2. Die etwas andere Begegnung

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„Keith! Keith! KEITH!", schrie mir eine bekannte Stimme, meinen Namen. Langsam versuchte ich, meine Augen zu öffnen, was erst nach dem dritten Mal klappte. Mehrfach musste ich blinzeln, bis ich etwas erkennen wollte. „Du musst aufwachen!", schrie die Stimme erneut, warum ich mich um meine eigene Achse drehte, aber nichts erkannte.

„Wo bist du? Wer bist du?", schrie ich zurück, was widerhallte.

„Keith!", hörte ich erneut meinen Namen, weswegen ich meine Beine in die Hand nahm und der Stimme hinterherrannte. Doch je weiter ich rannte, desto mehr bekam ich das Gefühl, dass ich nicht vom Platz kam. Dass ich mich nicht bewegt hatte. Verzweifelt sah ich mich um, bis plötzlich ein helles Licht direkt über mir erschien. Augenblicklich musste ich meine Augen zusammenkneifen.

„Da bist du endlich", hörte ich die Stimme nun klarer, wodurch ich sie auch direkt zu ordnen konnte.

„Shiro?", meinte ich, während ich mit einer Hand meine Augen schütze, welche ich ein bisschen geöffnet hatte. Ich erkannte zuerst nur seine Umrisse, bis ich ihn direkt vor mir stehen sah. „Shiro!", rief ich nun, wobei ich meine Hand nach ihm ausstreckte, ihn aber nicht erreichte.

„Ich habe nicht viel Zeit. Der Löwe hat dich gerufen. Es wird Zeit, dass du das Team übernimmst."

„Was redest du denn da?!", schrie ich ihn geschockt an. Wir hatten nur ein einziges Mal darüber gesprochen gehabt, als ... mir dämmerte es, was er mir sagen wollte. Meine Augen weiteten sich geschockt. „Du wirst nicht sterben!"

Ein Lächeln legte sich auf die Lippen, meines Gegenübers. „Keith, sie hat mich gefunden. Ich habe euch alle in Gefahr gebracht, deswegen bin ich gegangen. Der schwarze Löwe wird dich rufen und du wirst ihn finden und dann wirst du das Team leiten", erzählte er mir so ruhig, als würden wir gerade ein normales Gespräch führen. Aber ich konnte nicht so ruhig sein. Meine Augen brannten sogar leicht, weshalb ich meine Hand auf diese legte, bevor ich sie davon nahm und ihm in die Augen sah.

„Wir brauchen dich ... ich brauche dich!", schrie ich ihn an, was nur dazu führte, dass er einen Schritt auf mich zu kam und seine Hand auf meine Schulter legte.

„Ich werde immer bei euch sein, aber jetzt musst du das Team leiten und dir helfen lassen. Du musst das nicht alleine schaffen."

„Nein! Das lass ich nicht zu! Sag mir, wo du bist, damit wir dich retten können!"

„Es ist zu spät, Keith. Sag den anderen, dass es mir leidtut", lächelte mich Shiro aufmunternd an, woraufhin er seine Hand wegzog. Sofort griff ich nach dieser, jedoch löste sie sich auf.

„NEIN!!!", schrie ich verzweifelt, während ich versuchte, ihn davon abzuhalten, sich aufzulösen.

„Du kannst das, Keith. Wenn du akzeptierst wirst, wirst du alles schaffen. Allein ist man nicht stark, aber zusammen." Shiro salutierte mit diesen Worten vor mir, bevor er mit einem leisen „Buff" sich komplett auflöste und ich auf meine Knie sank. Die ersten Tränen kullerten aus meinem Augenwinkel, während ich auf den Boden einschlug.

„SHIRO!!!", schrie ich dabei immer und immer wieder. Verzweifelt versuchte ich, meine Fassung wieder zu erlangen, doch bekam ich es nicht hin. Je länger ich auf den Boden einschlug, desto mehr wurde mir bewusst, dass ich hier feststeckte und ihn nicht helfen konnte. Es war zum Haareraufen und verrückt werden. Ich fühlte mich so hilflos wie schon seit Jahren nicht mehr.

„Keith! Hey, Keith!", rief jemand meinen Namen, nur war es nicht wirklich klar. Meinen Kopf legte ich in den Nacken, woraufhin das Licht immer heller und heller wurde. „Keith, komm schon! Du darfst mir hier jetzt nicht wegsterben!"

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