Es regnet. Schon seit Stunden saß ich an meinem m Schreibtisch und versuchte mich zu konzentrieren, aber es wollte einfach nicht klappen. Ich wusste genau, ich musste diese Arbeit heute noch fertig bekommen, aber mir fehlte die Lust und die Inspiration, etwas zu schreiben. Ich sah aus dem Fenster und spürte das ich heute nichts mehr zu Stande bringen würde. Seufzend erhob ich mich und ging nach unten in die Küche. Ich goß sich eine Tasse Kaffee ein und stellte mich ans Fenster.
Mein Leben hatte sich in vielerlei Hinsicht nicht so entwickelt wie ich es mir als kleines Mädchen gedacht hatte. Meine Eltern waren bei einem Autounfall gestorben als ich grade mal sieben Jahre alt war. Danach war ich zu meiner Großmutter gezogen. Ich liebte meine Großmutter über alles, und mein Großvater war der beste den sich ein Kind nur denken konnte. Er nannte mich liebevoll Prinzessin, und las mir jeden Wunsch von den Augen ab. Als ich fünfzehn Jahre alt war, wurde mein Großvater krank und starb zwei Jahre Später. Nun war ich mit ihrer Großmutter alleine. Ich hatte furchtbare Angst das auch ihr etwas passieren könnte. Aber die alte Frau war zäher als ich dachte.
Der größte Fehler war meine Hochzeit. Ich hatte mir immer so was wie ewige Liebe vorgestellt, aber mein Mann hielt davon anscheinend eben so wenig wie von Treue. Denn nach nur drei Monaten Ehe hat er mich nicht nur betrogen. Nein, nachdem ich ihn darauf ansprach verprügelte er mich so sehr, daß ich fast zwei Wochen im Krankenhaus verbrachte. Als ich entlassen wurde fuhr mich mein bester Freund Leon direkt in ein Hotel. Ich hatte die eheliche Wohnung nie wieder betreten. Leon holte meine Sachen, und ich reichte die Scheidung ein.
Bis kurz nach der Scheidung lebte ich bei Leon, arbeitete hart und kaufte mir schließlich ein kleines Häuschen. Ich hatte schon länger nach etwas Passendem gesucht, aber irgendwas stimmte nie.
Als ich von Leon von diesem Haus erfuhr hatte ich erst noch darüber gelacht. Was sollte ich denn mit einem ganzen Haus für mich alleine? Schließlich stimmte ich doch zu es sich wenigstens mal an zu sehen. Und wie´s der Teufel wollte hatte ich mich sofort verliebt. Es war einfach perfekt. Es lag außerhalb der Stadt, aber nicht zu weit weg. Es war umgeben von einem kleinen Wäldchen, einer wunderschönen Blumenwiese und einem kleinen Bächlein. Kurz, es sah aus wie in einem Märchen. Fast wartete ich schon darauf, das sich die Türe öffnete und eine Hexe herauskam.
Natürlich kam keine Hexe heraus. Aber ich kaufte das Haus und zog kurz darauf um. Ich freute mich wahnsinnig, endlich hatte ich es geschafft, ich war mein eigener Boss. Nie wieder würde ich mich von einem Mann so fertig machen lassen. Ich lächelte endlich wieder, stellte Leon eines Tages erfreut fest.
Ich war mittlerweile auch beruflich voran gekommen. Nach dem ich über meine Ehe ein Buch geschrieben hatte, rissen die Verlage sich um mich. Und ich konnte ehrlich sagen das ich glücklich war.
All diese Sachen gingen mir durch den Kopf als ich nun am Fenster meines Häuschens stand. Unwillkürlich musste ich lächeln. Ich hatte schon lange nicht mehr an die Vergangenheit gedacht. Aber letztendlich hatte sich ja doch noch alles zum Guten gewandt.
Während ich darüber nachdachte fuhr ein Wagen auf dem Nachbargrundstück vor. Ein Mann, in meinem Alter stieg aus und sah sich um. Musste wohl der neue Nachbar sein, ging es mir durch den Kopf. Die alte Frau Martens hatte ihr Haus verkauft, und erwähnt, daß der Käufer ein Mann wäre.
Ich schätzte ihn auf eins achzig, er hatte eine sportliche Figur, und schokoladenbraune Haare. Er ging um das Auto herum, öffnete den Kofferraum und holte einen Koffer sowie drei Sporttaschen heraus. Dann war er aus meinem Blickfeld verschwunden. Sicher war er ins Haus gegangen. Ich setzte mich wieder an meinem Schreibtisch und versuchte mich zu Konzentrieren. Aber der neue Nachbar schwirrte mir im Kopf herum, nach einer Stunde vor dem Computer gab ich es auf. Egal wie sehr mich zu konzentrieren versuchte, es klappte einfach nicht.
DU LIEST GERADE
Verliebt in einen Vampir ( pausiert )
Gizem / GerilimEmilia´s beste Freundin stirbt auf mysteriöse Weise. Es sollen Vampire mit im Spiel sein, und Emilia wird innerhalb kürzester Zeit zum Spielball. Wird sie es schaffen zwischen Freund und Feind zu unterscheiden? Oder wird sie am ende selber getötet...