Aller Anfang ist schwer

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An einem warmen Junimorgen kitzelte mich die Sonne wach. Ich hatte mal wieder vergessen meine Rollade herunterzufahren. Doch das störte mich nicht weiter. Da fiel mir ein, dass heute mein erster Schultag an einer neuen Schule war und war gleich ein bisschen aufgeregt. Ihr fragt euch jetzt sicher warum ich mitten im Schuljahr die Schule gewechselt habe? Es liegt daran, dass ich von meiner alten Schule verweist worden bin. Aber der Grund ist so sinnlos, den brauche ich euch nicht zu erklären.

Wie gesagt ich war aufgeregt doch das verschwand schnell wieder, denn es war sowieso immer das gleiche. Zuerst würde ich gut klar kommen. Dann werden meine Noten immer schlechter. Und außerdem beachtet mich niemand. Sie behandeln mich alle als wäre ich Luft. Das liegt wahrscheinlich daran, weil ich nach dem Tod meiner Eltern keine Emotionen mehr gezeigt habe. Die anderen Schüler haben Angst vor mir. Und meine Gefühle, die alle tief in mir drin verborgen sind, kann ich nur auf einem Blatt Papier niederschreiben. Es ist wirklich wie verhext und ich weiß nicht, ob ich je wieder meine Emotionen ausdrücken kann.

Da es schon ziemlich spät war musste ich auf mein Frühstück verzichten und zur Schule rennen, da ich kein Fahrrad hatte mit dem ich hinfahren könnte. Atemlos betrachtete ich das riesige Gebäude und fühlte mich schon gleich viel hilfloser. Ich versuchte einige Schüler nach meiner Klasse zu fragen aber alle schauten mich nur angewiedert an, als wäre ich Dreck. Das nagte an meinem Selbstbewusstsein und ich sank mutlos auf einer Bank zusammen. Da erinnerte ich mich daran, dass man mir einen Schulplan zur Verfügung gestellt hatte. Als ich ihn öffnete wurde mir klar wo ich hin musste und machte mich auf den Weg. Als ich endlich meine Klasse gefunden hatte war ich verschwitzt (Es war schließlich Sommer) und alle starrten mich an, weil der Unterricht seit einer knappen halben Stunde begonnen hatte. Die Lehrerin sah mich mit einem komischen Blick an, besann sich dann aber doch des besseren und winkte mich herein. Unsicher stellte ich mich an die Tafel, schrieb meinen Namen darauf, sagte höflich Guten Tag und entschuldigte mich für meine Verspätung. Dann setzte ich mich und holte meine Schulsachen hervor um den Rest des Unterrichts noch mitzubekommen. Das hattest du ja mal wieder toll gemacht Iyumi! Gleich am ersten Tag zu spät kommen. Sowas darf mir nicht nochmal passieren!

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