Kapitel 3

1.9K 50 29
                                    


Sobald ich aufwache, weiß ich, dass ich nicht träume. Ich bin wach. Ich bin seit gestern Mittag wach. Das alles ist echt. Ich bin immer noch in Hogwarts. Verdammt. Zuhause sucht wahrscheinlich schon die Polizei nach mir. Meine Eltern müssen außer sich sein vor Sorge. Ich will mich zusammenrollen. Ich will weinen. Stattdessen stehe ich auf, mache mich fertig und laufe mit meinen Fast-Freunden zum Frühstück. Wenn ich wieder zurück kommen will, dann werde ich wahrscheinlich nicht rausfinden, wie, wenn ich den ganzen Tag im Bett liegen bleibe. Und ob man hier in Hogwarts einfach so den ganzen Tag im Bett liegen bleiben darf, weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich nicht.

Nach dem Frühstück bin ich wieder mit Draco zusammen. Sobald die Masse, die zu den Türen hinausgeht, etwas gelichtet hat und man sich besser unterhalten kann, stelle ich ihm die Frage, die mir auf der Zunge liegt, seit ich aufgewacht bin.

„Malfoy", sage ich. Ich gebe mir Mühe, seinen Namen so auszuspucken wie er meinen, aber es geling mir eher schlecht als recht. „Ich muss wieder heim. Wie stell ich das an?"

„Ich weiß nicht. Da musst du die Lehrer fragen." Er redet so leise, dass ich ihn kaum verstehen kann. Hat er ein schlechtes Gewissen, weil ich nur wegen ihm hier bin? Nein Y/N, hat er nicht. Bist du dumm? Draco Malfoy, dieses arrogante Arschloch, doch nicht.

In der ersten Stunde haben wir Zauberkunst bei Professor Flitwick – dem kleinen Mann, in dessen Unterricht ich gestern einfach so reingeplatzt bin. Sobald ich die erste Gelegenheit wittere, stelle ich ihm meine Frage.

Seine Antwort macht mir aber auch nicht gerade viel Hoffnung. „Eigentlich wäre das gar keine Frage. Aber im Moment gibt es ein paar... Problemchen, und zusätzlich sind Sie durch Malfoys Zauber, von dem wir noch nicht herausfinden konnten, welcher es war, hergekommen. Deswegen ist das nicht so einfach. Ich sehe den einzigen Weg darin, dass Mr. Malfoy Sie wieder zurückzaubert. Dafür benötigt er den richtigen Zauberspruch. Und wir Lehrer... kurz gefasst können wir den im Moment nicht suchen. Entweder Sie bleiben noch länger hier, oder Sie suchen selbst nach dem Zauber."

Ich nicke und versuche dann, zu lernen. Professor Flitwick hat mir aufgetragen, erst die Zauber für Einsteiger zu lernen, bevor ich dem Unterricht folge. Also mache ich genau das – und stelle mich meiner Meinung nach nicht mal schlecht an.

Ich gebe mir im Unterricht so viel Mühe, wie ich nur kann, und obwohl mir die ersten Jahre vom Stoff fehlen, ernte ich von ein paar Lehrern sogar Lob. Der Unterricht ist hier viel spannender als zu Hause und die meisten Fächer machen sogar Spaß.

Nach dem Unterricht gehe ich mit Malfoy in die Bibliothek. Er war zwar sichtlich unerfreut, als ich ihm erzählt (oder eher befohlen) habe, dass er mir helfen muss, den richtigen Zauberspruch zu finden, um mich zurückzubringen. Aber er hat trotzdem eingewilligt, mir ein bisschen zu helfen.

Die Bibliothek scheint alle Bücher der Welt zu haben.

„Um ehrlich zu sein... Ich habe keine Ahnung, wo wir suchen könnten", gibt Malfoy zu.

Kaum hat er das ausgesprochen, steht auch schon Hermine vor uns. „Kann ich euch irgendwie helfen?", fragt sie.

„Sie muss wieder nach Hause. Wir müssen nach dem richtigen Zauber dafür suchen", erklärt Draco.

„Warum braucht ihr dafür denn einen Zauber?", fragt sie und rümpft die Nase.

Ich zucke mit den Schultern. „Geht irgendwie einfach nicht anders."

Hermine nickt. Dann bedeutet sie uns, ihr zu folgen, und steuert mit atemberaubender Geschwindigkeit und Zielsicherheit auf eines der vielen, vielen Regale zu.

Versehentlich verliebt | Draco Malfoy x Reader FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt