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YOONGI WAR NICHT immer alleine in den Schleifmühlen, dem war sich Jeongguk bewusst. Er arbeite meist alleine, aber nicht ausschließlich. An manchen Tagen arbeitete er mit einem oder zwei anderen Schleifern zusammen und in den letzten Jahren hatte Jeongguk auch alle von ihnen kennengelernt. Mit den meisten verstand er sich ganz gut, auch wenn er sie nicht regelmäßig zu Gesicht bekam. Dennoch war er daran gewöhnt, Yoongi zumeist alleine im Inneren der Schleifmühle anzutreffen. Entweder beim Schleifen selber, beim Waschen und Reinigen der Steine, oder beim Sortieren. An seltenen Tagen traf er sogar auf Yoongi, wenn er am Dokumentieren der Steine war, denn darüber hatten sie Buch zu führen.
Doch bevor Jeongguk dieses Mal überhaupt registrieren konnte, was die Situation in der Schleifmühle war, spürte er einen Arm an seiner Kehle und den kalten Stein der Wand in seinem Rücken. Es war viel zu schnell gegangen. Er hatte die Tür geöffnet, ohne sich darum zu scheren, ob auf sein Klopfen reagiert wurde—und im nächsten Augenblick fand er sich an die Wand gepresst wieder.
Damit hatte er um ehrlich zu sein nicht gerechnet.
Und es brauchte nur einen Herzschlag, bis Panik in seinem Inneren aufbrodelte. Jeongguk riss seine Augen auf, nachdem er sie zuvor aus Schreck geschlossen hatte, und nun sah er die Person, die vor ihm stand—und die ihn offensichtlich bedrohte. Er hatte den Mann vor sich noch nie gesehen. Er war etwas größer als Jeongguk und zusätzlich in einer beachtlichen Rüstung gekleidet, sodass die aufkeimende Panik in Jeongguk nicht gerade abnahm, als er seinen Gegenüber in Augenschein nahm, so gut es eben ging, wenn man dessen Unterarm schmerzhaft an seine Kehle gedrückt bekam.
»Jeongguk?«, ertönte es, was jedoch nicht von dem Fremden kam, der mit versteinerter Miene auf ihn herab starrte, sondern von weiter hinten—von Yoongi. Jedoch versperrte ihm der hünenhafte Fremde den Blick auf seinen besten Freund und auch der Druck auf seiner Kehle verschwand nicht.
»Jeongguk?«, erklang es ein weiteres Mal und Erleichterung keimte in Jeongguk auf, als Yoongi bestürzt neben den Fremden trat. »Himmel, lass ihn los!«, fuhr Yoongi diesen an, doch der Fremde zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Das ist mein Freund, lass ihn los! Er bekommt keine Luft!«
Das stimmte nicht ganz, denn auch wenn der Druck auf der Kehle definitiv schmerzhaft und Panik fördernd war, bekam Jeongguk noch genügend Luft zum atmen—dennoch wusste er Yoongis Einsatz zu schätzen. Jetzt musste der Fremde nur noch auf seinen besten Freund hören, doch diesen Anschein schien er nicht zu machen.
»Hoseok, lass ihn los.«
Eine dritte, unglaublich samtige Stimme ertönte, die Jeongguk in diesem Moment beinahe ironisch vorkam. Und dennoch schien sie ihn aus irgendeinem Grund zu beruhigen. Die Stimme strahlte eine unglaubliche Ruhe aus, die Jeongguks Panik beinahe aus seinem Inneren fort sog. Zu seiner Erleichterung schien der Fremde—Hoseok—auf die Person zu hören, zu der die Stimme gehörte. Der Hüne löste seinen Arm von Jeongguks Kehle und er hustete, als der Druck endlich verschwand und er tief durchatmen konnte. Vielleicht hatte er doch weniger Luft bekommen, als er gedacht hatte.
Als der Fremde einen Schritt von ihm zurücktrat, gab er den Blick auf die Person frei, die ihm befohlen hatte, Jeongguk loszulassen. Und obwohl das Licht in der Schleifmühle gedimmt war und die Person einige Fuß entfernt von ihm stand, konnte Jeongguk nicht anders als zu starren.
Jeongguk wusste Schönheit zu schätzen, sowohl bei Frauen, als auch bei Männern, er machte da keinen Unterschied. Doch als sein Blick den Fremden mit der samtigen Stimme fand, erstarrte er. Der Fremde besaß eine schlanke, hochgewachsene Figur und trug offensichtlich teure Kleidung, die im gut geschnittenen Maß seiner Figur schmeichelte. Dunkler Stoff, mit unzählig vielen goldenen Nähten und Schnallen, die Jeongguks Aufmerksamkeit auf sich zogen. Und auch wenn Jeongguk die Schneiderarbeit bewunderte, war es das Gesicht des Fremden, welches ihn erstarren ließ.
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ICEBORN | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
Fanfic❝Demjenigen, dem es gelingt das Herz meines Sohnes zu erwärmen, soll die Möglichkeit gegeben werden, ihn zu heiraten.❞ Iceborn, so werden in Taletia Menschen genannt, die mit einem vereisten Herzen zur Welt kommen. Denen es nicht möglich ist, wahre...