Die Begegnung

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„Jasmin, hörst du zu?", Hermine schnipste mit den Fingern vor meinem Gesicht rum. Fragend musterte sie mich. Ich nickte zustimmend mit dem Kopf. „Hey Leute, habt ihr Ron gesehen?", fragte Harry. „Wahrscheinlich hängt er bei Lavender.", spottete Hermine. Ich kicherte. Lächelnd stand ich auf und ging auf Harry zu. „Ich helfe dir suchen." „Danke, du bist die Beste.", Harry zog mich in eine liebevolle Umarmung. Während wir die engen Flure des Zuges entlangliefen, sah ich vom Weitem einen platinblonden Jungen, der direkt in meine Richtung starrte.

Malfoy.

Harry stieß mich mit dem Ellenbogen an und zeigte auf ihn „Malfoy starrt dich an.", ich schlug Harry spielerisch auf die Schulter und lachte leise.
„Müssen wir hier durchlaufen?", fragte ich Harry genervt. Er drehte sich zu mir um und schaute mir in die Augen. „Ich hab da auch nicht gerade Lust drauf.", zügig gingen wir an der Gruppe Slytherins vorbei, als ich plötzlich eine kalte Hand an meinem Gelenk spürte. Sofort nahm ich den Geruch von grünen Äpfeln und Minze war. „Wo wollen denn die Potters hin?", knurrte Malfoy, wobei er so nah an meinen Nacken kam, dass ich seinen Atem spüren könnte.

*hicks*

Scheiße.

„Interessiert *hicks* dich nicht.*hicks*" „Ist da jemand aufgeregt? Weirdos.", schnell ließ Malfoy mein Handgelenk los und ich rieb mir die Stelle, die er berührt hatte. Noch einmal schaute ich Malfoy hinterher, wie er sich wieder hinsetzte.

Arsch.

„Alles okay? Du hast wieder deinen dummen Schluckauf bekommen.", lachte mein Bruder. Etwas härter als vorhin, schlug ich ihm wieder auf die Schulter.
Ich hatte diese Angewohnheit mit dem Schluckauf schon als Kind. Immer wenn ich aufgeregt oder nervös wurde, kriegte ich Schluckauf. Das ist echt eine Plage.

„Ron! Wo warst du Kumpel?", wir gingen auf Ron zu, der bis gerade eben noch mit Lavender Brown knutschte. Genervt schaute Lavender uns an und wandte sich wieder zu Ron „Won won gehen wir woanders hin?". „Tut mir leid Lavender, ich gehe mit Jasmin und Harry zu Hermine." Bei dem Namen Hermine verdrehte Lavender merklich die Augen.

„Ron du Aufreißer!", scherzte ich. „Sei leise Jas.", sagte Ron, während er mir spaßeshalber auf den Fuß tritt. Ich kicherte.

Eine Weile saßen wir noch so da und unterhielten uns. In Hogwarts angekommen, stiegen wir alle gemeinsam aus dem Zug und machten uns auf den Weg. Ich schaute hoch und sah wieder diesen Jungen. Er lief mit seinen Freunden vor mir.

*hicks*

Fuck.

„Jas bist du okay?", fragte Hermine kichernd. Plötzlich drehte sich Malfoy um und guckte mir tief in die Augen. „Aww ist da jemand verliebt?", er kam näher auf mich zu. Mein Herz raste wie verrückt und mein Atem stockte. Was passiert gerade? „Bleib von ihr weg, Malfoy.", knurrte Harry und baute sich vor Malfoy auf. Malfoy beugte sich zu mir nach unten und unsere Gesichter waren nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt.
Das wars für Harry.
Er ging auf Malfoy los und schlug ihm mit voller Wucht ins Gesicht. Malfoy stolperte ein paar Schritte zurück, hielt sich die Nase und ging auf Harry los. Bevor er irgendwas machen konnte, sprang ich zwischen meinen Bruder und Malfoy. Ich weiß nicht, woher dieser Mut kam, aber ich hatte das Gefühl, als müsste ich Harry beschützen, obwohl er älter ist. Malfoy schaute mich verwirrt und überrascht an, drehte sich um und ging.
„Das war irre!", sagte Ron lachend. „Lasst uns gehen.", sagte ich und setzte mich in Bewegung.

Wieder einmal hielt Professor Dumbledore seine jährliche Rede und wie immer war sie die gleiche. Ich fühlte einen Blick auf mir. Er fühlte sich an wie Feuer. Ich schaute mich um und sah Malfoy mit blutiger Nase am Slytherin Tisch sitzen. Er starrte mir direkt in die Seele. Als sich unsere Augen trafen, fing mein Herz an zu rasen und es fühlte sich an, als ob Schmetterlinge in meinem Bauch fliegen würden. Schnell wandte ich meinen Blick ab und drehte mich wieder Richtung Professor Dumbledore.

Das Essen war köstlich wie immer. Meine Freunde mussten noch zum Astronomie Turm, ein Projekt erledigen. Zügig ging ich in Richtung Gryffindor Gemeinschaftsraum, als mich jemand am Arm in eine kleine Ecke zog. Ich schrie auf, bis ich bemerkte, wer es war.
Malfoy.
„Verdammt nochmal, was soll das Malfoy?", ich löste meinen Arm aus seinem starken Griff. Mal wieder blickte er mir tief in die Augen. Bei dem Anblick schmolz mein Herz. Er glitt mit der Hand an meine Taille und zog sich näher an sich. Malfoy steckte eine Haarsträhne hinter mein Ohr und guckte auf meine Lippen. Ohne das ich etwas sagen konnte, legte er seine rechte Hand an meine Wange und gab mir einen sanften Kuss.
Seine Lippen waren zart und warm. Ein Kribbeln machte sich in meinem Körper breit. Er löste sich von mir und sah mir in die Augen. Hatte er schon immer so schöne Augen?
„Wehe du erzählst das jemanden, Potter.", flüsterte er und verschwand schließlich.

Was war gerade geschehen?

Eine ganze Weile stand ich da, meine Gedanken flogen quer durch meinen Kopf. Als ich endlich realisierte was passiert war, rannte ich zu meinem Schlafsaal. Ich verschloss die Tür und ließ mich an der Tür hinunter gleiten. Mein Hals war wie zugeschnürt und mein Herz raste. Was das gerade mein erster Kuss? Wie sollte ich das meinen Freunden erklären? Werden sie mich hassen?
Nachdem ich mich ein wenig beruhigt habe, ging ich ins Badezimmer und stellte mich unter die Dusche. Ich genoss die Wärme und das Wasser. Aus der Dusche rausgekommen, schmiss ich mir ein Top und eine kurze Hose über und kroch in mein Bett.
Ich starrte an die Decke und dachte noch eine Weile nach. Irgendwann schloß ich die Augen und fiel in ein ruhigen Schlaf.

𝐸𝑛𝑒𝑚𝑖𝑒𝑠 - 𝐷𝑟𝑎𝑐𝑜 𝑀𝑎𝑙𝑓𝑜𝑦 𝑥 𝑅𝑒𝑎𝑑𝑒𝑟 (𝑔𝑒𝑟𝑚𝑎𝑛)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt