Kapitel 3

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An mein Weinglas geklammert schaue ich mich um. "Hallo? Ist hier jemand?" doch keine Antwort. Ich stehe in einem großen Raum, der wohl ein Wohnzimmer oder so etwas in der Art sein soll. In der Mitte stehen drei Ledersofas um einen Glastisch. Auf der anderen Seite kann ich einen Kamin erkennen. Ansonsten ist außer einem viel zu großen Fernseher nichts Auffälliges zu sehen.

Als ich mein Glas wieder an die Lippen führe, um einen weiteren Schluck zu nehmen muss ich leider feststellen, dass ich den Wein bereits komplett geleert habe. Ich muss so in Gedanken gewesen sein, dass ich gar nicht bemerkt habe wie viel ich getrunken habe. Ich will mich gerade umdrehen, um wieder nach draußen zu gehen, als der Teufel mir von meiner Schulter aus zuflüstert. "Es gibt hier drin doch bestimmt eine Küche. Da bekommen wir noch mehr Wein." Ohne weiter darüber nachzudenken, drehe ich der Terrasse wieder den Rücken zu und laufe durch den Raum auf die nächste Tür zu. Eigentlich sieht mir das überhaupt nicht ähnlich. Diese acht Wochen, die ich nur unter dem Einfluss von Laura stand, haben mir offensichtlich nicht gutgetan.

Ich laufe einige Minuten durch das Haus, bis ich tatsächlich hinter einer Tür die Küche entdecke. "WOW", ich bleibe stehen und starre in den Raum. "Diese Küche ist ja der Wahnsinn." Ich koche leidenschaftlich gerne. Aber in so einer Küche hatte ich noch nie das Vergnügen. Aber ich bin eigentlich ja auf der Suche nach Wein. Wobei suchen muss ich tatsächlich nicht. An der gegenüberliegenden Wand steht ein riesiger Weinschrank. Ich bin von diesem Haus so beeindruckt, dass ich ganz vergessen habe, dass ich uneingeladen hier herumschnüffle. Ich entscheide mich bei Weißwein zu bleiben und öffne die entsprechende Seite des Schranks. Da ich mich absolut nicht mit Wein auskenne, nehme ich einfach eine Flasche heraus, in der Hoffnung, nicht ausgerechnet die teuerste erwischt zu haben.

Als hätte ich jegliche Hemmung verloren, laufe ich zu der Küchenzeile und öffne wie selbstverständliche eine Schublade nach der anderen auf der Suche nach einem Korkenzieher. Ich bin so auf meine Suche konzentriert, dass ich die immer näherkommenden Schritte nicht höre. Erst als sich die Tür hinter mir öffnet drehe ich mich schockiert um. Ich bin auf frischer Tat ertappt worden...

Sin with SebastianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt