Was der Morgen mit sich bringt

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Am nächsten Morgen werden wir von Ethans erneutem schreien geweckt. Nicht das es etwas neues wäre, nerven tut es trotzdem. Ich ziehe mir die Bettdecke über den Kopf, und versuche das nervtötende Geräusch auszublenden. Wenn Stark so viel Geld hat hätte er ja ruhig die Wände dicker machen können.
Neben mir dreht Sam sich auf den Rücken, und ich kann durch meinen leicht geöffneten Augen sehen wie er seinen Kopf zu mir dreht. ,, Ich weiß das du wach bist Parker, keinen Grund sich zu verstecken". Ich murre nur leise auf seinen schnippischen Kommentar, und drehe mich auf die andere Seite. Sam lacht leise, und ich schiebe ein Bein unter der Bettdecke hervor, um mich aus dem Bett zu schälen. Ich trotte aus reiner Routine ins Bad, und will schon nach meiner Zahnbürste greifen, bis ich bemerke, das wir hier nicht mehr in England sind. Genervt rümpfe ich die Nase und reibe mir den Schlaf aus de Augen. Meine Nackenschmerzen sind nicht so schlimm wie erwartet, und trotzdem bin ich nicht gut drauf. Einen kurzen Moment überlege ich ob das an meiner Periode liegen könnte, und bekomme kurz Herzrasen da ich absolut gar nichts dabei habe. Es besteht zwar die Möglichkeit das ich meine Tage bekomme, allerdings verspätet sich bei mir alles immer ein wenig, also habe ich noch solide zwei Wochen.
Erleichtert atme ich aus und wasche mir das Gesicht mit kaltem Wasser. Bis ich wieder aus dem Bad raus bin, ist Sam schon längst Angezogen, wenn man das so nennen kann. Er hat  sich einfach das Neoprenshirt und die Hose übergezogen.
Dafür das wir kein Gepäck haben brauchst du ja ziemlich lange im Bad", kommentiert er während ich mir mein eigenes Shirt wieder überziehe, und in meine Hose schlüpfe. ,, Halt die Klappe", feuere ich ihn schnippisch zurück, wahrend ich meine Haare in einen tiefen Zopf binde.
,,Bist wohl auch nicht sehr lebhaft am Morgen". ,, Bin ich doch nie. Und jetzt komm endlich, ich habe hunger", ich höre wie er hinter mir leise lacht, mir aus der Tür folgt, und durch den langen Flur in Richtung Diner. Als wir schon fast die Glastür am Ende erreicht haben, öffnet sich eine Tür hinter uns, und Steve erscheint, mit Ethan an seine Brust gelehnt, im Türrahmen. ,, Morgen", sagt er nur kurz angebunden, bevor Ethan wieder seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. ,, Morgen. Wo hast du Nat gelassen?", frage ich und nicke in Richtung der sich gerade schließenden Tür.
,, Und er bekommt ein 'Guten Morgen' oder was?", fragt Sam gespielt entsetzt, und blickt dann zu Steve, ,, von ihr hab ich nur ein 'halt die Klappe' bekommen". ,, Sei froh das sie überhaupt mit dir gesprochen hat", sagt Steve mit einem Grinsen. ,, Ist das jetzt ein einseitiges Gespräch, oder bekomme ich meine Frage noch beantwortet?", frage ich an Steve gewendet. ,, Nat braucht noch etwas Zeit. Hat wohl schlecht geschlafen". ,, Da ist sie nicht die Einzige", seufzend streiche ich mir eine schwarze Strähne hinter mein Ohr, ,, guten Morgen Sam". Sam lässt ein glucksendes Lache hören, und folgt mir durch die Glastür zu dem großen Raum mit der gemeinsamen Küche:,, du bist unmöglich Kim".
In der großen Küche stehen bereits Rhodes und Bruce an der langen Theke, und stochern lustlos in etwas herum was nach Baked Beans aussieht. Als Bruce, der mit dem Gesicht zu uns gewendet sitzt, uns erblickt, deutet er auf einen Topf der fröhlich auf dem Herd  vor sich hin blubbert:,, Es ist noch etwas Übrig, sollte für vier Leute reichen. Und da Rogers und Vision sowieso nicht Frühstücken werden sollte das reichen". Wir lassen uns alle auf einen Stuhl sinken, und ich senke hungrig meinen Löffel in die warmen Bohnen. Es bleibt still, bis Rhodes sich zu Wort meldet:,, Wenn Natasha da ist möchte ich euch noch etwas zeigen. Ich habe mir eure alten Anzüge noch einmal angeschaut, und ausgebessert. Bei einigen gab es ziemlich viele Schwachstellen". Alle nicken zustimmend, und die Tür öffnet sich erneut. Es sind Wanda und Vision, die Nat im Schlepptau haben.
Nachdem wir uns alle fertig begrüßt haben, und Nat Steve, sowie Ethan einen kurzen Kuss auf die Stirn gedrückt hat, machen wir uns auf den Weg in die Lager, in denen Rhodes die Anzüge aufbewahrt. Ich laufe direkt zu der Schublade auf dem in Großbuchstaben PARKER, K. geschrieben steht, und ziehe diese heraus. Auf dem Glasboden der Schublade liegen zwei Stoffstücke, die ich schnell als Hose und Top identifiziere, einige schwarze Schützer, sowie ein Paar der einklappbaren Sensen und vier unterschiedliche Messer. Vor der Schublade steht ein schwarzes paar Schuhe.
Ohne viel zu überlegen wechsele ich meine jetzige Kleidung gegen die in der Schublade. In der schwarzen Hose sind bereits Oberschenkel-, sowie Schienenbeinschützer eingebaut, und in den Stiefeln sind ironischerweise Stahlkappen eingebaut. Einen kurzen Moment frage ich mich ob das Zufall ist, oder ob Steve daran Schuld ist. Den Brustschutz muss ich einzeln anlegen, doch auch der passt genau. Hat der Typ meine Körbchengröße ausgerechnet, oder was? Auch diesen Gedanken schüttle ich schnell wieder ab, und betrachte meine Arme. Die nackte Haut sieht viel zu leer aus. Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen, und blicke wieder zur Schublade, um zu sehen ob ich etwas vergessen habe. Und tatsächlich liegen in der Schublade immer noch die seltsam geformten Plättchen. Ich greife nach einem, und sehe ihn mir genauer an. Es hat die gleicht Struktur wie die mein Brustschutz. Es soll also auch zum Schutz dienen, aber wo zur Hölle soll das in, und wie befestige ich das?
Vor mir öffnet sich die automatische Schiebetür, und mein Kopf schießt sofort in die Höhe, um zu schauen wer dort steht. Es ist Rhodes. Ohne ihn zu begrüßen, frage ich direkt:,, kannst du mir sagen wie ich diese Teile benutze?". Ich halte ihm den kleinen Schützer unter die Nase, und er nimmt diesen an sich. ,, Diese Schützer sind selbsthaftend", erklärt er. Das erklärt zumindest wieso es keine Halterungsbänder gibt. ,, Darf ich?", fragt er und deutet auf meinen Arm. Ich nicke, und strecke ihm meinen Arm hin. Er legt den L-Förmigen Schützer an meinen Trizeps, und drückt zwei abstehende Plättchen zusammen. Ich spüre wie meine Haut sich darunter unangenehm zusammenzieht, sich aber kurz darauf wieder entspannt. Ich bewege testweise meinen Arm. Er ist in keinster Weise eingeschränkt. ,, Und wie bekomme ich das wieder ab?".
,, Ganz einfach. Du drückst auf diesen als Schraube getarnten Knopf. Allerdings würde ich dir empfehlen den Schützer direkt an zu behalten, weil ihr gleich los wollt", erklärt er, und deutet auf den kleinen Knopf in der Mitte des Schützers. ,, Die Halterungen für dein Messer hast du sicher schon entdeckt. Die Sensen klappen sich aus wenn du sie drehst, also genau wie die Alten". Ich nicke und bedanke mich, nachdem er den Rest der Schützer angelegt hat. Danach werde ich aus dem Raum gescheucht, um das Jet zu Starten. Während ich nach draußen laufe treffe ich Bruce, der nur in ein dünnes Neoprenhemd und eine Cargohose trägt. Er komplimentiert mich für meine neue Uniform, und ich danke ihm, während ich die Ladeluke des Jets öffne um einzutreten. Bruce sinkt auf den vierten Pilotensitz, während ich mich auf den Hauptsitz setze, und die Motoren starte.
Nach einer Weile sehe ich durch die Spiegelung der Frontscheibe das auch der Rest unserer kleinen Gruppe eintrifft. ,, Sam du gehst auf dem Co-Pilotensitz und Steve nimmt den Dritten", weise ich die angesprochenen Personen an. ,, Kim du musst nicht immer so hetzen", sagt Steve mahnend, und ich werfe ihm einen entschuldigenden Blick zu. Steve weiß ganz genau wieso ich möglichst schnell nach Wakanda will, und ich bin ihm dankbar das er es für sich behält. Obwohl es mittlerweile jeder in diesem Jet wissen müsste.

(Timeskip because imma lazy piece of shit)

,, Kurs Null Drei Null", sag Sam neben mir, und zieht konzentriert die Augenbrauen zusammen. Auch ich kneife die Augen leicht zusammen, als ich in den besagten Kurs lenke, denn dort ist nichts. Nur Steppe und trockene Bäume. Doch kurz nach einem weiteren Funk aus Sams Hörer öffnet sich ein Kreis in dem Schutzfeld direkt vor uns, und wir gleiten ohne Schwierigkeiten hindurch. Unter uns erstrahlt die große Metropole in allen möglichen Farben, und überall bewegen sich kleine Punkte hin und her. Langsam gleiten wir an der riesigen Panther Statue vorbei, und machen eine elegante Drehung, um gerade auf dem vorgesehenen Landeplatz zu landen. Hinter mir höre ich wie die Anschnallgurte gelöst werden, und auch mich endlich dazu bringen mich von meinem Sitz zu befreien. Allerdings muss ich im Jet bleiben bis der Motor aus ist. Schon fast sehnsüchtig blicke ich wieder auf den sonnigen Platz vor meiner Nase. Von Bucky ist immer noch nichts zu sehen. Frustriert seufze ich, und bemerke nicht das Steve ebenfalls noch im Jet steht. ,, Du kannst schon raus Kim, ich kann warten bis die Motoren aus sind". Durch die plötzlichen Geräusche hinter mir drehe ich mich abrupt um, und blicke in Steves amüsiertes Gesicht. Ich will gerade etwas sagen, bis ich sehe das sich in meinem Augenwinkel etwas bewegt. Die Dora Milaje bewegt sich mit genau koordinierten Bewegungen auf die Terrasse.
In Mitten der rosa-orange eingekleideten Frauen entdecke ich einen in blau gekleideten Mann mit dunklen Haaren. Erkennen tue ich den Mann allerdings an etwas anderem: dem in der sonne Silber glänzenden Arm. Es ist ohne Zweifel Bucky Barnes.
Mein Atem stockt für einen kurzen Moment, und ohne ein weiteres Wort zu Steve stürme ich aus der Ladeluke hinaus auf die warme Terrasse. Eine Sekunde lang verfluche ich Rhodes dafür das er mich komplett in Schwarz eingekleidet hat, vergesse das allerdings schnell wieder, als mein Blick auf seinen trifft. Ich sehe noch wie seine Augen sich weiten, bis unsere Körper aufeinander treffen, wobei ich ihn fast umwerfe. Meine Stimme versagt an einer Welle von Euphorie die mich erschüttert und ich laut Auflachen muss.
Als ich mich leicht von ihm entferne um ihm in das lächelnde Gesicht zu blicken spüre ich wie sich Tränen in meinen Augenwinkeln bilden. ,, Ganz schön Unhöflich die Königsfamilie links liegen zu lassen", kommentiert er meine stürmische Begrüßung mit einem Grinsen. ,, Halt die Klappe", erwidere ich darauf, und drücke meine Lippen auf seine. Wir beide seufzen in den Kuss, bis wir uns schließlich von einander lösen. Vorsichtig streicht er mir mit einem kalten Finger eine Haarsträhne aus dem Gesicht, und streicht mir mit einem Daumen über die Wange. ,, Ich hab dich vermisst", sagt er leise, und drückt mir einen weiteren Kuss auf die Stirn. ,, und was soll ich jetzt sagen?", frage ich sarkastisch, uns grinse ihn an. ,, Du solltest die anderen Begrüßen", ich mache einen Schritt zurück, und klopfe ihm auf die Schulter.,, Ist Natasha schon weg?", fragt er und blickt durch die Menge. ,, Ich weiß nicht, frag doch Steve". Ich schiebe ihn in Richtung Steve, der etwas abseits steht, und entferne mich dann um auch die Königsfamilie zu begrüßen. Von Ramonda und Shuri wird mir jeweils ein Kuss auf jede Wange gedrückt. T'Challa reicht mir jedoch mit einem respektvollen Blick die Hand, und drückt diese solide. Shuri fragt mich noch einmal ob mein Bein noch läuft, was ich grinsend bejahe, bevor ich zu Steve und Bucky zurückkehre. Dort stelle ich mich zwischen Steve und Bucky, der sich scheinbar nicht mehr von dem kleinen Körper in Nats Armen lösen kann. ,, Kim, meinst du er hat meine oder Steves Augen?", fragt Nat über Buckys Schulter hinweg. Verwundert darüber was diese bescheuerte Frage jetzt soll, schüttle ich verwirrt den Kopf. Natasha rollt mit den Augen:,, Steve meint er hat meine Augen, aber Bucky und ich denken es sind seine". ,, Das ist doch jetzt völlig unwichtig. Ihr solltet Ethan lieber hoch bringen", ich nicke in Richtung Shuri, die mit einigen Frauen der Dora Milaje vor dem Haupteingang des riesigen Wissenschaftsgebäude wartet. Nat seufzt, und verabschiedet sich kurz von Bucky und Steve, um Shuri zu folgen. ,, Wir sollten auch gehen", ich denke zuerst Bucky hat vor ihnen zu folgen, allerdings zieht er mich eine Sekunde danach zu einem großen Platz, an dem mehrere schwebende Plattformen anschließen. Wenig später gesellt sich auch der verbliebene Rest von der Terrasse zu uns. Ohne ihn anzusehen, verschränke ich langsam meine Finger mit Buckys, und atme tief die warme Luft ein, während wir auf Anweisungen warten

with him till the end of the lineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt