10. Kapitel Die erste Nacht bei Robert

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Sie kamen in Roberts und Maries Wohnung an. Tim und Robert nahmen ihre Taschen und Marie stand schon an der Tür um die beiden in Empfang zu nehmen. Sie umarmte Tim, der wieder etwas traurig wirkte. Denn in einer fremden Wohnung ohne Philipp zu schlafen, war ihm irgendwie nicht so recht. Doch Robert bestand darauf das er jetzt nicht alleine ist, dies Verstand Tim zwar noch nicht so ganz aber er hatte nun einmal keine Wahl. Marie umarmte auch Robert und küsste ihn kurz, dieser küsste sie auch kurz bevor er seinem Kollegen sein Zimmer zeigte. Es war ein kleines Gästezimmer, mit einem Bett, einer Kommode, einem großen Spiegel und einem Zugang zu einem kleinen Badezimmer mit Dusche, Waschbecken und Toilette. Robert meinte er solle auspacken und sich etwas ausruhen, wenn was ist ist er unten im Wohnzimmer. Tim räumte seine Klamotten in den Schrank und setzte sich anschließend auf das Bett. Es war sehr bequem, er dachte an Philipp, er wollte einfach nur zu ihm. Aber Robert würde ihn mit Sicherheit nicht gehen lassen. Wie gerne würde er jetzt von Philipp hören wie er ihn mit dem Spitznamen 'Timmy' neckte. Denn dann wüsste er wenigstens das es ihm gut geht. Ihm liefen einige Tränen die Wangen runter, er wusste ja noch nicht mal ob er Philipp überhaupt jemals wieder hören könnte und da hatte er sich immer so aufgeregt wenn er ihn 'Timmy' nannte. Er ärgerte sich drüber Philipp nicht öfter gesagt zu haben wie wichtig ihm seine Freundschaft war. Den schließlich war er es ja der ihn in München herumgeführt hatte und ihm Vorschlug eine WG zu gründen. Ohne ihn wäre Tim wohl ziemlich aufgeschmissen gewesen, denn die anderen waren zwar auch nett und freundlich, aber bei Philipp war es irgendwie anders. Vielleicht lag es daran das sie nicht so einen großen Altersunterschied hatten oder auch einfach die Tatsache das Philipp auch erst circa ein Jahr in der Münchner Dienststelle beim K11 arbeitete als er kam und er sich dadurch noch mehr in Tims Situation rein fühlen konnte. Wieder so viele Gedanken und Fragen auf die es einfach noch keine Antwort gibt und vielleicht auch nie geben wird. Es klopfte an der Tür, auf ein leises 'Herein' von Tim öffnete sich diese. Marie steckte ihren Kopf durch und fragte ruhig: „Möchtest du was essen? Ich kann es dir auch hochbringen wenn du lieber hier essen willst?". „Nein, danke Marie. Ich habe keinen Hunger.", antwortete Tim mit brüchiger Stimme. Marie nickte, wünschte ihm eine Gute Nacht und verschwand nach unten. Tim wünschte ihr ebenfalls eine gute Nacht, als sie verschwunden war zog er sich um und legte sich hin. Marie erzählte Robert die Geschehnisse und er machte sich große Sorgen. Er wollte zu ihm nach oben gehen doch Marie hielt ihn auf: „Gib ihm ein wenig Zeit. Schließlich ist er erst ein halbes Jahr bei euch und Philipp ist sein bester Freund. Du weist doch noch wie du dich damals gefühlt hast. Red morgen mit ihm, dann hat er mal geschlafen und ist etwas ausgeruhter." Tim lag währenddessen im Bett und starrte an die Decke. Wenige Minuten später hörte er Schritte, er ging davon aus das es Robert und Marie waren. Die beiden versuchten sehr leise zu sein, da sie davon ausgingen das Tim schon schlief. Irgendwann muss Tim wohl doch noch eingeschlafen sein, denn er schreckte mitten in der Nacht hoch. Er war schweißgebadet und sein Herz raste. Seine Zimmertür ging auf und Robert kam rein: „Alles gut, bei dir?", fragte er vorsichtig nach. Tim nickte leicht, doch aus irgendwelchen Gründen glaubte Robert es ihm nicht. Vielleicht lag es daran das Tims Atmung immer noch mehr der einer Schnappatmung ähnelte wie einer normalen und er auch zitterte. Robert setzte sich neben ihn auf die Bettkante, legte eine Hand auf sein Bein und versuchte ihn zu beruhigen. Doch es klappte nicht wirklich. Daraufhin setzte sich Robert näher an Tim ran und nahm ihn in den Arm. Tim legte sich widerwillig zu Robert und beruhigte sich Gott sei Dank nun etwas. Einige Minuten später schlief er ein, Robert holte sein Handy vorsichtig aus der Hosentasche um Tim nicht zu wecken. Er schreib Marie das er bei Tim für die Nacht blieb, damit er durchschlief. Marie verstand die Situation, schrieb ein 'Gute Nacht' und legte sich wieder hin und schlief auch wieder ein. Robert dachte viel über seine Vergangenheit nach. Denn Marie hatte nicht ganz Unrecht er wusste wie Tim sich mit Philipp fühlte. Vor gut drei Jahren machte er im Geheimdienst eine ähnliche Situation durch. Er musste mit ansehen wie sein bester Freund, Kumpel und Kollege stirbt. Er hat damals fast jeden von sich weggestoßen und wollte aufgrund dieses Ereignisses versetzt werden. Die Erinnerungen an seinem alten Arbeitsplatz waren einfach zu groß. Doch bei den Gedanken an ihn überlegte er morgen mal an sein Grab zu gehen, Marie sollte in der Zeit einfach auf Tim aufpassen für ihn wäre es nicht der richtige Ort. Plötzlich bewegte sich etwas auf seinem Schoß, Tim er träumte wohl. Er rief immer wieder Philipps Namen. Robert strich ihm beruhigend über den Kopf und sprach beruhigende Worte. Wodurch Tim wieder ruhiger wurde. Die restliche Nacht verlief ruhig und somit konnte Robert auch etwas schlafen. Er schreckte nur einmal hoch als er träumte und Philipp an der Stelle von seinem Geheimdienstkollegen war. 

FF K11 Die neuen Fälle/Was denn noch alles?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt