Birds Flying High

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Wir fuhren immer weiter aus der Stadt heraus

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Wir fuhren immer weiter aus der Stadt heraus. Schon bald lösten riesige Felder die alten Häuser Forthcester's ab, und als wir nach dreißig Minuten noch immer unterwegs waren, lehnte ich meinen Kopf an das Fenster und fing an, die Rehe zu zählen, die immer wieder auf den Wiesen entlang des High Ways grasten. Neben dem surrenden Geräusch der Reifen auf dem Asphalt und der Musik, die leise aus dem Radio plätscherte, war es still. Eastons ausdrucksloser Blick war starr auf die lange Straße vor uns gerichtet. Seine Hände waren fest um das Lenkrad geklammert. Er sah völlig abwesend aus und ich merkte, dass er mit seinen Gedanken ganz woanders war.

Fünfzehn Minuten später nahm Easton die nächste Abfahrt. Die Landschaft um uns herum nahm immer mehr National-Park ähnliche Züge an. Wir folgten einer zweispurigen Straße, die sich ihren Weg durch Gesteinsschluchten schlängelte. Rechts und links bauten sich mit Nadelbäumen bewachsene Bergwände auf. Ich lehnte mich weiter ans Fenster und versuchte, die Bergspitze zu erfassen. Doch dichte Wolken legten sich wie Zuckerwatte über die Gipfel und hingen tief in der Schlucht. Man hätte meinen können, der Himmel wäre sechs Kilometer heruntergefallen und schwebte nun wenige Hundert Meter über uns. Die Straße war noch nass von einem vergangenen Schauer.

Fasziniert von der mystischen Atmosphäre der gewaltigen Gesteinsmassen ließ ich das Fenster einen kleinen Spalt herunterfahren und atmete die frische, klare Luft ein. Ein feuchter, erdiger Geruch stieg mir in die Nase - genau wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir überquerten einen Fluss und je weiter wir fuhren, desto vereinzelter kamen uns nur noch andere Autos entgegen. Ich hatte das Gefühl, wir waren durch ein Tor in eine andere Welt gelangt.

Kurze Zeit später bog Easton nach rechts auf eine schmale Straße, die sich in Schlaufen einen Berg hoch wandte. Wir fuhren immer höher und höher. Bald sahen die Autos, die unten in der Schlucht fuhren, aus wie kleine Spielzeugautos.

Der Radiomoderator sagte gerade zum dritten Mal das Wetter für die nächsten Tage durch, da wurde der Wagen langsamer. Easton parkte am Straßenrand und zog den Schlüssel. Verwirrt schaute ich mich um. Abgesehen von zwei anderen Autos und jeder Menge Bäumen war hier nichts zu sehen.

„Was machen wir hier?", fragte ich.

Easton war ausgestiegen und klappte gerade seinen Sitz nach vorne, um einen Rucksack von der Rückbank zu angeln.

„Meinen Plan in die Tat umsetzten", sagte er und klang dabei, als wäre damit alles gesagt.

Wow. Das war wirklich eine aufschlussreiche Antwort.

Er schlug die Autotür zu und stellte den Rucksack auf das Dach des Wagens, um darin herumzukramen. Schnaubend schnallte ich mich ab und stieg ebenfalls aus. Es war ziemlich frisch in dieser Höhe und ich erschauderte, als mir die Kälte unter den Mantel kroch.

„Und dein Plan besteht darin, wandern zu gehen?"

Easton holte eine, um ehrlich zu sein, ziemlich alt aussehende Kamera aus seinem Rucksack hervor und hing sie sich an einem ledernen Band über die Schulter. Ratschend schloss er den Reißverschluss des Rucksacks und schmiss ihn sich anschließend in einer schwungvollen Bewegung auf den Rücken.

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