Vorsichtig öffne ich meine Augen, schließe sie allerdings direkt panisch wieder, erstens, da mich meine Kopfschmerzen beinahe umbringen und zweitens: Da ist ein Arm um mich geschlungen. Ich blinzle kurz und erkenne anhand der Tattoos sehr schnell, dass es Zayns Arm sein muss. Sogar an seinem Geruch erkenne ich, dass der schwarzhaarige ist, welcher neben mir liegt. Er riecht nach so einer Mischung aus dem typischen Zayn Geruch und Rauch. Obwohl, das könnte man eigentlich auch zu typisch Zayn zählen. In Gedanken verdrehe ich die Augen. Eigentlich hatte ich nichts dagegen, wenn jemand raucht. Immerhin hab ich es früher auch -gelegentlich- unter Gruppenzwang gemacht. Egal. Auch, wenn ich jetzt weiß, dass es Zayn ist, was zum Teufel tut er hier?Okay, Ganz ruhig, Perrie. Ich hatte noch meine Klamotten an, also konnten wir ni- Oh Gott, woran denke ich denn überhaupt? Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie ich von diesem ekligen Machotyp aus der Parallelklasse, dessen Namen ich immer noch nicht kenne, beinahe vergewaltigt wurde, wäre Zayn nicht dazwischen gegangen. Dann sind meine Erinnerungen weg. Scheiß Filmriss. Ich werde nie wieder Alkohol trinken. Ich linse im Zimmer umher, um irgendwas gegen meine Kopfschmerzen zu finden. Nach einer Zeit fällt mir dann ein, dass ich noch etwas im Nachttisch haben muss, weswegen ich mich vorsichtig über Zayn beuge und versuche die Tabletten aus der Schublade zu fischen. Jap, ich versuche es, denn im nächsten Moment wurde ich umgedreht und ins Bett gedrückt, meine Hände hält der schwarzhaarige über meinem Kopf fest. „Nicht, dass ich es nicht toll finde, wenn du auf mir liegst, Babe. Aber ich bin dann doch lieber der Dominantere.“ Er grinst mich dreckig an und ich wende meinen Blick ab, bevor ich rot werden kann. „Musst du eigentlich immer so pervers denken?“ erwidere ich, doch der Junge über mir zwinkert mir nur zu und rollt sich von mir runter. Nach einer Zeit, die wir einfach nur schweigend im Bett lagen, er mit seinem Handy, ich mit dem Gedanken im Kopf, wieso er noch mal hier ist, fällt mir dann doch noch ein, dass er mich gestern nach Hause ge…tragen hat. Und das ich ihn gestern noch so peinlich darum gebeten hab hier zu bleiben. „Ich geh eine rauchen.“ murmelt er und steht auf und schnappt sich seine Zigarettenschachtel vom Nachttisch, bevor er jedoch draußen verschwindet, hält er sich sein Handy ans Ohr und scheint telefonieren zu wollen. Schulterzuckend stehe ich auf und ziehe mich um. Ich schminke mich leicht und versuche meine Haare einigermaßen hinzubekommen, was schließlich darin endet, dass ich mir einen einfachen Zopf mache. Ich setzte mich wieder auf mein Bett und schnappe mir mein Handy. Zayn sitzt immer noch auf meinem Balkon und telefoniert. Ich beobachte ich von der Seite. Wie sein Gesicht immer wieder von dem weißen Rauch verborgen wir, wie sich seine Augenbrauen genervt zusammenziehen oder wie sich seine Lippen bewegen. Er hatte sich vorhin seine Jeans angezogen, sein Shirt liegt immer noch auf dem Bettrand. Kaum hatte ich mein Blick von ihm abgewandt, wird die Terassentür aufgeschoben und er betritt das Zimmer. „Ich muss los.“ Gibt er leicht aggressiv von sich und zieht sich sein Shirt über. Ich nicke leicht und begleite ihn in den Flur.
*
Den Knall, der Autotür konnte man bestimmt über den ganzen Hof hören. Fast alle Köpfe bewegen sich sofort in die Richtung der Lärmquelle. Auch ich kann nicht verhindern, dass sich mein Kopf hebt, um herauszufinden, woher das Geräusch kam. Und wie ich es mir schon gedacht hatte. Es ist Zayn. Angespannt überquert er den Hof, doch er gesellt sich nicht wie gewohnt zu den anderen Jungs, die schon am Eingang auf ihn warten, sondern maschiert geradewegs an ihnen vorbei, was sie allerdings nicht wirklich zu überraschen scheint. Seine Schritte führen auf eine andere Person zu. Jayden. „Was sollte das, hmm?“ brüllt er über den halben Schulhof, und zieht somit auch noch die restlichen Blicke auf sich. Seine Hände sich zu Fäusten geballt. Er ist aufgebracht. Wirklich, richtig aufgebracht. Das konnte ja was werden. Er wartet auf keine Antwort, doch Jayden scheint die ganze Situation amüsiert aufzunehmen. Er scheint nicht zu denken, dass Zayn ihn gleich schlagen könnte. Doch genau das tut er. Seine Faust landet mit aller Kraft in seiner Magengrube. Nun schon zum dritten Male. Und auch das spöttische Grinsen weicht, als Zayns Faust mitten in seinem Gesicht landet. Er geht zu Boden, wo er sich vor Schmerzen windet. Ich weiß zwar nicht, was Zayn dazu geführt hatte, ihn so zusammen zu schlagen, aber seine Reaktion war einfach übertrieben. Ich wende meinen Blick von dem verletzten ab, der immer noch am Boden liegt, und sehe zu seinem Angreifer. Zayn steht immer noch angriffslustig vor ihm und sieht ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Seine Lippen bewegen sich, doch leider kann ich kann ich auch nur erahnen, dass er ihn warnt, dass er was auch immer er getan hat, nicht nochmal tun sollte. Auch von ihm reiße ich meinen Blick nach einer Weile los und schaue zu seiner Gruppe Freunde, die sich nun ganz vorne, des großen Kreises versammelt haben. Als Niall meinen wohl schockierten Blick bemerkt, löst er sich aus der Menge und kommt auf mich zugehoppst. „Was war das gerade, wieso habt ihr nichts gemacht?“ frage ich mit offenem Mund, doch Niall lacht nur leicht. „Dir auch wunderschönen guten Morgen.“ begrüßt er mich. „Wir wussten, dass das passiert. Zayn hat Samstag morgen ein Anruf von Jayson bekommen, der ihn so was von aufgeregt hat, dass er am liebsten sofort losgefahren wäre. Also haben wir ihn in sein Zimmer eingeschlossen, bis er sich beruhig hat. Aber uns war sowieso klar, dass er in der Schule auf ihn los geht. Und außerdem, bekommt man Zayn nur schwer beruhigt, wenn er mitten in einer Prügelei ist.“ Deswegen war er Samstag aufeinmal weg. „Hast du Lust, heute was mit Liam, Jade und mir zu machen? Ich fühl mich immer ausgeschlossen.“ Er schiebt seine Unterlippe ein Stück nach vorne. Grinsend pikse ich ihm in die Wange. „Klar, gerne.“ entscheide ich.
*
„Bin weg!“ höre ich ihn gerade noch über die Einfahrt brüllen, als ich am Nachmittag zum Haus der Jungs laufe. Als der Schwarzhaarige mich bemerkt, bleibt sein Blick kurz an mir hängen. Seine schokobraunen Augen fliegen über meinen Körper. Mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter. Als er wieder in meinem Gesicht ankommt, ziert einkleines Grinsen seine Lippen, bevor er dann in seinem Auto verschwindet. Als ich dann nach einer Weile aus meiner Starre auftaue, laufe ich zur Tür. Klingeln brauche ich nicht, denn ein aufgelöster Liam steht in der Tür und schaut dem schwarzen Wagen nach. „Was ist?“ frage ich und winke vor seinem Gesicht rum. „Zayn macht mich fertig.“ erklärt er knapp und schließt kurz seine Arme um mich. „Der kommt schon klar. Er ist 18, er weiß, was er tut.“ Ich lächle ihn leicht an, doch er erwidert es nicht. Er macht sich anscheinend wirklich Sorgen. „Sonst sagt er immer, wo er hinwill und verlässt nicht so fluchtartig und aggressiv das Haus.“ Er seufzt leise. „Komm Liam, mach dir jetzt keine Sorgen.“ Diesmal erwidert er mein Lächeln und schließt die Tür hinter mir. „Es ist nur…“ - „Das glaub ich jetzt nicht!“ hören wir Niall aufeinmal von drin brüllen. Sofort hetzen wir ins Wohnzimmer. Der Ire steht mitten in dem großen Raum und hält ein Handy in der Hand. Zayns Handy. „Was ist?“ fragt Liam vorsichtig nach und Niall hält ihm das Handy vor. Seine Augen fliegen über die Zeilen und auch ich versuche einen Blick zu erhaschen. Gelingt mir aber nicht. Ein panischer Gesichtsausdruck macht sich auf seinem Gesicht breit. „Er ist mit Luke und Michael sprayen?“ spricht er dann aus. Ich ziehe aus Gewohnheit die Augenbrauen nach oben. Keine Ahnung, warum ich das mache. Passt irgendwie nicht zur Situation. „Er ist was?“ kreischt Louis auf einmal ziemlich unmännlich von der Tür aus und wir schrecken synchron hoch. „Das ist doch nicht sein Ernst.“ Louis Gestampfe hört man wahrscheinlich noch im Nachbarhaus. Auch wenn das ein wenig weiter weg ist. Nach einer Zeit merken wohl auch die anderen, dass ich völlig verdattert im Raum rum gucke. „Letztes Mal wurden sie von der Polizei erwischt. Und es gab eine Anzeige. Plus einer Geldstrafe. Und bevor du fragt, es ging in den vierstelligen Bereich. Und wenn die jetzt wieder erwischt werden, habe ich keine Ahnung, was ihm dann droht.“erklärt Liam. Meine Kinnlade fällt ein kleines Stück weiter nach unten. Okay, ich kann dann auch mal verstehen, warum sie so besorgt sind. „Dieser Junge baut wirklich nur Scheiße.“ flucht Harry auf einmal, der genauso leise in den Raum geschlichen kam. Wenn ich irgendwo hinlaufe, hört man mich schon aus 200 Metern Entfernung. Er lässt sich neben Niall auf die Couch fallen. Nun bin ich die einzige, die noch im Raum herum steht, und als mir das auffällt, lasse ich mich unauffällig auf die Couch fallen. „Was macht ihr alle so ein bedrücktes Gesicht? Habt ihr mich so vermisst?“ Jade kommt ins Wohnzimmer geschlittert, woraufhin ihr alle Köpfe zugedreht werden. Abgesehen von einem „Hä?“ von Niall und einem „Was?“ von Harry gibt es keine Reaktion. „Okay, was ist hier los?“ fragt sie und schleicht ums Sofa. Sie setzt sich gegenüber von Liam hin und wartet auf eine Antwort. Dieser hält ihr das Handy vor die Nase.
*
So hatte ich mir den Abend echt nicht vorgestellt. Klar, mach auch ich mir Sorgen um Zayn, schon allein deshalb, dass er jetzt schon knapp 8 Stunden weg ist. Aber den 4 Jungs scheint es echt ans Herz zu gehen. Würde es mir wahrscheinlich auch, wenn ich einer von ihnen wäre. Louis raucht eine nach der anderen und auch Liam zündet sich gerade seine dritte Zigarette an. Ich wusst garnicht, dass er raucht. Es passt irgendwie nicht zu ihm. Harry läuft aufgebracht im Wohnzimmer rum, mault Liam und Louis an, dass sie gefälligst nicht im Haus rauchen sollen und nimmt schließlich immer wieder ein Schluck von seinem Bier. Nur Niall sitzt ruhig auf den Sofa und beobachtet das Geschehen. Er sieht sich zusammen mit Jade einen Film an, der im Fernsehen läuft. Wir alle schrecken wohl gleichermaßen zusammen, als die Tür aufgerissen wird. Man hört ein lautes Poltern, nach einer Weile wird sie wieder geschlossen und jemand kommt durch den dunklen Flur gestolpert. Dieser jemand entpuppt sich dann als Zayn. „Spinnst du?“ schleudert Louis ihm direkt entgegen und sein Mund, der sich gerade zu einer Begrüßung oder ähnlichen geöffnet hat, klappt wieder zu. Stattdessen legt er seinen Kopf schief. „Nein eigentlisch nisch ab…“ - „Hast du getrunken?“ unterbricht Liam ihn wieder. Zayns Augen werden größer und er schiebt seine Unterlippe vor. Das passt jetzt nicht zur Situation, aber es sieht verdammt süß aus. „Nein, nein, nein, nein.“ Er schüttelt heftig den Kopf und versteckt eine halbleere Vodkaflasche hinter seinem Rücken. „Bist du etwa so gefahren?“ fragt nun Harry und sieht ihn verständnislos an. Doch wieder schüttelt er den Kopf. „Neeeein, das steht doch noch…“ er unterbricht sich selber. Dann schaut er immer wieder zur Tür und wieder zurück zu uns. „Oops.“ Liam stöhnt entnervt auf. „Du gehst jetzt erst mal duschen. Du stinkst nach Alkohol. Und das gibst du mir.“ Er entreißt ihm die Wodkaflasche und läuft in Richtung Küche, während er Zayn einen leichten Schubs gibt, damit er endlich losgeht. Das endet darin, dass der schwarzhaarige rückwärts gegen die Wand läuft und beinahe hinfliegt.
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Day and Night
Fanfiction"Du könntest jede haben, woher soll ich denn wissen ob du mich wirklich liebst, Malik!" "Ich will nur dich. Ich will dich in meinen Armen halten, wann immer ich will. Ich will dich küssen können, wann immer ich will, Ich will dich meine Freundin nen...