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You smile on the staircase and you open the door

Kissing on the Couch

Make up in the drawer

„Oh, das wird so schön!", Addy hatte ihre Beine über die Lehne der Couch in Louis und Nialls Küche gelegt. Sie hing kopfüber herunter, so dass ihre Haare auf dem ungeputzten Fußboden hingen. Niall saß neben ihr und spielte auf seiner Gitarre.

Er wusste nicht, wie es passiert war, aber sie hatten gemeinsam angefangen, einen Song zu schrieben.
Es hatte ihn eine unglaubliche Überwindung gekostet ihr seine Lieder zu zeigen. Aber nachdem Greg es am Küchentisch ausgeplaudert hatte, als sie in Irland waren, hatte Addy keine Ruhe mehr gegeben. Zuerst hatte sie nur ein Lied hören wollen, das er ihr dann nach ewigem Betteln vorgespielt hatte. Eins, das er vor Ewigkeiten geschrieben hatte. Er hatte es schon tausend Mal vor fremden Menschen in Pubs gespielt. Da dachte er, es wäre nicht so schlimm, dass vor Addy zu spielen.

Die ersten Sekunden waren der Horror gewesen. Sie hatte dort gesessen und ihn mit großen Augen angesehen und Niall war unter ihren Erwartungen beinahe zugrunde gegangen. Erst, als sie die Augen geschlossen und sich zurück gelehnt hatte, hatte er angefangen Spaß zu haben.

Doch wie so oft hatte Addy danach nicht locker gelassen und wollte ihn zu all seinen Gigs begleiten. Sie war inzwischen so etwas wie sein persönlicher Groupie. Seine Stammkneipe, in der er sogar mehrmals im Monat spielte - in guten Monaten - stellte inzwischen immer schon zwei Bier bereit, wenn Niall spielte.

An diesem Abend hatten sie eigentlich nur ein wenig rumgammeln wollen, Niall hatte mit seiner Gitarre herumgeklimpert und Addy war vollkommen begeistert gewesen. Und dann war es einfach passiert.

Eigentlich hatte Niall nie geglaubt jemanden so tief in seinen Kopf zu lassen, dass er mal einen Song mit jemandem schrieben konnte. Es war ein fließender Übergang gewesen, in dem Addy zu ihrer Tasche gerannt war, ihm drei Zeilen vor die Nase gelegt hatte, die eigentlich für ein Gedicht gedacht waren, das sie laut eigener Aussage sowieso niemals schreiben würde.

Und damit war der Anfang geschrieben. Eine Weile riefen sie einfach sinnlos irgendwelche Zeilen vor sich hin, die ihnen gerade in den Sinn kamen und jedes Mal, wenn Addy lauthals sang musste Niall sich zurückhalten nicht zu lachen.

Sie konnte zwar mit Worten umgehen, aber Singen war definitiv keine von Addys Stärken.

Die Energie im Raum war aufgeladen und wild und Niall wollte am liebsten nie wieder aufhören mit Addy Songs zu schreiben. Ohne es zu wissen, hatten sie angefangen über ihre Beziehung zu schreiben. Niall wusste nicht mal, ob Addy es bemerkte, aber zwischen Zeilen wie „Oh my my I just really love tea" und „Let's order food" schüttete Niall ihr wirklich sein Herz aus und rief all die Zeilen, die sich schon so lange in seinem Kopf geformt hatten.

Er liebte es über alles.

„Oh no, now you're too-", Addy stockte mitten in ihrem Satz. Oh no, now you're too-"

„too good to be all mine!", grinste Niall und sang die Zeile aus voller Kehle.

Louis würde sie töten, wenn sie noch lang so weiter machten. Immerhin saß er zusammen mit Zayn in seinem Zimmer und probierte tatsächlich zu lernen.

„Ohh, ja! Das ist richtig gut!", aufgeregt klatschte sie in die Hände und wippte mit dem Kopf im Takt hin und her. „Now I'm looking in your eyes. I can't believe you make me blind", quietschte sie und sah Niall aus einem verzogenen Gesicht an.

Ein Kleid aus Gänseblümchen // n. h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt