Song: True Love - P!nk
Nervös nestelte ich an dem Ärmel meines Hoddies herum, während ich an diesem Morgen am Frühstückstisch aß. Morgen würde vielleicht alles anders sein. Morgen würden sie mich vielleicht von sich stoßen, weil sie die Narben eklig fanden. Morgen... Ja, was war morgen? Ich würde es nur erfahren, wenn ich es ihnen heute erzählte.
Ein dicker Klos steckte in meinem Hals und machte das Atmen schwerer. Nein, ich durfte jetzt nicht wieder so ausrasten wie beim Training gestern. Wie Tobio gesagt hatte, sie würden es sicher akzeptieren. Und falls nicht, hatte ich ja auch noch ihn.
"Ni-chan? Was bist du denn so hibbelig?" fragte Natsu.
Ich zuckte zusammen und sah sie an. Sie legte ihren Kopf schief und schaute verwirrt zurück.
"Ä-äh.... N-nichts, es ist äh alles gut!" rief ich schnell und fuchtelte mit den Armen.
Sie zog eine Augenbraue hoch. Das machte sie immer, wenn sie mir etwas nicht glaubte, und ich wusste, es würde schwer werden hier wieder heraus zu kommen. Sofort wurde ich auch schon mit Fragen durchlöchert und fühlte mich immer mehr bedrängt. Wieso beließ sie es denn nicht einfach dabei?
"B-bitte Natsu.... H-hör auf, ja? Könntest....also könntest du mal kurz raus gehen?"
Nun blies sie beleidigt die Wangen auf und meckerte, dass ich es ihr auch sagen könnte, doch nachdem meine Mutter sie nun auch gebeten hatte, kurz zu gehen, tat sie dies widerwillig. Ich schluckte.
"Also, was ist los, Shoyo?"
Ich konnte ihn nicht in die Augen sehen, starrte stattdessen auf meine Hände.
"I-ich....kann ich heute Abend mit euch reden...? Es ist echt wichtig und ich würde Natsu gerne erstmal da raus halten.... ist das okay..? Ähm und Tobio wäre auch dabei...." erklärte ich.
"Natürlich geht das. Du kannst uns ruhig erzählen, was du auf dem Herzen hast."
Ich nickte.
"Ich bin auf meinem Zimmer...."
Mit diesen Worten stand ich auf und lief aus der Küche. Im Flur traf ich auf Natsu, welche mich kurz ansah und dann in die Küche verschwand. Dann rannte ich nach oben und in mein Zimmer. Dieses war noch relativ dunkel, da nur vereinzelt Sonnenlicht zwischen den Rollladen herein kam, die ich noch nicht geöffnet hatte. Das tat ich jetzt auch nicht, sondern setzte mich einfach mein Bett und starrte vor mich hin.
Was würde ich wohl machen, wenn sie sagen würden, dass sie mich nun nicht mehr als ihren Sohn haben wollten? Genug Geld für ein Hotel oder so hatte ich nicht. Wie auch? Ich bekam vielleicht mal für gute Noten oder Zeugnisse fünf Euro Taschengeld und das wars, da kam nicht viel zusammen. Ob ich wohl bei Tobio unterkommen konnte? Aber dort konnte ich ja schlecht einziehen, was sollten denn seine Eltern von mir denken?
Erst da fiel mir auf, dass ich seine Eltern ja noch nie getroffen hatte. Ob sie überhaupt von unserer Beziehung wussten? Hatte Tobio es ihnen erzählt? Vielleicht schämte er sich ja auch für mich..
Schnell schüttelte ich den Kopf. Nein! So etwas durfte ich nicht denken, dann würde ich womöglich nur noch eine Panikattacke bekommen und darauf konnte ich gut verzichten.
Wieso war ich nur so schwach? Saß hier zitternd auf meinem Bett und fragte mich, wo ich wohnen könnte, wenn meine Eltern mich rausschmissen. Wütend über mich selbst, zog ich mir die Kapuze meines Hoddies über den Kopf und legte meinen Kopf auf meine angezogenen Knie. So saß ich stumm in meinem abgedunkeltem Zimmer und hing meinen Gedanken hinterher.
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Vertrau mir! |Kagehina|
FanfictionShoyo Hinata(15) zieht mit seiner Familie von Tokio in ein kleines, verschlafenes Dörfchen in Kanto. Er ist ein fröhlicher und aufgeweckter Junge, doch hinter seiner Fassade sieht es ganz anders aus. Und plötzlich droht diese Mauer einzureißen. Tobi...