... es kein Netz gegeben hätte
(Hasst mich nicht dafür)
TW: Tod
Die neuen Feroxanwärter landen zum größten Teil unglücklich auf dem mit Kies bedeckten Dach des Hochhauses. Gerade eben waren sie noch in dem fahrenden Zug und von einem Moment auf dem anderen stürzen sie sich aus dem Gefährt, um über eine tiefe Kluft zwischen den Schienen des Zuges und des Hochhauses zu springen. Wie erwartet legen die Fraktionswechsler einen sehr uneleganten Abgang hin und knallen hart und scheppernd auf dem Dach auf. Für die meisten war es eine schmerzvolle Landung und sie reiben sich über die schmerzenden Gliedmaßen, um den Schmerz zu vertreiben. „Was für Jammerlappen", denkt sich Eric der etwas abseits steht und die neuen Initianten beobachtet, doch insgeheim amüsiert er sich darüber, auch wenn er jetzt schon keine Lust auf die Schwächlinge hat. Eric lässt seinen Blick über die Neuen gleiten und bleibt bei einem in grauen Gewändern bekleideten Mädchen hängen. Eine Altruan hat es gewagt ihr Blut auf die glühenden Kohlen der Ferox tropfen zu lassen und sich für ein Leben in der mutigen Fraktion entschieden. Eric, der die Altruan verabscheut, nimmt sich gleich vor ihre Selbstlosigkeit zu testen. Doch sein düsterer Blick wird von der Stiff gelöst, als ein markerschütternder Schrei vom Rand des Daches ertönt. Dort beugt sich eine gebürtige Ferox über den Dachvorsprung und schreit in die Tiefe, um ihrer Freundin nachzutrauern. Diese hat den Sprung nicht geschafft und ist in die tiefe Kluft gefallen, wo der Tod auf sie gewartet hat. Eric wird wohl ein Reinigungskomando bestellen müssen, um die Überreste vom Boden kratzen zu lassen. Er verabscheut es, dass eine gebürtige Ferox den Absprung nicht geschafft hat. Doch wer diesen Absprung nicht schafft, kann es auch nicht schaffen ein vollwertiges Mitglied der Fraktion zu werden und verdient einen Platz in ihren Reihen nicht. Auf der anderen Seite hätte sich die Gefallende für kaum einen mutigeren Weg des Ablebens entscheiden können. Doch Eric verachtet es, dass jemand gebürtiges seiner Fraktion es nicht geschafft hat, ebenso das eine weitere der gefallenen Person so nachtrauert. Doch was er am meisten verachtet ist, dass eine Altruan es gewagt hat die Ferox als ihre neue Fraktion zu wählen. Eric tritt unbemerkt aus dem Schatten und stellt sich auf einem Vorsprung des Daches. „Alle hergehört", ertönt seine Stimme kraftvoll und kalt über das Dach. „Mein Name ist Eric und ich bin einer der Anführer der Ferox." Sein Blick wandert finster durch die kleine Menge, die sich nun vor ihm gebildet hat. Diese schaut ihm ehrfürchtig und zum Teil ängstlich entgegen. „Heulsusen können wir hier nicht gebrauchen", kommentiert er das Verhalten der weinenden Ferox düster. „Wenn ihr zu uns gehören wollt, ist dies der Weg hinein", sagt Eric und deutet mit einer Hand in die Tiefe hinter ihn. „Die Wechsler haben Vorrang, also freiwillige voraus, sonst wähle ich", droht Eric und hat es dabei auf die Stiff abgesehen. Unruhiges Gemurmel geht durch die Menge, doch Verstummt durch einen Blick des Anführers. „Was ist da unten?", fragt ein Feroxanwärter, doch Eric kann nicht genau ausmachen wer gefragt hat. „Ist dort Wasser?"; fragt ein anderer. „Findet es heraus." Er geht davon aus, dass die Selbstlosigkeit der Altruan siegt und sie sich entscheidet als Erste zu springen und somit die anderen zu 'retten', doch das ganze kann auch als das Gegenteil gedeutet werden. Denn wohlmöglich sind die Altruan nicht so selbstlos wie sie immer behaupten. Wird sie sich nicht freiwillig melden, wird Eric sie auswählen. Meldet sich ein anderer Wechsler freiwillig ist es schade um ihn, denn somit hat er sein eigenes Todesurteil unterschrieben. Das Todesurteil der Stiff hingegen steht schon seit ihrer Wahl fest. „Ich mache es", kommt es wie erwartet von der Stiff. Mit einer Handbewegung deutet Eric ihr an vorzutreten. Die Menge teilt sich vor ihr und sie tritt vor, während Eric lässig vom Dachvorsprung auf das Dach springt. Die Altruan lehnt sich über das Dach und guckt in die Tiefe, in der sich ein dunkler Krater befindet. „Heute noch, Stiff", fordert Eric sie heraus, woraufhin sie all ihren Mut zusammennimmt und zitternd auf den Dachvorsprung klettert. Dort steht sie nun, in die Tiefe blickend und vom Wind auffordernd angestupst. Sie zieht sich die graue Jacke von den Armen und enthüllt ein, für die Altruan viel zu enges T-Shirt. Aus der Menge kommen Pfiffe. „Zieh dich aus, Stiff", fordert ein Ken sie heraus. Doch die Altruan kümmert dies nicht, stattdessen wirft sie den Ken ihre Jacke ins Gesicht und stürzt sich dann mutig, ohne zu schreien in die Tiefe.
„Oh, das war ja die falsche Seite", sagt Eric mit einem Grinsen auf den Lippen. Die Stiff, welche soeben in ihren sicheren Tod gestürzt ist, ist er schonmal los. Eric wendet sich von der Dachseite ab und geht durch die Menge, welche sich ehrfürchtig vor ihm teilt zur anderen Seite des Daches. Verwirrt, geschockt und zutiefst verängstig lässt er die Feroxanwärter hinter sich und stellt sich vor der anderen Dachkante auf. Auch auf dieser Seite befindet sich in der Tiefe ein dunkler Krater, doch im Gegensatz zum anderen befindet sich dort ein Netz, welches die Springer sicher auffängt. Dort befindet sich der richtige Weg zu den Ferox.
Das Reinigungskomando hat an diesem Tag alle Hände voll zu tun, denn nun müssen sie zwei Feroxanwärter vom Boden kratzen. Eine Gebürtige Ferox, welche den Sprung nicht geschafft hat und eine Altruan namens Beatrice, welche die falsche Wahl getroffen hat und den Zorn eines Anführers zu spüren bekommen hat.
Es tut mit Leid, aber das musste sein. (Gut, eins davon war eine Lüge... welches die Lüge war überlasse ich euch.)
Jetzt bin ich richtig auf eure Meinung gespannt
Wie findet ihr eigentlich diese Erzählperspektive? Ist mal etwas anderes als die Ich-Perspektive.
Ich habe vor ein paar Tagen das erste Buch der Reihe gelesen und da kam mir diese Idee in den Sinn. Was passiert, wenn kein Netz Tris aufgefangen hätte? habe ich mich gefragt und habe mich heute entscheiden meine Gedanken zu verschriftlichen.
Ich habe mir schon gedacht, das es keine so gute Idee war die Reihe noch einmal zu beginnen, aber so sind neue Ideen für OS entstanden, in denen ich meinen Zorn etwas verarbeite. Das einzig gute an diesem Re-Read war Eric, er ist einfach toll E>
Ich hoffe ihr hasst mich jetzt nicht dafür und wir lesen uns wieder. Ich hätte auf jeden Fall noch ein paar Ideen
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Divergent Oneshots
FanfictionWie ist es Silvester mit Eric zu verbringen? Wie sieht wohl ein Kampf zwischen Eric und Four aus? Wie ist es, wenn deine Freunde nicht verstehen können warum du Interesse in genau DIESER einen Person haben kannst? All dies und vieles mehr wird hier...