Kapitel 30

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Pov: Yve:

„Steff, Yvonne? Seid ihr da? Eure Tür steht offe...en"

Johannes steckte seinen Kopf zur Küchentür hinein und ich versuchte die Scherbe unauffällig aus meiner Hand fallen zu lassen, doch es half nichts! Mein Anblick würde wohl auch so jedem verraten, dass irgendetwas nicht stimmte...

„Oh Gott Yvonne, was ist denn hier passiert?"

Er stürmte augenblicklich auf mich zu und kniete sich vor mir hin. „Nowi, Thomas, holt mal bitte schnell Verbandszeug aus dem Badezimmer!" Kaum einen Augenblick später stürmten die beiden auch schon in den Raum und warfen sich beunruhigende Blicke zu .

"Wo ist denn Steff?" fragte Thomas, während die drei begannen mir einen Verband um die Hand zu wickeln und mir auch an ein zwei anderen Stellen, von denen ich vorher nicht einmal bemerkt hatte, dass sie verletzt waren Pflaster platzierten...

Als mir bei der Frage sofort wieder mehr Tränen als so schon begannen die Wangen hinunter zu rinnen verstummte er augenblicklich und erst als sie meine Schnitte anscheinend zu ihrer Zufriedenheit versorgt hatten, sprachen sie mich wieder an.

" Hey Yvonne...lass uns mal ins Wohnzimmer rüber gehen!" Nowi zog mich auf die Beine, doch gerade als wir dabei waren zu gehen viel mir der Brief wieder ein...

Steffs Jungs würden wohl eine Erklärung haben wollen, doch ich fühlte mich nicht in der Lage auch nur ein Wort zustande zu bringen.

Es überraschte mich, dass ich überhaupt noch in der Lage war zu denken oder irgendetwas zu tun, aber in der Lage ohne dass Nowi mich stützte zurück zum Tisch zu gehen war ich trotzdem nicht...

Mit zitternden Händen griff ich nach dem Papier , bevor ich spürte, wie ich vorsichtig in den Nebenraum geschoben wurde.

Auf dem Sofa sitzend und wieder ohne die noch so kleinste Beschäftigung schnürte sich meine Lunge augenblicklich wieder zu und ich bekam wieder einmal nicht wirklich etwas mit und somit auch nicht, wie die drei Jungs mich in eine Umarmung zogen, welche jedoch meine Tränen in keinster Weise zum stoppen brachten...

Spätestens wenn sie Steffs Brief lesen würden, würden auch sie schnell wieder verschwinden... Sie waren wie eine Familie für Steff, also was wollten sie noch hier bei mir, wenn sie nichts mehr mit mir zu tun haben wollte?

„Yvonne? Magst du uns erzählen was passiert ist? Oder sollen wir Steff anrufen, dass sie kommt? Ist sie Joggen, oder wo ist sie hin?" Ich schluckte, bevor ich mit brüchiger Stimme ein „We...eg...ko...kommt...nicht...wie..wieder" herausbrachte...

Die Verwunderung in den Augen der Jungs stieg von Sekunde zu Sekunde, bis ich ihnen schließlich Steffs Brief in die Hand drückte.

Augenblicklich zog ich meine Beine wieder eng an meinen Körper und umschlang diese mit meinen Händen, während ich erneut heillos zu schluchzen begann...

Catterkloß: Hold me closerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt