Eric als Babysitter

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Ich springe mit meinen Schützlingen durch den Raum und albere mit ihnen herum. Mit ihren kleinen Füßen laufen sie durch die Gegend und ihre hellen Stimmen und das entzückende Lachen hallen von den Wänden wider. Wie ich doch meinen Job und diese Kids liebe, sie sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Bei Kindern ist es mir vollkommen egal, wie sehr ich mich zum Affen mache, denn genau dies tue ich gerade mehr oder weniger. „Elisa“, ertönt eine dunkle Stimme, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen kann. Erschrocken drehe ich mich um und entdecke Eric an der Tür. Dieser lehnt lässig am Türrahmen und scheint mit seinem Blick alles in Frage zu stellen, doch gleichzeitig sieht er völlig gelangweilt aus. „Wie lange stehst du schon da?“, frage ich ihn ohne jegliche Begrüßung, da ich vollkommen auf die Kinder und unser Tun fokussiert war, dass ich gar nicht mitbekommen habe, dass er gekommen ist. „Eindeutig zu lange“, kommentiert er und blickt angeekelt auf die Kinder um mich herum herunter, als wären sie eine ansteckende, ekelerregende Krankheit. Bei seinem Anblick stoppen die Kinder in ihrem Spiel und starren ihn an. Ein Kind versteckt sich sogar hinter meinen Beinen und lugt vorsichtig zu ihm herauf. Der kleine Racker hat sichtlich Angst vor ihm und dies scheint auch Eric zu bemerken. „Buh“, macht dieser plötzlich und beugt sich dabei etwas nach unten. Das Kind an meinen Beinen schreit auf und fängt an hysterisch zu weinen, während Eric sich amüsiert, wieder aufrichtet. Wütend blicke ich ihn an und würden die Kinder uns nicht hören, hätte ich ihn auf das übelste beleidigt und verflucht, auch wenn er einer unserer Anführer ist. Trotzdem hat er nicht das Recht den Kindern eine Heidenangst einzujagen. „Du Arschloch“, grummle ich, in der Hoffnung, dass die Kinder das Wort nicht von mir aufschnappen. „Es sind Kinder.“ Mit diesen Worten beuge ich mich runter und nehme den kleinen Wicht, der sich noch immer hinter meinen Beinen versteckt auf den Arm und tröste ihn, denn dank Eric weint er nun. Glücklicherweise haben die anderen Kinder zurück in ein Spiel gefunden und lassen sich nicht weiter von Eric stören. „Der wird niemals ein Ferox werden“, mit diesen Worten zieht Eric eine Augenbraue hoch, doch ich gehe gar nicht weiter auf seine Worte ein. Stattdessen beruhige ich das Kind auf meinem Arm. „Was willst du?“, frage ich Eric letztendlich genervt. „Max will dich sehen“, antwortet er. „Und da schickt er dich? Da bist du wohl ziemlich weit gesunken, nicht wahr?“, antworte ich mit einem amüsierten Tonfall. „Pass auf“, gibt Eric warnend von sich. „Schätze er weiß von meiner Vorliebe zu Brünetten.“ Eric betrachtet mich eingehend und sein Blick gleitet über meinen Körper. „Schön, aber ich muss arbeiten. Du findest die Tür von alleine?“ Ich warte gar nicht auf eine Antwort, sondern drehe Eric wieder den Rücken zu, um die Kinder besser im Blick zu haben und das Spiel mit ihnen fortzusetzen. „Ich sagte, Max will dich sehen“, wiederholt Eric in einem energischeren und zornigeren Tonfall. „Schön, aber ich muss, wie du siehst arbeiten und kann die Kleinen nicht alleine lassen“, antworte ich, ohne mich wieder zu ihm zu drehen. „Deswegen bin ich hier“, sagt Eric und ich kann deutlich die Abneigung in seiner Stimme hören. Laut Lache ich auf. „Ich soll dich mit den Kindern alleine lassen? Sicherlich nicht.“ Dies wäre schließlich wie ein Mordkomando und würde garantiert nicht gut ausgehen. Eric und Kinder, das funktioniert nicht. Er kann schon nicht mit Erwachsenen, es sei denn sie sind weiblich und bei drei nicht auf dem Baum, was soll das denn mit den Kindern werden. Seine Abneigung gegenüber ihnen ist mehr als deutlich zu spüren. „Ich lasse dich doch nicht mit ihnen alleine“, sage ich und gucke ihn böse an. „Tja, dir bleibt nichts anderes übrig. Du kannst sie aber natürlich auch ganz alleine und unbeaufsichtigt lassen.“
„Dies wäre vermutlich immer noch die sicherste Option, als sie mit dir alleine zu lassen.“ Ein leichtes Schmunzeln breitet sich auf seinen Lippen aus. „Deine Entscheidung“, sagt er nur schulterzuckend. Wiege ich ernsthaft ab, was für die Kinder sicherer ist. Eric oder sie komplett alleine lassen? Das Kind, welches ich auf den Arm habe, hat sich mittlerweile beruhigt und ich setze es wieder auf dem Boden ab. Anschließend gehe ich auf Eric zu und baue mich drohend vor ihm auf, auch wenn er immer noch wenige Zentimeter größer ist als ich. Unbeeindruckt sieht Eric mich an und zieht die gepiercte Augenbraue hoch. „Du lässt sie nicht mit deinen Waffen spielen, bedrohst oder verletzt niemanden. Wenn ich wiederkomme, sind alle unverletzt und wohl auf. Fehlt ihnen auch nur ein Haar dann kastriere ich dich erst und stopfe dir deinen Schwanz so tief in den Hals, dass du jämmerlich erstickst“, sage ich drohend. Amüsiert betrachtet mich Eric. „Dann würdest du allerdings nie wieder in den Genuss meines Schwanzes kommen und ich weiß genau wie sehr du darauf stehst von mir gefickt zu werden“, erwidert er. „Keine Sorge, ich kann ihn danach präparieren, du brauchst ihn dann eh nicht mehr“, mit diesen Worten werfe ich ihm einen weitern drohenden Blick zu und lasse ihn schlussendlich mit meinen Schützlingen alleine, auch wenn mir dabei nicht ganz wohl ist. Ich hoffe doch, dass es nicht allzu lange dauert.

Nach ein paar Minuten, die sich viel länger angefühlt haben als sie letztendlich waren, beeile ich mich, um schnell wieder bei den Kindern zu sein und sie vor Eric zu retten. Bei den Gedanken Eric mit ihnen alleine gelassen zu haben, wird mir ganz übel. Ich stelle ihn mir wie ein Babysitter vor, der seine Messer schärft während die Kinder durch die Gegend laufen und diese Messer dann zum Spaß auf die Kuscheltiere der Kleinen wirft. Bei diesem Bild in meinem Kopf läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. Ich habe es fast geschafft und bin fast zurück, als plötzlich ein lauter Knall ertönt und aus genau der Richtung kommt, in der auch Eric und die Kinder sind. Diesen Knall würde ich überall wiedererkennen, das unverkennbare Geräusch einer Schusswaffe. Ich bringe ich um. Noch viel schneller als vorher eile ich zurück und reiße die Tür auf. Schnell lasse ich meinen Blick durch den Raum gleiten und suche die Kinder nach Verletzungen ab. Keine Wunden oder sonstige Verletzungen sind zu erkennen. Einige der Kinder grinsen und lachen sogar, doch sind auch weinende und geschockte Kinder da. Erleichtert atme ich auf, da scheinbar keine äußeren Verletzungen bei den Kindern zu erkennen sind und alle noch am Leben sind. Dann richtet sich mein Blick auf Eric und die Schusswaffe, die er in der Hand hält. „Eric“, knurre ich zornig. „Elisa“, erwidert er völlig gelassen. „Kannst du nicht einmal machen, was man dir sagt“, fahre ich ihn an. „Es ist niemand verletzt und keiner von den Kindern hat mit der Waffe gespielt, so wie du es gesagt hat“, antwortet er provokant. „Ach ja und was ist das bitte?“, keife ich und zeige auf das Loch in der Wand, welches vorher noch nicht dort war. „Da war eine Spinne“, erwidert Eric gelangweilt mit einem Schulterzucken. Ich glaub es nicht. Dieses Arschloch kann man auch keine fünf Minuten alleine mit Kindern lassen, die sind doch verstört für ihr Leben. „Ich bringe dich um“, knurre ich und stürze mich auf ihn. Doch ohne Probleme hält Eric mich auf. „Du bist ganz schön aggressiv und kein gutes Vorbild, hier sind doch Kinder“, erwidert Eric amüsiert. „Fick dich doch.“
„Ich ficke lieber dich“, mit diesen Worten geht er zur Tür, während der Zorn in mir nur so brodelt. „Heute Abend, selber Ort, selbe Zeit“, fügt Eric noch hinzu.

Divergent OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt