Winterball

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Nebel

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Nebel. Glitzer. Blut. Dieser Ton. Dieses Wummern. Der Ausdruck in Eastons Augen. Seine leeren, weißen Augen.

Es war Sonntag Abend und das war alles, an das ich denken konnte. Seit zwei Tagen. Dauerschleife.

Ich hatte seit Freitagabend nichts mehr von Easton gehört. Er hatte mir befohlen, nach Hause zu fahren und ist von da aus, ohne ein weiteres Wort mit mir zu wechseln, die Straße hinunter verschwunden. Seit dem: Funkstille. Ich hatte mehrfach versucht, ihn anzurufen. Hatte ihm Nachrichten geschickt. Doch die wurden nicht mal durchgestellt. Auch Samstagabend, als wir uns zum Aufbau für den Ball in der Turnhalle trafen, ließ Easton sich nicht blicken, obwohl Piet angekündigt hatte, dass er helfen würde.

Es war, als wäre er wie vom Erdboden verschluckt.

Nachdem ich mir knapp achtundvierzig Stunden den Kopf zerbrochen hatte und irgendwann in Kopfschmerzen zu ertrinken drohte, beschloss ich kurzerhand das Verdrängen und Abschließen wohl das Beste wäre. Darin war ich sowieso Profi. Am Montag würde Easton unser Fotoprojekt bei Mr Jones einreichen. Von da an würde es keinen triftigen Grund mehr dafür geben, Zeit und Gedanken an Easton zu verschwenden. Mir gefiel nicht, was in seiner Gegenwart passierte. Vor allem, was mit mir in seiner Gegenwart passierte. Von daher war ich froh, diese Geschichte endlich beenden zu können. Brauchte ich nur noch zu hoffen, dass alles andere damit auch aufhören würde und ich mich endlich auf wichtigere Dinge konzentrieren konnte.

Wichtigere Dinge.

Mein Handy-Bildschirm leuchtete auf. Eine Nachricht von Kelly. Ich hatte den Mädels geschrieben, dass Ben mich abholen würde und wir uns dann an der Schule treffen könnten. Zustimmung von Kelly. Grinse-Umarmsmiley von Catherine.

Schmunzelnd rollte ich mich vom Bett und begann mich fertigzumachen. Ich hatte mir die Haare mit meinem Lieblingsvanilleshampoo gewaschen, an der Luft trocknen lassen und drehte jetzt einzelne blonde Strähnen um meinen Lockenstab, sodass sie in voluminösen Locken herunterfielen. Die obere Haarpartie steckte ich hoch. Danach erstickte ich fast in einer gut gemeinten Wolke Haarspray und legte anschließend ein dezentes Make-up auf. Zu guter Letzt schlüpfte ich in den dunkelblauen Mitternachtstraum aus Tüll und Sternenstaub. Gerade als ich den Verschluss meiner silbernen Pumps schloss, klingelte es unten an der Tür. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es nur Ben sein konnte. Es war Punkt achtzehn Uhr.

Ein letzter skeptischer Blick meinem Spiegelbild entgegen. Eine Seltenheit. Aber ich fand ... ich sah hübsch aus. Irgendwie. Mein Spiegelbild zog eine Grimasse. Schnell wandte ich mich ab und schnappte mir meine kleine silberne Clutch.

„Schätzchen, Ben ist hier!"

Ich wollte gerade die Tür öffnen, da viel mir auf, dass ich etwas vergessen hatte. Hastig lief ich zurück zum Schreibtisch und kramte meinen Himbeerlippenstift aus der Schublade hervor. Nachdem ich meine Lippen in ein dezentes rosé getaucht hatte, machte ich mich auf den Weg nach unten.

Talking To The StarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt