//runaway//
Kennt ihr dieses Gefühl weglaufen zu wollen? Dieses unbeschreibliche Kribbeln in euren Beinen, wenn neben euch ein Auto vorbeifährt mit offenem Fenster und lautstarker Musik, und ihr euch einfach denkt, wie es wohl wäre da drin zu sitzen?
Ich will nicht sagen, ich will meinem Leben ein Ende bereiten. Mein Leben war nie so schwierig, dass ich es hassen würde.
Ich bin als kerngesundes Baby in einem Krankenhaus in der Nähe von South Carolina auf die Welt gekommen. Hatte eine bildhübsche Mutter und einen sorgenden Vater. Als ich vier war sind wir in ein nettes Famielienhaus nach Belton gezogen. Ich hatte einen Hund, Teddy, und einen Haufen Freunde. Auch wenn ich zu vielen von ihnen den Kontakt verloren habe...
Für ganze sechs Jahre habe ich die Charleston High besucht und ging daraufhin ans Wofford College. Mein Abschluss war gut, mein Leben lief nach Plan und nach 26 Jahren stand ich endlich in meiner eigenen Wohnung. Einen Job in der Tasche, eine Familie die mich jährlich an Weihnachten einlud und Freunde mit denen man sich über seine Probleme unterhalten konnte.
Und doch bin ich einfach nur da. Immer noch am selben Fleck, ohne jemals etwas riskiert zu haben. Mein Name ist Derek Nelson und den Drang wegzulaufen verspürte ich schon mein Leben lang.
Vielleicht lag es daran, weil mir die Medien vorgaukelten ich könnte alles möglich machen. Vielleicht haben mich Will Smiths Reden schon als Kind zu weit aus der Realität gezogen. Denn egal wie sehr ich nach den Abenteuern im Leben geeifert habe, oder zu den epischen Soundtracks meiner Lieblingsfilme fantasiert habe, ich bin stets dem Plan gefolgt den die Gesellschaft für mich vorgesehen hat.
"-rek? Derek?! Hörst du mir zu?"
Mit einem Rütteln fuhr ich aus meinen Gedanken. Die Lippen zusammengepresst saß mir meine Arbeitsgeberin gegenüber. Da wir für die nächsten Wochen noch etwas abklären mussten, hatte sie entschieden wir würden uns in das Café an der Ecke der Straße setzen, damit wir die Mittagspause gut ausnutzen konnten.
Doch ich war zu abgelenkt, um der Frau zu zuhören. Jedes Mal sobald sie den Mund aufmachte, drifteten meine Gedanken ab.
"Verzeihung." murmelte ich und setzte mich ordentlich hin.
Doch diesmal begann sie mir einen Vortrag zu halten, über meine ständige Unaufmerksamkeit. Ich konnte es ja verstehen. Es sollte mich nicht einmal verwundern, aber gerade ihre Ermahnungen ließen mich sprachlos zurück.
Es war der allerletzte Reiz der mich nun dazu brachte aufzuhören. Ich habe 26 Jahre alles an mir vorbeiziehen sehen. Und das nur, damit ich jetzt in diesem siffigen Café saß und von meiner Cheffin angemeckert wurde?
Die Gespräche um mich herum verblassten und die dumpfe Musik aus dem Radio an der Theke, drang zu mir durch. Es war eine alte Playlist 80er Jahre Titel, mit dem seltsam nostalgischen Gitarrenspiel eine Hit Band.
Neben mir lag meine Tasche. Ich wusste, dass ich alles dabei hatte. Geld, Ausweis, Autoschlüssel, Handy mit Ladekabel, sogar mein Laptop lag auf der Rückbank meines kleinen Wagens. Die Wohnung im dritten Stock war aufgeräumt und abgeschlossen.
Emotionslos ging mein Blick zu meiner Arbeitsgeberin, die immer noch nicht aufgehört hatte zu sprechen. Und wie aus Reflex stand ich auf.
Sie sah mich an, als hätte ich ihr gerade ins Gesicht geschlagen. Mit der Tasche unter dem Arm lächelte ich sie an. Dann nickte ich, ohne etwas zu sagen, fast schon als würde ich mich bei ihr bedanken.
Und dann ging ich. Geradewegs aus dem Café, die Straße runter, zu meinem Auto.
Glücklich machte ich die Scheiben runter, um die Mittagsluft einzufangen. Das Radio schaltete auf den gleichen Sender wie im Café und ich konnte nicht anders als die Lautstärke voll aufzudrehen.
Und ich fuhr. Ohne Plan. Für eine lange Zeit.
Selbst Jahre später ging ich nicht an die Anrufe, die mein Handy zum vibrieren brachten. Ich habe Dinge gesehen, gehört und gefühlt. Dinge gerochen und geschmeckt.
Sodass kein Anruf der Welt mich mehr zu dem zurückholen könnte, was ich mal war.
Ich bin weggelaufen und habe gelebt.
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In der Hölle gibt es Yaoi (Oneshots)
Historia Corta• unregelmäßiges uploaden • Rechtschreibfehler • Boy x Boy ~•~ Ich werde in diesem Buch versuchen selbst ein paar Boy x Boy Oneshots zu kreieren. Viel Spaß ihr kleinen Schlingel~ ( ͡° ͜ʖ ͡°) ...