Ein Biss und du bist mein

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//Fantasy//

Durch ein leises Rascheln öffne ich schlagartig meine Augen.

Das orangene Abendlich strahlt durch die großen Fenster in mein Schlafgemach, die Möbel werfen große Schatten an die dunklen Wände und das Schleichen von Pfoten auf kalten Holzdielen ertönt leise in meinen Ohren.

Ein Seufzen entflieht mir und ohne zu zögern schwinge ich mich aus meinem Bett.

Schneller als jeder Flügelschlag werfe ich mir mein langes Gewand um und fahre mit der Hand durch mein schwarzes Haar, um es streng nach hinten zu streichen.

Mit kalten Schritten trete ich in den Flur und lasse meinen Blick über die einzelnen Türen gleiten. Schräg gegenüber von mir sehe ich, wie erwartet, den Übeltäter.

Die Tür einen Spalt geöffnet, kann man die Schatten in der Abendsonne tanzen sehen.

Lautlos gehe ich auf sein Gemach zu und drücke das dunkle Holz ein Stück weiter auf.

Der Anblick überrascht mich nicht im geringsten. Das braune etwas längere Haar hochgebunden, steht er mit dem Rücken zu mir und wäscht sich in einer Schüssel den Dreck von seinem entblößten Oberkörper.

Und was für ein Körper. Wann ist es soweit gekommen, dass er solche Muskeln aufgebaut hat? Wann hat er diesen breiten, attraktiven Rücken bekommen und seit wann besitzt er diesen markanten, grimmigen Ausdruck im Gesicht?

Wann ist er zu einem Mann geworden?

Ich muster ihn einmal von oben bis unten, um dann vorsichtig näher zu treten.

Bei meinem ersten Schritt scheint er meine Anwesenheit zu bemerken und unterbricht sein Tun für ein Moment. Sein Schock scheint abzuklingen und ohne etwas zu sagen macht er weiter.

Ich durchbreche die Stille, "Wo warst du?"

Streng baue ich mich hinter dem Werwolf auf und schaue ihm über die Schulter. Er lässt sich nicht einschüchtern, macht einfach weiter wie bisher.

"Hab Unkraut gejätet und mich dabei etwas dreckig gemacht, sieht man doch." Brummt er schnippisch und lässt die Wut langsam in mir aufkeimen.

Streng greife ich nach seinem Handgelenk, welches gerade den Lappen zu seiner Schulter führen wollte und drehe ihn zu mir herum. Als ich ihn mit einem Ausfall Schritt an die Kommode hinter ihm drücke, stößt er gegen die Wasserschale, wodurch diese runterfällt.

Doch auf das Platschen des Wassers reagiert er nicht. Kalt schaut er mich an, ohne eine Regung, ohne irgendeinen Ausdruck. Nur die Wildnis lodert in seinen gelben Augen.

Meine Augen werden klein. Ich zische, "Du kennst die Regeln. Ich will nicht, dass du so mit mir redest."

Ohne Luft zu holen zuckt er mir entgegen, "Was ist dein Problem? Ich hab mich in den Wäldern vergnügt und ein bisschen Freiheit geschnüffelt. Vielleicht solltest du bedenken, dass du mich nicht für immer hier einsperren kannst! Ich bin alt genug!"

Lange starren wir uns an, ehe ich mit einem Seufzen von ihm ablasse.

Ja, alt genug ist er. Und stur wie ein frischgebissener Vampir.

Sobald diese Nacht verklingt wird er seine maximale Reife erlangen und der Instinkt eines Alphas wird ihn dann vollkommen ergreifen.

"Ich habe dir mehr als genug Freiheiten gegeben. Das unerlaubte Rausschleichen ist keine davon, die ich dulde. Du gehörst mir. Und ich verlange, dass du dich mir fügst." erläutere ich streng, was den Kleinen angepisst mit der Zunge schnalzen lässt.

In der Hölle gibt es Yaoi (Oneshots) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt