☀️ Kapitel 1

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───── ⋆⋅☆⋅⋆ ─────Frustriert starrte Wooyoung durch das Autofenster nach draußen, wo die Landschaft in Windeseile an ihm vorbeizog

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Frustriert starrte Wooyoung durch das Autofenster nach draußen, wo die Landschaft in Windeseile an ihm vorbeizog.

Immer weniger Häuser waren von der Autobahn aus zu sehen, die Gegend wurde mit jedem Kilometer ländlicher, die der teure Sportwagen seiner Mutter zurücklegte. Und seine Laune wurde von Minute zu Minute schlechter. Er hatte es erst nicht fassen können, dass seine Mutter mit dem Ferienlager tatsächlich auf Ernst machte.

Tat sie aber.

Und nun war Wooyoung gezwungen seine Ferien in einem dämlichen Sommercamp für Jugendliche zu verbringen. Das waren doch nur alles nette Umschreibungen.

Wahrscheinlich kam das ganze eher einem Bootcamp für Schwererziehbare Jugendliche näher. Oder noch schlimmer, einem Pfadfinderlager.

Verächtlich schnaubte er auf. So oder so würde es grauenhaft werden. Ganze vier Wochen sollte er allein mit wildfremden Jugendlichen verbringen, die entweder irgendwelche Problemkinder waren oder deren Eltern kein Geld für vernünftigen Urlaub hatten.

Eigentlich war genau er ja so ein Problemkind. Aber Wooyoung sah das ganz anders. Er war eben kein Langweiler. Er hatte Spaß und genoss sein Leben. So wie er es eigentlich in Kalifornien vorgehabt hätte. Frust stieg in ihm auf, als er an all die Strandparties und Clubs in Los Angeles dachte, auf die er sich das ganze Jahr über gefreut hatte.

Stattdessen war er gezwungen auf einer verdammten Isomatte in einem verdammten Zelt zu schlafen und bei dämlichen Gruppenaktivitäten mitzumachen.

Seine Sommerferien waren ruiniert.
Trotzdem war er aufgeregt, was ihn in dem Camp voller Schwachmaten erwarten würde. Nervös spielten seine Hände mit den Kabeln seiner Kopfhörer. Die Popmusik, die aus ihnen dröhnte, war so laut, dass seine Mutter das Radio lauter stellen musste. Sie sagte nichts dazu, dass ihr Sohn sich so beschallte.

Wooyoung in ein Sommercamp, irgendwo weit abgelegen im Nirvana, anstatt wie sonst nach Kalifornien zu schicken, erschien ihr Zurechtweisung genug. Die beiden hatten die ganze Fahrt über kein Wort gesprochen, ihr Verhältnis war mehr als angespannt. Wooyoung war, nachdem er im Büro des Schulleiters einen riesigen Aufstand gemacht hatte, sofort wortlos in seinem Zimmer verschwunden und hatte es auch nur noch, wenn nötig, verlassen.

Seitdem wurden Frau Jung und alle Angestellten ihres Anwesens ständig mit finsteren Blicken gestraft.

Wooyoung Mutter wusste, dass dies nicht der richtige Weg war ihren Sohn einzusperren und zur Strafe irgendwo hinzuschicken, wo er eigentlich nicht hinwollte. Aber andererseits musste der Junge auch irgendwann mal seine Lektion lernen. Denn so konnte es nicht weitergehen. Sie war es leid, ständig im Büro des Schulleiters aufzukreuzen und sich für ihren Sohn entschuldigen zu müssen. Wooyoung hatte seit dem Tod seines Vaters angefangen Schwierigkeiten zu machen.

Es hatte damit angefangen, dass er die Schule schwänzte, nachts zu Partys ausbrach und Stunden später wieder betrunken nach Hause kam. Seine Noten gingen bergab. Und er hatte sich vor allen, sogar vor seiner Mutter komplett verschlossen. Sie machte sich Sorgen um ihren Sohn.
Auch wenn er es hasste. Vielleicht würde das Camp ihm ja helfen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Vielleicht würde er sogar richtige Freunde finden.
Und vielleicht würde er endlich wieder der freundliche und herzensgute Junge werden, der er einst war.

┈┈┈┈*⛧⋆

„Aussteigen Schatz!“
Strahlte seine Mutter und drehte sich zu ihm um als das Auto zum Stehen kam. Zwei quälend lange Stunden später hatten sie endlich den Platz gefunden, wo das Ferienlager stattfinden sollte.

Es war die Steigerung von Nirvana, nein es war der Klimax. Sie waren zum Schluss nur noch auf einer schmalen Landstraße gefahren, auf der der breite Sportwagen fast keinen Platz hatte und waren nur alle paar Kilometer bei einem Dorf vorbeigekommen.

Widerwillig packte Wooyoung die Kopfhörer und sein Handy in die Hosentasche seiner Löcher Jeans und stieß die Autotür des rot lackierten Sportwagens auf. Er hatte gerade einen Fuß auf den zerrissenen Teer gesetzt, als schon ein junger Mann, nicht älter als 25 auf sie zu gejoggt kam. Wooyoung fand, er sah aus wie ein typischer Kindergartenbetreuer in einem Luftburgenvergügungspark oder wie einer dieser überbegeiserten Studenten, die im Ausland studierten und Freiwilligendienste in den USA machten. Jung. Nett. Verantwortungsvoll. Und er trug ein T-Shirt mit dem Aufdruck „smells like teen spirit.“ Mehr musste man dazu ja wohl nicht sagen.

"Ich bin Baekhyun, der Leiter dieses Camps." stellte er sich freundlich lächelnd vor und schüttelte seiner Mutter die Hand. Diese verwickelte ihn sofort in ein Gespräch über „schöne Landschaft“ und wie „schön“ es ja wäre „als Teenager ein Sommercamp besuchen zu können." Von wegen Jugend und Abenteuer.

Genervt wandte er sich von den beiden ab. Die Leute hier mussten hinterm Mond leben, wenn sie dachten, dass Jugendliche lieber freiwillig in Zeltlager als auf Hausparties mit Bier, Mädchen (nicht das die ihn interessierten aber der Gedanke zählte) und Weed verbringen würden. Ein freudloses Lachen entwich ihm bei dem Gedanken daran.

Er ließ seinen Blick über seine Umgebung gleiten. Neben dem Parkplatz standen große weiße Zelte auf einer Wiese an einem Waldrand. In der Mitte des Platzes war ein großer Pfahl aufgestellt, an dessen Spitze sich eine Fahne im Wind hin und her flackerte. Überall waren kleine angemalte Holzschilder aufgestellt. Wie kleine Wegweiser verkündeten sie farbenfroh den Weg zum See, zu Duschen oder zum Büro der Campleitung.

Etwas weiter abseits von den Zelten stand ein großes Haus. Es sah eigentlich ganz idyllisch aus, wie ein typisches Landhaus eben. Es hatte einen Garten, eine kleine Scheune und schöne blaue Fensterläden.
Nachdem seine Mutter mit Baekhyun alles Organisatorische besprochen hatte und sie ihm Wooyoungs Krankenkarte, wie ihre zahlreichen Geschäftstelefonnummern übergeben hatte, war es Zeit sich zu verabschieden.

„Du schaffst den Schatz. Das wird großartig, glaub mir“ sagte sie und zog ihn ein letztes Mal in eine Umarmung. Obwohl Wooyoung sauer auf sie war, drückte er sie fest an sich. Auch wenn sie ein durchgehend beschäftigter Workaholic war, versuchte sie ihm normalerweise so viel Liebe zu geben, wie sie nur konnte.

Wooyoung zwang sich zu einem eher unenthusiastischem Lächeln, als er zusah, wie der rote Sportwagen den Kies aufwirbelte und seine Mutter zum nächsten Geschäftsmeeting davonbrauste.  Seine Hand klammerte sich in den Griff seiner großen Reisetasche. Er war jetzt vollkommen auf sich selbst gestellt. Vier Wochen lang würde er in dieser Hölle verbringen würde. Die Hölle, die aus Wald, Wiese, Zelten und überfreundlichen Kinderbetreuern bestand.

Er musste lange so gestanden haben, depressiv ins Leere blickend, sodass er nicht merkte wie Baekhyun von hinten an ihn herangetreten war. Seine Hand landete er auf Wooyoungs Schulter und verzog seinen Mund zu einem Grinsen.

„Willkommen in unserem Sommercamp, Wooyoung!“

Dieser überlegte sich gerade die beste Methode, sich schmerzlos umzubringen.

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Star 1117   // {Volume 1} \\Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt