Ich halt' dich fest - [Steff × Mark]

7

🎵 The one that got away (acoustic) - Katy Perry

Erleichtert, einen weiteren und Haken auf meiner imaginieren Liste setzen zu können, verlasse ich neben Yvonne den Interviewraum. Das letzte Interview haben wir soeben hinter uns gebracht. Vorerst versteht sich. Natürlich kommen da noch so einige, aber zumindest ist es das letzte vor den Blind Auditions. Das letzte in dieser Woche.

"Steff, du musst mir nichts mehr vormachen. Ich hab das vorhin in deiner Garderobe alles mit angehört." Ich bleibe stehen. Sie hätte sich keinen besseren Moment aussuchen können. Gerade war ich dabei, mich einmal an diesem schrecklichen Tag ansatzweise zu freuen, ist dieser kleine Glücksmoment auch schon wieder erloschen. "Steff?" "Tut mir leid, dass du das alles mithören musstest", murmle ich nur und laufe schnell weiter. Ich habe keine Lust jetzt darüber zu reden. Will mir diese Minuten nicht schon wieder in Erinnerung rufen.

"Eigentlich hätte ich schon viel früher zur dir kommen müssen. Es tut mir so leid, Steff. Ich-" Ich unterbreche sie. "Yvonne, stop! Hör auf damit. Du kannst überhaupt nichts dafür, okay?" Wenn ich gerade eines nicht gebrauchen kann, dann Yvonnes Selbstvorwürfe. Soweit soll es eigentlich gar nicht erst kommen.

"Soll ich vielleicht nochmal mit ihm reden?" Yvonne läuft wieder direkt neben mir. "Um Gottes Willen, nein! Also ich meine- ich bekomme das schon wieder hin. Mach dir mal um mich keine Sorgen." So ganz kann ich mir das selbst nicht abkaufen, aber um keinen Preis will ich Yvonne da mit reinziehen. Das wäre ja noch schöner. Wenn ich Hilfe bräuchte, damit mir Mark vielleicht irgendwann wieder verzeiht. Auf keinen Fall.

Ich höre sie neben mir seufzen. "Steff, du musst nicht immer alles alleine durchstehen. Es ist auch okay, wenn man mal Schwäche zeigt. Sogar mehr als okay." Jetzt ist es Yvonne, die stehen bleibt. Kurz überlege ich einfach weiterzulaufen, aber das wäre doch nicht ganz fair. "Yvonne, ich danke dir vielmals für deine Fürsorge. Aber in dem Fall kann mir wirklich keiner helfen. Ich weiß, dass das alles meine Schuld ist und nur ich alleine das wieder geradebiegen kann. Und ich denke, ich schaff das schon. Irgendwie." Meine Worte klingen nicht ansatzweise so sicher wie davor. So sicher bin ich mir nämlich überhaupt nicht. Im Gegenteil. Die Angst, es nicht zu schaffen, überwiegt im Moment.

"Mach dir darüber mal keine Sorgen. Mark hält es mit Sicherheit keine zwei Tage ohne dich aus. Er will es vielleicht nicht zugeben, aber er könnte niemals ohne dich leben. Du bist ihm unglaublich wichtig, Steff." Hoffentlich hat sie recht.

Wir stehen auf dem Dach des The Voice-Studios, wo wir jetzt alle zusammen das Opening aufnehmen. Mittlerweile ist es dunkel und spät am Abend, dass es unser letzter Programmpunkt für heute ist. Der letzte Programmpunkt für diese Woche. Es ist der letzte, fehlende Haken auf meiner Liste.

Es dauert nicht lange, dann ist auch diese Aufgabe getan. "Das war mega Leute, danke euch! Genießt die freien Tage, wir sehen uns am Montag." Der Regisseur klatscht in die Hände und beendet unseren Arbeitstag. Damit sind endgültig alle Vorbereitungen geschafft und alle Aufnahmen im Kasten. Am Montag beginnen die Aufzeichnungen für die Blind Auditions. Endlich.

Nach und nach gehen die aufgestellten Lichter und Scheinwerfer aus, auch die Kameras werden abgebaut. Kurz darauf machen sich die Meisten auf den Weg zurück ins Gebäude um ihren Feierabend einzuläuten. Hinter mir unterhalten sich die anderen Coaches. Und ich? Ich stehe noch immer an derselben Stelle, an der ich gerade noch für die Endszene posiert habe. Meine Hand hält das Mikro fest umschlossen.

Es dauert einen Moment bis realisiere, dass diese Woche jetzt wirklich vorüber ist. Darauf fiebere ich schon seit drei Tagen hin. Nun ist der Moment da und ich kann es gar nicht glauben. Jetzt kann ich tatsächlich den letzten Haken auf meiner Liste setzen. Die ein, zwei Tränen der Erleichterung kann ich nicht verhindern. Sie sind einfach da. Erleichterung darüber, dass diese Woche - besonders der heutige Tag - vorbei sind. Vielleicht bin ich aber auch einfach noch so ergriffen von unserer Version von Viva la Vida. Sie war einfach unglaublich schön, dass ich schon während dem Singen Gänsehaut am ganzen Körper hatte. Wahrscheinlich macht mich beides zusammen in diesem Moment so emotional.