Kapitel 17

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Wir lagen einfach so da, bis der Morgen graute. Ich wollte nichts essen und niemanden sehen. Einfach mal meine Ruhe von diesem ganzen Wahnsinn haben. Wollte nachdenken, aber es klappte nicht. Ständig spukten mir die Ereignisse der letzten Tage im Kopf herum. Langsam machte sich Mordlust in mir breit. Ich wollte Bright dafür bestrafen. Für seine Lügen, und die Morde an meinen Freunden. Das alles war nicht richtig.

Als die Sonne sich noch ein wenig weiter erhob, stand ich auch langsam auf. Ich ging duschen, und hoffte wirklich, daß dieser Morgen ruhiger verlief als der gestrige.

Als ich fertig war, zog ich mir meine Sachen an und band mir einen unordentlichen Dutt. Dann steckte ich die Pistole wieder in meinen Bund und nahm mein Schwert von gestern. So bepackt verlies ich das Zimmer ohne Mike auch nur ansatzweise weiter zu beachten. Ich wusste, daß er es verstehen würde. Auch er hatte einen Freund verloren.

Ich ging gradewegs nach unten in das Arbeitszimmer von Robin und fand ihn wie erwartet an seinem Schreibtisch vor. Er sah von seinem Schreibtisch auf, und schenkte mir ein Lächeln.

,, Was kann ich für dich tun Emilia?'' fragte er müde.

,, Ich will wissen, wie ich verhindern kann das Bright noch weitere Menschen umbringt die mir wichtig sind.'' sagte ich ohne umschweife.

,, Ich fürchte das wird sich nicht verhindern lassen. Bright ist eine Tötungsmaschiene. Es ist ihm egal wie viele Menschen oder Vampire oder wen auch immer er umbringen muss. Für ihn ist nur wichtig das er sein Ziel erreicht. Und das; so verrückt es auch klingen mag; bist nun mal du meine Liebe.''

,, Dann werde ich zu ihm gehen. Ich werde ihn zum Kampf herausfordern. Vielleicht lässt er dann die anderen in Ruhe.''

,, Das wirst du auf keinen Fall tun! Hörst du?'' schrie er mich an.

,, Ich hab keine Wahl. Ich muss das ganze beenden.''

,, Nein, habe ich gesagt Emilia. Und wenn ich dich einschließen muss bis das ganze überstanden ist. Du gehst auf keinen Fall! Das ist mein letztes Wort.''

Total entkräftet setzte ich mich in den Sessel der am Kamin stand. Wieder schossen mir die Tränen in die Augen. Und ich konnte nichts dagegen tun um sie aufzuhalten.

Robin kam zu mir herüber und nahm mich in die Arme.

,, Kleines, '' sagte er liebevoll. ,, Du musst das verstehen. Ich kann auf keinen Fall riskieren das dir was passiert. Ich hab dich schon mal im Stich gelassen, diesen Fehler werde ich auf keinen Fall wiederholen.''

Ich nickte und beruhigte mich langsam. Er brachte mir ein Glas Wasser und hielt es mir unter die Nase. Ich nahm es, und trank es auf einen Zug leer.

,, Was meintest du damit, daß du mich schon mal im Stich gelassen hast? Ich kenne dich doch gar nicht. Wie kannst du mich da im Stich gelassen haben?''

Er sah mich eine Weile an und schien nachzudenken. Dann schüttelte er den Kopf und meinte: ,, Ach nichts weiter, war nur so daher geredet.''

,, Nein war es nicht.'' erwiderte ich. ,, Wir kennen uns noch nicht lange, aber ich denke ich kenne dich mittlerweile genug um zu wissen, das du nie etwas nur so dahin redest. Also, bitte sag es mir. Kennen wir uns irgendwoher?''

Wieder überlegte er eine Weile, wobei es mir eher wie eine Ewigkeit erschien. Schließlich setzte er sich, mir gegenüber in den anderen Sessel und sah mich eine an. Er schien wirklich ernsthaft zu überlegen wie und wo er beginnen sollte. Und ich ließ ihm die Zeit.

,, Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Eigentlich sollte es dieses Gespräch nicht geben.'' sagte er und machte eine kleine Pause.

Ich sah ihn an und in mir wuchs das Gefühl, daß ich vielleicht lieber keine Erklärung wollte. Aber jetzt war es zu spät einen Rückzieher zu machen.

,, Ich äh... ich, ich... bin dein Vater. Dein Biologischer Vater.'' stieß er schließlich hervor.

Jetzt war es an mir ihn eine kleine Weile anzusehen. Dann brach ich schallendes Gelächter aus.

,, Das kann nicht sein. Meine Eltern starben beide als ich noch klein war. Meine Großmutter zog mich groß.'' brachte ich schließlich hervor.

Er sah mich traurig an und schüttelte dann den Kopf. ,, Tut mir wirklich leid, aber das ist so nicht ganz richtig. Diese Geschichte sollte dich vor Bright schützen. In Wirklichkeit ist es so, das deine Mutter bei deiner Geburt starb. Ich musste dich verlassen, um deinen Schutz zu gewährleisten. Eine Hexe legte damals einen Schutzschild über dich, damit dich unsere Feinde nicht finden konnten. Aber wäre ich geblieben, hätte das alle Bemühungen zunichte gemacht. Also ließ ich dich nach Absprache bei deiner Großmutter. Mit ihrer Macht; und der der Hexe konnte sie dich schützen. Zumindest bis du alt genug bist.''

,, Und das alles soll ich glauben?''

,, Ich kann es dir beweisen.'' sagte er, stand auf und ging zu seinem Schreibtisch. Er kramte eine Weile in einer Schublade, dann sprang vor dem Schreibtisch eine Lade auf. Er nahm einen Päckchen heraus, schloss die Lade und kam wieder zu mir herüber. Das Päckchen legte er vor mir auf den kleinen Tisch, dann band er es auf und packte aus. Ein paar Bilder meiner Mutter, dann Bilder von ihm mit meiner Mutter, ausserdem Bilder die Kurz nach meiner Geburt entstanden sein mussten. Während ich mir die Bilder ansah spürte ich wie mir schon wieder die Tränen kamen. Instinktiv spürte ich das mehr hinter dieser Sache steckte als ich vermutet habe.

Es klopfte und die Haushälterin steckte den Kopf herein, und fragte ob wir etwas benötigten. Ich nickte und bat sie mir einen Kaffe zu bringen. Dann verschwand sie wieder.

Nun hielt mir Robin ein Familienbuch entgegen. Mit zitternden Fingern öffnete ich es. Da war auf der ersten Seite die Heiratsurkunde meiner Mutter mit... Robin. Das nächste Blatt war meine Geburtsurkunde. Als Eltern waren ebenfalls meine Mutter und Robin eingetragen. Ich war an einem Punkt angekommen, an dem ich das Gefühl hatte durchzudrehen. Ich stand auf und ging wortlos hinaus. Ich brauchte einen Moment ruhe und ging in den Garten des Anwesens.

Ich atmete die frische, klare Luft tief ein und setzte mich auf eine Bank. Der versuch mich zu beruhigen scheiterte kläglich, denn ich spürte schon wieder diese scheiß Tränen die sich einen Weg aus meinen Augen bahnten und ich konnte sie nicht aufhalten. Langsam verlor ich den Überblick. Ich wusste nicht mehr ob ich überhaupt noch jemandem ein Wort glauben konnte.

Ich stand auf und sah mich um, keiner war zu sehen. Ich holte tief Luft und schrie dann meine ganze Wut und den ganzen Schmerz heraus.

Keine drei Sekunden später stand Robin neben mir und sah mich entsetzt an.

,, Was ist passiert, warum hast du geschrien?''

,, Nichts ist passiert, ausser das ich langsam wahnsinnig werde. Und geschrien hab ich nur, um mal Dampf abzulassen. Tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe.''

,, Ist schon in Ordnung. Kommst du wieder mit rein?''

Ich nickte, und er legte mir einen Arm um die Schultern und führte mich wieder nach drinnen in sein Arbeitszimmer. Ich ließ mich wieder in den Sessel vor dem Kamin fallen.

,, Ich nehme an, du hast mich nicht belogen?''

,, Nein, alles was ich dir gesagt habe ist die reine Wahrheit.''

,, Aber warum? Warum diese ganzen Geschichten? Warum ist meine Mutter gestorben? Warum hast du mich die ganzen Jahre im unklaren gelassen?''

Er sah mich an und erzählte mir schließlich die ganze Geschichte.

Er lernte meine Mutter kennen und verliebte sich in sie. Genau so wie sie es auch tat. Und obwohl die Beziehungen zwischen Menschen und Vampiren nicht gerne gesehen waren wurden sie bald ein Paar. Sie heirateten und kurze Zeit später wurde meine Mutter schwanger. Die Schwangerschaft verlief sehr schwierig und es gab aufgrund meines schnellen Wachstums viele Komplikationen. Dennoch hielt meine Mutter bis ende des siebten Monats durch, dann bekam sie starke Wehen und Blutungen. Im Krankenhaus wurde ich per Kaiserschnitt entbunden, doch meine Mutter starb.

So ich weiß, das ist nicht viel. Aber ich werde in nächster Zeit wieder häufiger hochladen.

Danke an alle die mir die Treue halten, auch wenns mal nicht so gut läuft. Bis bald Anita

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 26, 2014 ⏰

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Verliebt in einen Vampir ( pausiert )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt