Mach mir ein Kompliment ||

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"Denkst du, nur weil die anderen dich jetzt in Ruhe lassen kannst du dir alles erlauben?"

Mit einem hässlichen Lachen baut sich mein Klassenkamerad vor mir auf. Seine zwei Kumpanen stehen wie Bodyguards hinter ihm und ziehen ihre dummen Fratzen.

Das ungute Gefühl runter schluckend, versuche ich mein Kinn nach oben zurecken, doch der Junge vor mir überragt mich um Längen.

Bedrohlich erhebt er die Stimme, "Wir haben gesagt, du machst den Nachschuldienst allein. Also halt uns keine Rede und mach deinen Job."

Meine Finger krampfen sich in den Tafelschwamm. Stur wage ich es ihm zu widersprechen, "Aber der Lehrer hat gesagt, ihr habt schon mehrere Tage eure Dienstpflicht ausgesetzt und das ich-"

Mit einem Ruck werde ich am Kragen gepackt und in die Luft gehoben. Meine Zehenspitzen zappeln über den Boden.

"Jetzt hör mal zu, du Zwerg. Wenn ich sage du machst das alleine tust du gefälligst was ich dir sage. Oder willst du Prügel?" er beginnt zu lachen und schaut über seine Schulter zu den anderen, "Schaut euch den Spast an. Ich glaub der will echt was aufs Maul."

Bevor seine Faust mein Gesicht treffen kann, gewinnen meine Füße wieder an Boden und ich werde an eine breite Schulter gezogen. Mit großen Augen beobachte ich, wie Jeremy die Hand meines Peinigers verdreht und mich schützend an sich zieht.

Ein tiefes Knurren erklingt neben meinem Ohr, "Leg noch einmal deine Griffel an ihn und ich zeig dir wie man den Dreck von meinen Schuhen leckt."

Während die zwei hinteren Jungs ein paar Schritte zurück treten, keucht der vordere schmerzerfüllt auf. Jämmerlich greift er mit seiner freien Hand nach Jeremy's Handgelenk, doch dieser lässt seine Hand nicht los.

"Ich hab deine Antwort nicht gehört?" fragt Jeremy ruhig und erhält sofort ein Wimmern.

Verzweifelt verzieht der angesprochene das Gesicht, "O-ok! Wir fassen ihn nicht an! Stimmts Jungs?!" Die beiden nicken hastig, wagen es aber nicht zu sprechen.

Erst nach einer Weile lässt Jeremy die Hand los. Eindringlich schaut er die drei an, dann faucht er, "Ihr macht heute Jaspers Part vom Nachschuldienst und werdet auch die nächsten Tage seine Aufgaben übernehmen."

So geschockt wie die drei gucken, hebe auch ich meinen Blick, "Was? Nein."

Leicht verwundert schaut er zu mir runter, dann spricht er leise, "Sie hätten dich fast verprügelt."

Er scheint sichtlich verwirrt von meiner Meinung. Als hätte ich gerade nicht mitbekommen, dass ich mir beinahe ein blaues Auge geholt habe.

Die Nase krausend spreche ich genau so leise zurück, "Aber deswegen sollen sie nicht meine Aufgaben übernehmen. Es reicht mir, wenn sie einfach mitmachen."

Jeremy starrt mich unschlüssig an. Zögerlich wirft einer der Jungs ein, "H-Heißt das... wir müssen nicht sein-seine Arbeit machen?"

"Nein." "Doch." (gleichzeitig)

Vorwurfsvoll schaue ich zu dem Blonden rauf, weswegen er seufzt. Als er einen Finger hebt schrecken die drei wie verängstigte Hasen zurück. "Ihr werdet ihm absofort nicht mehr in die Quere kommen, aber für heute macht ihr seine Arbeit."

In der Hölle gibt es Yaoi (Oneshots) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt