I know that we don't talk
I know that it's on purpose
Nialls Auftritt war abgesagt worden. Er hätte eigentlich heute in einem kleinen Pub einige seiner Songs spielen sollen, doch aufgrund irgendeines Notfalls mussten sie ihm absagen. Wahrscheinlich hatten sie wen besseres gefunden.
Und weil Niall es noch nie übers Herz gebracht hatte seinen Freunden von seinen gelegentlichen Auftritten in kleinen Pubs zu erzählen, saß er nun am Freitagabend allein auf dem Sofa in der Küche und hatte sein Keyboard vor sich auf dem Tisch stehen. Daneben ein Guinness, und tausende Zettel auf denen kleine Notizen gekritzelt waren. Er hatte sich schon lange ein Buch anschaffen wollen, aber dann hatte er das Buch doch immer wieder vergessen und nur seine Zettel darin gesammelt.
Addy hatte er noch zwei Mal gesehen seit der Party bei Zayn. Einmal wild knutschend mit Harry hinter der Cafeteria der Uni. Louis hatte ihnen ein Kondom entgegengeworfen, wobei er sich nicht einmal sicher war, ob sie das überhaupt mitbekommen hatten. Und am Mittwochabend, als sie sich bei Liam zum Champions League schauen, getroffen hatten. Zwar schien sie nicht sonderlich interessiert an Fußball zu sein, aber Harry war es auch nicht und trotzdem kam er.
Niall hatte kein Wort mit ihr gewechselt, das nicht vollkommen notwendig gewesen war und Harry schien so zu tun, als ob er den Moment einfach nicht mitbekommen hatte. Vielleicht war er auch so betrunken gewesen, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte.
Es war gerade einmal eine Woche her. Niall kam es vor wie eine Ewigkeit, die er damit verbrachte nicht an sie und den Moment, den sie beide miteinander verbracht hatten, zu denken. Oder eher daran scheiterte, nicht an sie und den Moment, den sie beide miteinander verbracht hatten zu denken. Seine Gitarre lag neben ihm auf dem Sofa und die Musik, die er nun spielte, war so anders als das Geklimper, das er spielte, wenn er sonst bei seinen Freunden war.
Seine Finger glitten über die Tasten des Keyboards und er wollte gar nicht mehr aufhören. Am besten nie wieder. Wenn er vor dem Klavier saß oder an seiner Gitarre ganz allein in seinem Zimmer dann fühlte er sich komplett. Dann wusste er ganz genau wer er war, was er machte und was er tun sollte.
Das machte seinen Tag, der wirklich schlimmer nicht hätte sein können, direkt tausend Mal besser.
All die Unsicherheit, die er sonst in sich trug, war wie wie weggeblasen, weil er wenigstens wusste, dass er immer Musik machen konnte. Manchmal wünschte er sich einfach nie etwas anderes in seinem Leben machen zu müssen.
Vielleicht fühlte Abby sich so, wenn sie tanzte.
Er murmelte Worte vor sich hin, die in seinem Kopf so viel Sinn ergaben, wie nichts anderes. Schon so oft hatte er sich seine Texte danach noch einmal angeschaut und erst dann hatte er sie richtig verstanden. Als hätte sein Herz schneller gearbeitet, als sein Verstand.
Und er liebte das Gefühl so sehr, dass er nichts in seinem Leben mehr lieben würde. Davon war er in diesem Moment überzeugt.
Wenn es in sozialen Situationen die Möglichkeit gäbe zu pausieren und nachzudenken, was er sagen wollte. Sich an ein Klavier zu setzen oder an die Gitarre und seine Finger tanzen zu lassen. Seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, um sie danach zu ordnen, ihnen einen Sinn zu geben. Dann wäre er wahrscheinlich so selbstbewusst wie Liam, wenn dieser den Mund aufmachte.
Musik gab ihm die Sicherheit, die er brauchte.
„I don't know where it starts, but it ends with you and me", er stoppte, als er die Zeile sprach und schnappte sich seinen Bleistift, der auf einem der Zettel lag, die um ihn herum verteilt waren. Noch wusste er nicht genau, wo oder worüber genau die Zeilen waren, aber er würde sie verwenden.
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Ein Kleid aus Gänseblümchen // n. h.
Fanfiction„Klar, weiß sie, dass da eine vor ihr war, als ich sie kennen gelernt habe." Er zuckte mit den Schultern und sah auf seinen Mitbewohner herunter, der immer noch auf dem Sofa fletzte, nun aber die Augenbrauen hochgezogen hatte: „Eine vor ihr?" Louis...