie du da in der Jungentoilette stehst.” sagt sie schadenfroh. Ich blicke auf das Handy und sehe mich in der Jungstoilette. “ Wie viele haben das gesehen?” frage ich leise und werde schon wieder rot. “ Oh, nur die ganze Schule. Also ungefähr zweitausend Menschen. Aber hey, sieh mal du hast schon einhundert likes. “ antwortet sie, als wäre das überhaupt nicht schlimm. Ich würde jetzt gerne einfach weg laufen, aber ich konnte nicht direkt am ersten Schultag eine Stunde schwänzen. Also gehe ich, den Kopf gesenkt, wieder zu meinem Platz. Den guten Schulstart, habe ich mir damit vermasselt.

Als ich auf meinen Schultisch schaue, sehe ich einen kleinen Zettel unter meinem Federmäppchen hervorschauen. Langsam ziehe ich ihn hervor. Er ist in einer schönen Handschrift geschrieben. Mein Blick fällt zuerst auf die Unterschrift. Das einzige was dort steht ist ein A. Ich schaue wieder auf den Anfang und fange an zu lesen. 

                          Hallo Ashley,

was fällt dir ein, mit deinen hässlichen Klamotten auf diese Schule zu gehen? Du verdirbst noch den ganzen Ruf der Schule. Hier dürfen nur coole zur Schule, wieso haben die dich hier überhaupt angenommen? Naja, in ein paar Wochen wirst du hoffentlich wieder weg sein, dafür werde ich schon sorgen. Geh am besten jetzt schon, denn ich werde dir das Leben zur Hölle machen, bis du weg bist. Niemand will dich hier haben und denk bloß nicht keiner weiß das du die Schule gewechselt hast, weil du wegen deinen Noten gemobbt wurdest. Tja, du hättest dir wohl besser eine andere Schule gesucht. Bis bald

S.

Zitternd lege ich den Brief wieder auf den Tisch. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Wer war S? Ich kenne bis jetzt von keinem den Namen und mir wird wohl auch keiner helfen wollen.

Hallo, das ist das zweite Kapitel meiner Geschichte. Ich hoffe es hat euch gefallen. Bis bald
Eure Romy

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