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Song: Love Someone - Lukas Graham

Timeskip zum Abend

Hinata POV.

Völlig erledigt schmiss ich mich auf das Bett und war schon fast dabei einzuschlafen. Das Spiel war sehr anstrengend und gegen den Großen König, so hatte ich den Kapitän der Aoba Josai Oikawa genannt, mussten wir uns am Ende auch noch behaupten, was die Sache nicht leichter machte. Trotzdem hatten wir am Ende gewonnen. Da ich noch nie ein wirkliches Spiel mitgemacht hatte, war das eine völlig neue Erfahrung für mich gewesen und ich war vollkommen fertig.

"Oi Boke! Schlaf nicht ein! Zieh dich vorher wenigstens noch um." rief die Stimme von Kgeyama hinter mir.

Erschrocken zuckte ich zusammen, sprang auf und nickte. Dann schnappte ich mir ein paar Sachen zum Umziehen und meine Waschtasche, um einige Sekunden später im Bad zu verschwinden. Seufzend ließ ich mich mit dem Rücken an der verschlossenen Tür herunter gleiten. Es machte mir Angst..... Diese Gefühle, die ich empfand, während wir zusammen Volleyball spielten. Würde ich diese Maske nicht aufrecht erhalten müssen, würde ich versuchen, mich von ihm zu entfernen. Denn dieses Herzklopfen und die Glücksgefühle kannte ich gut. Ich war dabei, mich in den Schwarzhaarigen zu verlieben. Doch das wollte ich nicht! Wie konnte ich dem Ganzen aus dem Weg gehen? Wie konnte ich diese Gefühle los werden? Er würde doch auch nur mit mir spielen, mich ausnutzen, benutzten und irgendwann wie ein Stück nutzlosen Müll und mit blutendem Herz fallen lassen. Mein Verstand wollte und konnte ihm nicht vertrauen, doch mein Herz tat es seit dem ersten Augenblick, in dem ich ihn sah.

Mühsam stand ich auf und sah mich im Spiegel an.

Hässlich, war mein einziger Gedanke.

Schnell ging ich duschen, putzte mir die Zähne und zog mir danach ein Langarmshirt und eine kurze Hose an, schloss die Tür auf und ging wieder in das Zimmer.

"Auch endlich fertig?" fragte Kageyama.

Ich antwortete darauf nicht und er ging in das Bad. Einige Minuten später hörte ich das Wasser der Dusche laufen und wusste, dass er nun duschte. Wieder ließ ich mich auf das Bett fallen und kuschelte mich diesmal in die Decke. Doch irgendwie konnte ich nicht schlafen. Etwas fehlte...Jemand fehlte..... Und während ich wach im Bett lag, kam Tobio aus dem Bad und krabbelte neben mich unter seine Decke. Dann machte er das Licht aus.

Es war still und dunkel. Unruhig drehte ich mich hin und her und starrte schließlich an die Decke. Ich war müde und konnte trotzdem irgendwie nicht schlafen.......

"Kannst du nicht schlafen?"

Ich zuckte zusammen, als ich die tiefe Stimme neben mir vernahm. Langsam drehte ich den Kopf zu dem Größeren und blickte in seine blauen Augen. Ein warmes Gefühl machte sich in meiner Brust breit. Scheiß Gefühle!

"Hey! Was ist denn los?" fragte er leicht besorgt.

Ich zuckte leicht zurück, als er seine Hand an meine Wange legte. Erst jetzt fiel mir auf, dass eine einzelne Träne über meine Wange gerollt war. Schniefend schüttelte ich stumm den Kopf und drückte seine Hand weg.

"Du willst nicht mit mir reden, mh?"

Ich sah nicht in sein Gesicht, wusste, dass wenn ich es tun würde, in Tränen ausbrechen würde.

"Hinata?"

"Hm?"

"Ich....also.... ich würde gern.....Also können wir nicht mehr als nur Klassenkameraden sein? Also..... beste Freunde, oder sowas?"

Diesmal sah ich unglaubig in seine Augen. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.

"Äh...klar..."

Nun fing auch er an zu grinsen und zog mich, ohne warscheinlich groß darüber nachzudenken, an seine Brust. Erschrocken versteifte ich mich. Was würde nun passieren? Doch wir waren schließlich nur 'Beste Freunde'. Mehr nicht!

Der Duft nach Zitrone brachte mich schließlich dazu, mich zu entspannen. Müde drückte ich mich nur noch mehr an seine Brust und war diesmal fast sofort eingeschlafen.

Kageyama POV.

Keine Ahnung, was ich mir dabei dachte, als ich den Mittelblocker an meine Brust zog. War es die Freude? Erleichterung? Die Suche nach Nähe? Erst schien er sich etwas zu versteifen, doch entspannte sich kurz darauf, weshalb ich so blieb und wir beide in dieser Position einschliefen.

-

Die Sonnenstrahlen, welche durch das Fenster fielen, weckten mich am nächsten Morgen auf. Müde gähnte ich und überlegte kurz, was gestern Abend passiert war. Da bewegte sich etwas neben mir und zwei braune Augen blickten mir verschlafen entgegen.

"Guten Morgen." meinte ich.

"M-morgen...." stammelte er.

Ich setzte mich auf und streckte mich.

"Na dann stehen wir mal auf. In einer halben Stunde gibt es Frühstück."

Er nickte und stand auf.

-Timeskip 8 Monate-

Endlich Ferien! Wir hatten Freitag den 16. Dezember, das bedeutete noch ungefähr eine Woche bis Weihnachten. Heute begannen die Weihnachtsferien und wir hatten schulfrei. Das Volleyballtraining war heute ziemlich entspannt, was mir sehr entgegen kam, da wir gerade einige Klausuren sowie Tests geschrieben hatte und ich ziemlich fertig war.

In den letzten 8 Monaten war nicht viel passiert. Hinata und ich waren nun wirklich soetwas wie beste Freund, wussten fast alles von dem anderen und befanden uns auf einer Wellenlänge. Das Einzige, das noch zwischen uns stand, war das Geheimnis, das der kleine Mittelblocker nicht erzählen wollte. Wieso er immer diese Maske aufsetzte. Wieso er sich somit selbst kaputt machte.

Außerdem hatten wir nun endlich Duschen bekommen, wodurch wir uns direkt nach Training duschen konnten, gegen das auch niemand etwas einzuwenden hatte. Der Einzige, der diese Duschen bisher noch nicht genutzt hatte, war Hinata. Er wartete immer nur manchmal auf mich, da ich durch das Duschen etwas länger als er brauchte. Doch selber duschte er nie. Dass wir damals zusammen in einem Bett lagen und gekuschelt hatten, wurde nie wieder angesprochen. Es wirkte, als wolle er mit Absicht nicht darüber sprechen, weshalb ich ihn auch nicht dazu zwang. Warscheinlich war es ihm peinlich. Er würde mir gegenüber eben nie mehr Gefühle als für einen besten Freund zeigen.

Seufzend wollte ich meinen Geldbeutel aus meiner Tasche ziehen, um mir noch eine Milch zu kaufen, als mir auffiel, dass er nicht mehr da war. Ich musste ihn also in der Umkleide liegen gelassen haben.

"Mist!" murmelte ich und machte mich auf den Weg zurück.

Dort öffnete ich die Tür und hörte das prasselnde Geräusch der Dusche der Dusche, es war also noch jemand hier. Schnell nahm ich meinen Gedlbeutel und wollte auch schon wieder gehen, als ich die Sachen des Oranghaarigen auf einer Bank liegen sah. War er etwa duschen. Normalerweise würde mich das nun nicht wirklich interessieren, doch irgendetwas trieb mich dazu, mich zu den Duschen zu schleichen und um die Ecke zu spähen.

Durch den Dampf, der entstand, konnte man nicht wirklich viel erkennen und der Oranghaarige stand mit dem Rücken zu mir. Ich wollte gerade wieder gehen, als er sich umdrehte. Abrupt blieb ich stehen. Er hatte die Augen geschlossen und bemerkte mich somit immernoch nicht, doch ich hatte nun einen perfekten Blick auf seinen Oberkörper und was ich sah, riss mir das Herz förmlich aus der Brust.

Tausend Narben schmückten diesen wunderschönen Körper, alte sowie neue und einige bluteten sogar noch. Bevor der Kleine mich bemerken konnte, rannte ich nach draußen und zu den Fahrrädern.

Er rizte sich....Wieso.....? Wieso? Wieso?! Wieso rizt du dich?!

Fortsetzung folgt

Vertrau mir! |Kagehina|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt