Kapitel 5

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Ich fasste es nicht. Was lässt er mich einfach hier!!?
Oder besser gesagt, was fiel ihm ein, mich hier einzuketten!?

»Valtor, ich hasse dich. Hol mich hier raus!«
»Sorry, Schätzchen, ich bin nicht zu Hause. Die anderen auch nicht.«

Fick dich! Verdammter Magier.
Hätte ich bloß gewusst, dass er vor hatte, mich nicht teilnehmen zu lassen. Hätte ich gewusst, hätte ich mich gestern nicht bei ihm *entschuldigt*....

„Hey Siri!", bellte ich, während ich versuchte meine Arme einigermaßen zu bewegen.

Das Pling von meiner Siri ging an.
„Bin dran. Was kann ich für dich tun?", kam es aus meiner Hosentasche.

„Ruf „Brandy" an.", sagte ich.
Branntwein wird angerufen.", ich schmunzelte. Wer nicht, bei dem Namen, den ich Brandon gegeben habe.

Nach dem dritten Klingeln ging er ran.
„Was los, Bloomington?", sagte er. Ich sah ihn schon am anderen Ende der Leitung grinsen.
Man, wie oft habe ich ihm schon gesagt, er soll mich nicht so nennen....!

Okay, später. Ich brauche jetzt erstmal Hilfe.
„Brandy, ich brauche Hilfe. Sind du und Stell schon draußen?", rief ich.

„Ja, wir kommen jetzt nach oben. Warum sind Val und alle anderen gerade nach draußen gegngen? Sie sind gedade abgeflogen, in Richtung Planet Ohm und Omega.", sagte er. Ich hörte ein leichtes keuchen, das von Stella kam.

„Okay, wir sind gleich da, ich leg jetzt auf.", dann war nur noch ein Piepen zu hören.
Die Tür wurde aufgemacht und Brandon und Stella steckten ihre Köpfe hinein.

Stella riss ihre Augen auf.
„Heilige Scheiße, was ist denn mit dir passiert?!", sie lief auf mich zu, ihre Augen immer noch so groß, wie LKWs.

„Achtung, Augen zu.", ich schloss meine Augen. Trotz meiner geschlossener Augen, konnte ich das grelle Licht fühlen.

Ich traute mich erst, meine Augen zu öffnen, als alles dunkel wurde. Wir hätten Stella gebrauchen können, wäre sie nicht schwanger.

Das letzte Mal, als sie sauer – und ich meiner richtig sauer – auf mich war, hatte sie mich eine Halbe Stunde lang in eines ihrer Illusionen mit den drei Urahnen der Hexen, meinen anscheinend sterbenden Eltern und damals noch der Liebe meines Lebens, Sky, der mich verlassen hatte, gepackt und ich konnte es nicht aushalten.
Ich lag dann zwei Tage lang in der Krankenstation.

„Danke.", sagte ich, sah sie dankbar an und rieb mir meine Handgelenke.
„Die sind alle ohne mich gegangen.", seufzte ich.

„Was jetzt?", sie hob eine Augenbraue.

„Das jetzt.", ich schnippte. Nein, ich wollte mich nicht verwandeln. Ich wollte mich nicht mehr verwandeln. Ich konnte es anders.

Ich trug eine schwarze enge Lederhose, schwarze Boots – bis zum Knie mit leichtem Absatz, ein schwarzes Korsett und darüber einen roten Ledermantel.

„Woooh, die Ledersachen stehen dir!", ich weiß, Süße, ich weiß. Ich lächelte.

Ein Schauer, im guten Sinne lief mir den Rücken hinunter. Flammen in meiner Hand ginge auf.
„Ich hab einen Termin und den will ich nicht verpassen.", ich zwinkerte Stell zu.

Sie zwinkerte zurück.
„Fuck sie ab."

Flammen umgaben mich, in meinen Augen konnte ich nur Rot erkennen. Ein schummriges Gefühl umgab mich. Mir war etwas faul im Magen.

So oft habe ich mich schon Teleportiert, ich musste mir das Schlechtwerden immer noch abgewöhnen. Als ich wieder meine Umgebung wahr nahm, merkte ich, dass ich flog.

Unter mir sah ich Valli, der zufälligerweise seinen alsmodischen Kampfaufzug anhatte. Ich schmunzelte. Valli und Bloomie wieder im Parnerlook.
Ich habe noch ein Hühnchen mit ihm zu rüpfen, aber nicht jetzt. Jetzt kommt erstmal seine Ex.

Ich stürtzte mich ihm Sturzflug auf Ella, als ich sie, nach dem Scannen des Umfeldes, endlich fand.
Sie holte aus, ich flog in Saltos einpaar Meeter nach hinten, landete aber sicher. Der Schall, der von mir aus ging, schleuderte sie nach hinten.

„Du hast mir alles genommen.", zischte ich. Meine Augen glühten auf. Beide Fackeln in einer Hand wurden zu Energiebolzen?...
Ich ließ meinen Blick rasch wandern. Er war in seinen eigenen roten Bällen umhüllt. Ein Strahl fürte zu meine Händen.

„Ich weiß nicht mal wer du bist.", Ella's Augen leuchteten. Ach ja? Bist du dir da auch ganz sicher?

„Du wirst."

Uuuh, Hallelujah, die Energiebolzen sind der Hammer!
Ich stieg auf. In mir kochte alles. Ein Bolzen nach dem anderen schleuderte ich auf sie.
Mit lässigen Bewegungen wehrte Ella sie ab.

Ich hob die Asche neben mir zu einem Klumpen auf und warf sie auf die kleine Figur mir gegenüber.
Womit hatte sie ihre Kraft? Ich landete völlig überrumpelt auf dem Boden.

Ich sprang auf. Irgendewas kam auf mich zu, ich wusste nicht was. Ich kreuzte meine Arme schützend vor mir. Ein Schild bildete sich.

Ella sprang über, sie warf eine Fackel nach mir.
Ich löste einen schützenden Arm und griff von unten mit voller Wucht gegen sie. Sie flog nach hinten.

„Es reicht!", eine Stimme ließ mich aufhorchen. Ich wurde zu Boden gerissen, meine Sicht verblasste, es wurde alles blass.

Alles was ich sehen konnte, war, dass jetzt Valtor und Daphne gegen sie kämpften.
Ella schrie auf und einzelne Teile von ihr lösten sich in Luft auf.

Valli fiel zu Boden.
Ich rappelte mich auf, flog zu ihm rüber. Es dauerte eine Weile, bis ich ihn fand, so tief unter der Asche war er begraben. Ich stürtzte zu ihm hinunter, als ich ihn endlich fand.

„Valli.", ich umfasste seine Hand.
„Haben wir es geschafft?", er öffnete seine Augen. Seine Stimme klang schwach.
„Ja, mein Schatz.", Tränen kamen mir in die Augen.

„Wird alles gut?", seine Augen schlossen sich wieder. Genau jetzt wurde mir klar, was es zu bedeuten hatte. Ich wusste, was ich zu tun hätte. Ein Dolch stach mir in die Brust.

„Valli. Valli!! VALLII!!", die Tränen strömten meine Wangen hinunter.
„WAG ES JA NICHT!", meine Hände wanderten zu deinem Hals. Der Puls schlug nur schwach.

„DAS KANNST DU MUR NICHT ANTUN!! NEINNN!!!", ich spürte eine Hand an meiner Schulter.

„Lass gut sein."

Komm zu mir, Bloom. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt