1#Wunderschön

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(Bildquelle: Google Bilder)

Seratini. Größtenteils im Breeland aufgewachsen so lebt sie heute noch immer hier. Zwar nicht der schönste Ort Mittelerdes aber recht sicher vor Unheil und Bösem.

Sie ist eine gewöhnliche Frau und hat nichts was sie irgendwie besonders macht.
Langes, tiefbraunes, leichtgewelltes Haar, etwa 1,70 Finger groß, schlank und gepflegt.

Ich sitze in meiner Holzhütte in Bree, die sich in unmittelbarer Nähe vom tänzelnden Pony befindet. Es ist spät abends und nur der Mond erhellt meine Räumlichkeiten um einen Hauch.
Ich ziehe die Rolle aus Pergamentpapier die vor mir liegt auseinander und betrachte das blasse Papier welches, sich durch die Jahre schon deutlich abgenutzt hat.
Eine Karte vom Auenland war zu sehen, einige Striche mussten nachgezeichnet werden, weil sie verwischt waren.
Das war meine Aufgabe. Ich verdiente mir durch das ausbessern von Landkarten immer ein paar Silbertaler nebenbei.
Draußen hörte ich die ersten Betrunkenen schon lallend über den Marktplatz fallen während Barden mich mit ihrer Musik, die sie spielten immer ein wenig träumen ließen.

Bree, keine besondere Stadt, sie ist dreckig und voll von Räubern und Bettlern doch irgendetwas hält mich dennoch hier.
Warscheinlich ist es einfach die Verbundenheit, schließlich lebte ich nicht erst seit dem letzten Sommer hier.
Ich zeichnete die letzten Umrisse der Karte als ich plötzlich ein lautes Geräusch wahrnahm. Ich wagte einen Blick aus meinem kaputtenen Fenster und erkannte ein strahlend weißes Pferd welches vor meiner Hütte an einem Pfahl festgebunden war - Ein sehr ungewöhnlicher Anblick in Bree, ein solch sauberes Pferd.
Ehe ich diesen Gedanken verwerfen konnte, knallte hinter mir die Türe auf und ich riss erschrocken die Augen auf während ich mich nicht rührte. Niemand sagte etwas.
Langsam, ganz langsam und voller Angst drehe ich mich um, ich erkenne eine elegante Silhouette, spitze Ohren, filigrane Körperhaltung ..

"Vater?!" Ich blickte nun ganz gespannt und überrascht in seine Richtung.

"Maer gwein, Seratini. Le suilannon o Bruchtal!" (Guten Abend, Seratini. Ich sende dir Grüße aus Bruchtal) erklang nun die warme Stimme meines Vaters.

"Gen gellon nin ceni, le hannon. Aladol min Bree!" (Ich freue mich dich zu sehen, danke. Willkommen in Bree) begrüßte ich meinen Vater und machte einen höflichen Knick. "Was treibt dich in diese Gegend, Vater?"

"Du, Seratini. Ich muss doch nach dir schauen, also werde ich hier bleiben."

"Wie bitte? Für immer? Vater, das musst du nicht, du bist anderes gewohnt. Sonnenschein, Vogelgezwitscher, saubere Bäche und Flüsse, kostbarsten Wein!"

"Seratini, ich dulde keine Widerrede." ..
Und so blieb ich stumm während er sich neben mich auf einen alten Holzstuhl setzte und er anfing, Neuigkeiten zu berichten.
Er erzählte, wie es ihm ergangen war in der letzten Zeit, was er für Aufträge erledigt hatte, wo er gewesen ist, wie es Elrond in Bruchtal ginge und das er im Waldlandreich gewesen ist.

"Im Waldlandreich?" Sah ich ihn ungläubig, fragend an.

Er nickte. "Aye, Sera." Er setzte seine Erzählung fort. Er erzählte, dass er einen Legolas kennengelernt habe, einen der besten Jäger ganz Mittelerde. Sein Können in Sachen Pfeil und Bogen war wohl wirklich unumstritten. Ich kannte seinen Namen nicht, weiter als ins Auenland war ich ja auch nie gekommen.
Vater nahm ein zerknülltes Stück Papier aus seiner Robe und faltete es vor mir auseinander.
Nun sah ich mit heruntergeklappter Kinnlade das Stück Papier an.
Das war also dieser besagte Legolas? Das war er in voller Pracht?

Wow. Er war wirklich wunderschön. Hellblondes, langes, glattes Haar, eine Haut so rein wie ein geschliffener Diamant und in seiner Hand sein Bogen der ihn schier vervollständigte.

Ich blickte von ihm wieder zu meinem Vater rauf. "Legolas .. Das ist er? Wo findet man ihn?"

Mein Vater zog nach dieser Frage eine Braue skeptisch in die Höhe. "Warum möchtest du das wissen? Es ist schwer, ihm zu begegnen. Sehr schwer."

Ich nickte nur und hielt das Thema somit für beendet, natürlich nur damit Vater nicht weiter nachfragte.

... Eins war klar, ich wollte diesen Jäger kennenlernen. Um jeden Preis.

Gin Melin, Legolas.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt