Versehentlich verliebt | Draco Malfoy x Reader FF

Kapitel 6

Am nächsten Morgen beginnt der Unterricht für Draco und mich erst etwas später. Wir sitzen trotzdem schon so früh beim Frühstück, dass kaum jemand anderes wach ist. Wir sitzen so nah beieinander, dass ich mir sicher bin, dass spätestens beim Mittagessen ganz Hogwarts über uns reden wird, und wenn uns jetzt nur ein einziger Schüler sehen würde.

Sobald wir gefrühstückt haben, gehen wir in die Bibliothek. Wir wollen die Zauber ausprobieren.

Wir setzen uns hin und nehmen das erste aufgeschlagene Buch unter die Lupe. Diesen Spruch müssen wir zusammen machen - weil ich diejenige bin, die wieder nach Hause muss und Draco derjenige, der mich hergeholt hat. Zögernd holen wir unsere Zauberstäbe hervor. Jetzt kann ich jeden Moment weg sein.

„Weißt du, warum ich mich in dich verliebt habe?", fragt Draco leise.

Nach allem, was ich seit meiner Ankunft in Hogwarts über ihn gehört habe, ist es seltsam, ihn sagen zu hören, dass er sich verliebt hat. Das passt nicht zu dem Bild von ihm, das all die anderen über die Wochen in meinen Kopf eingemeißelt haben.

„Weil ich dich hergeholt habe. Nicht absichtlich, das schwöre ich dir. Aber ich bin schuld daran, dass du hier bist. Also habe ich es als meine Pflicht gesehen, mich um dich zu kümmern. So etwas habe ich noch nie als meine Pflicht gesehen. Aber bei dir musste ich es einfach machen. Und irgendwann in der ganzen Zeit, die wir miteinander verbracht haben..."

„...ist es passiert", vervollständige ich seinen Satz. Er nickt.

„Ich liebe dich", sagt er, mit Tränen in den Augen. Mir hat noch nie jemand gesagt, dass er mich liebt. Und bei jedem anderen hätte ich gelacht und ihn gefragt, ob er mich nur so verarschen will oder ob es eine Wette ist. Aber bei Draco, dem Jungen, über den ich so viel Schlechtes gehört habe, und der gegenüber allen anderen nichts als ein arrogantes Arschloch ist, glaube ich es sofort.

„Ich liebe dich auch", sage ich zurück. Die Worte haben eine größere Bedeutung, als ich gedacht hätte. „Aber ich muss nach Hause."

„Ich weiß. Ich verstehe dich. Aber... Wenn es so sein soll, dann sehen wir uns wieder. Wir sehen uns wieder, ja?", flüstert er.

„Wir sehen uns wieder", flüstere ich zurück. Er nimmt meine Hand in seine. Gleich muss ich heulen.

„Komm. Bringen wir es hinter uns", sagt er. Er küsst mich ein letztes wunderbares Mal.

Wir schwingen gleichzeitig unsere Zauberstäbe und sagen dieselben Worte, bevor der Boden unter meinen Füßen weggerissen wird und Hogwarts verschwindet.