3. Kapitel Die Erinnerungen

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Während Tim in der KTU war, gingen in Philipps Kopf die ganzen Erinnerungen von Michael und Thomas durch. Bei Thomas war es damals einfach nur Zufall das er getroffen wurde anstatt er. Wobei? Es könnte auch sein das er Philipp und den Zeugen schützen wollte, doch das wird er wohl niemals erfahren. Wie auch immer, sie sollten auf jeden Fall einen Kronzeugen schützen und auf dem Weg zum Gericht hatte er damals schon ein komisches Gefühl und auf der Treppe zum Gerichtsgebäude ist es dann auch passiert. Es fielen viele Schüsse, Thomas hatte sich vor den Zeugen gestellt, Philipp stand etwas hinter ihm. Es fielen weitere Schüsse. Dieses mal traf die Kugel etwas, bis Philipp realisierte was passiert war, lag Thomas schon blutüberströmt auf der Treppe. Es kamen noch einige Polizisten aus dem Gebäude die den Zeugen, damals rein gebracht hatten. Stehler ging zu Thomas und packte diesen am Kragen, um ihn ebenfalls ins Gericht zu ziehen. Die Polizisten aus dem Haus wollten Philipp eigentlich auch mit rein, in Sicherheit, ziehen. Doch er wollte nicht rein ohne seinen Kollegen, das dieser bereits Tod war wusste er da noch nicht. Erst als sie alle im Gebäude waren wurde nachkontrolliert ob Thomas überhaupt noch lebte. Philipp stand nur noch in der Ecke und schaute geschockt zu Boden, als ihm einer der Schutzpolizisten des Gerichts sagte das er Tod ist. Der Schütze konnte, leider bis heute nicht gefasst werden. Obwohl sie damals allen Spuren nachgingen. Als ein Notarzt reinkam bestätigte er die Aussage des fremden Polizisten und ging danach zu Philipp. Der stand geschockt in der Ecke und ließ sich kaum anfassen. Die Ärzte hatten mühe ihn in den RTW zu bekommen und anschließend auch noch ins Krankenhaus. Diese Erinnerungen kamen auch hoch als Michael vor einigen Monaten angeschossen wurde. Er dachte das auch Micha sterben würde und machte sich große Vorwürfe deswegen. Auch Alex konnte nichts gegen diese tun. Er wusste das Alex Michael gut kannte und daher wusste das er kämpfen würde. Er sah wieder die Bilder vor sich von Thomas damals. Er wollte nicht das Tim die selben Bilder ständig wieder im Kopf hat wenn etwas passiert. Er machte sich so schon Sorgen um ihn wegen der Bedrohung, da musste er doch nicht auch noch mit ansehen wie er angeschossen wird oder sogar stirbt. Stammberger kam wieder aus der KTU zurück ins Büro. Philipp nahm ihn gar nicht erst wahr. „Philipp?", fragte der Kollege vorsichtig. Doch es kam keine Reaktion. Er versuchte es weiter: „Hey, Philipp! Erde an Philipp Stehler!", versuchte er seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch nichts. Erst als er ihm eine Hand auf die Schulter legte und sich neben ihn setzte, zuckte er vor Schreck zusammen. Er atmete hektisch, wurde immer blasser um die Nase, sein Puls raste, aber nicht nur weil er erschrocken war wegen Tim sondern die Angst um ihn und das er dieses Gefühl von Schuld bekommen könnte. Das brachte ihn vollkommen aus der Rolle. „Hey, ganz ruhig. Beruhige dich. Max schnell ein Glas Wasser!", rief er nachdem er versuchte ihn zu beruhigen. Max brachte stumm das Glas und ging dann auch wieder. Er wusste das Philipp jetzt keine Zuschauer gebrauchen kann. Tim gab ihm das Glas. „Hier, trink etwas. Bitte!", flehte Tim ihn schon fast an. Philipp schaute erst nur auf das Glas, kurze Zeit nahm er es zittrig entgegen und trank ein paar Schlucke. Tim half ihm. Es ging ihm danach nur bedingt besser, was bei Tim große Besorgnis auf den Plan rief. Sieh sahen beide besorgt drein, der einzige Unterschied ist das es bei Philipp aus reiner Panik ist und Tim sich einfach nur Sorgen macht. Er hatte einfach nur Angst vor dem was seinen besten Freund so aus der Fassung bekam und er es nicht Aussprach. Philipp hatte sich nach ca. einer Stunde endlich beruhigt und atmete wieder normal. Das war auch gut so, denn Tim hatte schon vor den Arzt kommen zu lasen. „Tim....es tut mir Leid. Aber ich muss weg.", stotterte Philipp vor sich hin und erntete dafür einen verwirrten und fragenden Blick von Tim, „es geht dabei nicht um dich. Also schon irgendwie. Bitte Versteh mich! Ich kann es dir gerade nicht erklären.". Bei dem letzten Satz bekam er Tränen in die Augen, er stand auf und rannte einfach davon. Tim saß im Büro und schaute total verwirrt, ihm kamen ebenfalls Tränen in die Augen, die er nur schwer zurückhalten konnte. Er saß sich wieder auf seinen Bürostuhl und hielt die Hände vors Gesicht. „Was quält ihn nur so das er nicht mit der Sprache rausrücken kann? Was ist so schlimm das ich es nicht wissen darf?", dachte er während die Tränen sich ihren Weg über seine Wangen bahnten. 

FF K11 Die neuen Fälle/Was denn noch alles?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt