Kapitel 8

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Als ich am nächsten Morgen verschlafen aus meinem Zimmer komme, steht Laura zu meiner Verwunderung bereits in der Küche und bereitet das Frühstück vor. "Guten Morgen" strahlt sie. "ich mache frühstück. Und du gehst jetzt schnell duschen, ziehst dir was hübsches an und kommst wieder. Dann frühstücken wir gemeinsam und machen uns einen schönen Tag." Da war sie wieder, die Laura die ich seit Monaten vermisste und die beste Freundin, die ich im Moment bitter nötig hatte. "Guten morgen, kann ich nicht erstmal einen Kaffee haben?" frage ich. "Nein, nichts da, ich bin gleich fertig, du solltest dich lieber beeilen." lächelnd drehe ich mich um und verschwinde ins Badezimmer. Als ich wenig später fertig geduscht und in einem hübschen Sommerkleid wieder in die Küche gehe, sitzt Laura bereits am Tisch. "Setz dich" lächelt sie mich an. "Ist alles gut bei dir?" sie wirkt heute so anders. "Ja wieso?" sie schaut mich verwundert an. "Naja du verhältst dich merkwürdig" antworte ich ihr. "Ich möchte dich eigentlich nur auf andere Gedanken bringen." sie hebt entschuldigend wie Schultern.

Ich setzte mich auf den freien Stuhl. Als ich gerade nach einen Brötchen greifen möchte, springt Laura auf. "Verdammt, hab was vergessen. Bin sofort zurück" Ich erschrecke, doch ehe ich etwas sagen kann ist sie auch schon aus der Küche verschwunden. Es hört sich an, als wäre sie in ihr Zimmer gelaufen. Wenige Augenblicke später höre ich ihre Schritte schon wieder im Flur. "Was hast du denn vergessen?" ich drehe mich zu ihr um und erstarre, als ich plötzlich in Sebastians Gesicht schaue. "Hey" lächelt er mich an. "S...Se...Sebastian?? Was tust du denn hier?" ich bin geschockt. Er steht einfach da. In meiner Küche. "Deine Freundin" sagt er "Sie hat mir über Insta geschrieben." ich schüttle ungläubig den Kopf. "Überraschung" sagt Laura, die hinter Sebastian auftaucht und mich selbstzufrieden anlächelt. "Ich lass euch beiden jetzt alleine. Ich wünsche euch einen schönen Tag" sie zwinkert mir zu und wenige Augenblicke später höre ich die Haustüre zufallen. "Darf ich mich setzen?" Sebastian steht noch immer mitten im Raum. "Ja klar." ich deute auf den freien Platz und er setzte sich.

"Was tust du hier?" frage ich noch einmal. Ich kann er noch immer nicht fassen. "Naja wie gesagt, deine Freundin hat mir geschrieben. Sie sagte, du würdest dich freuen wenn wir uns noch einmal sehen würden. Also bin ich hier." er sieht noch besser aus, als ich ihn in Erinnerung habe. Er trägt eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd. "Und was machen wir jetzt?" frage ich unsicher. "Naja erstmal frühstücken wir und danach würde ich dir gerne etwas zeigen."

Eine Stunde später gehen wir nach draußen, wo Sebastian in einen schwarzen Volvo steigt. Ich nehme auf dem Beifahrersitz platz und sehe ihn an. "Du fährst selbst?" er lacht. "Ja, ich bin ein ziemlich guter Fahrer." Wir fahren direkt nach Manhattan. Genauer gesagt, direkt auf den Times Square wo wir in eine Tiefgarage fahren. Sebastian parkt den Wagen und wir gelangen über einen Personaleingang in das Treppenhaus. "Was tun wir hier?" ich platze beinahe vor Neugier. "Wirst du gleich sehen." Er nimmt meine Hand und zieht mich die Treppe nach oben. Als seine Hand meine berührt bleibt mein Herz beinahe stehen. Er dreht sich zu mir um, sieht mir in die Augen und zuckt wieder mit seinem Mundwinkel. Du bist dabei dich zu verliebt, Leonie. Ohne Zweifel.

Wir laufen durch eine weitere Tür und stehen in einem großen Raum. An der einen Wand stehen einige Schminktische und überall stehen Kleiderständer mit etlichen Kostümen. "Wo sind wir hier?" "In einem kleinen Theater. Wir dürfen bei den Proben zusehen. Komm mit." antwortet er und zieht mich weiter. Wir laufen durch eine weitere Tür und stehen mitten in einem wunderschönen Raum. Rechts von uns ist eine kleine Bühne, auf der einige Leute stehen. "Hey Karl, wir sind da." ruft Sebastian. Ein Mann mittleren Alters sieht zu uns herüber und lächelt freundlich. "Na dann kann es ja los gehen" sagt er während er zu uns herüber kommt. Er gibt uns beiden die Hand und Sebastian stellt uns einander vor. "Ich hole uns etwas zu trinken, kann dich einen Moment alleine lassen?" fragt Sebastian mich. "Hey" ruft Karl aus. "Ich bin auch noch da, sie ist ja nicht alleine." Sebastian lächelt und läuft davon. "Und du bist also die junge Damen, die unserem Sebastian den Kopf verdreht hat?" fragt Karl kaum das Sebastian ihn nicht mehr hören kann. "So würde ich das jetzt nicht sagen" lache ich. "Wir kennen uns kaum." antworte ich. Ich habe das Gefühl rot zu werden. "Naja immerhin genug, dass er diesen Aufwand betreibt." er lächelt mich freundlich an. Doch ehe ich fragen kann was er damit meint steht Sebastian auch schon wieder neben mir.

Wir setzten uns und sehen uns das Theaterstück an. ich sehe im Augenwinken, dass Sebastian immer wieder zu mir blickt. Gelegentlich erwidere ich seinen Blick und lächle ihn an.

Nach dem Theater gehen wir noch in einem kleinen Restaurant essen, bevor wir gegen Nachmittag wieder vor meinem Apartment stehen. "Das hat wirklich Spaß gemacht." sage ich und meine es auch so. Das war mit Abstand der schönste Tag, den ich je hatte. "Fand ich auch" er lächelt mich wieder an und ich könnte schmelzen bei seinem Anblick. "Magst du noch mit reinkommen" frage ich unsicher. "Liebend gerne. Ich hab aber heute noch einen Termin, den ich so spontan nicht verschieben konnte. Aber ich würde dich gerne wieder sehen, Leonie." ich bin leicht enttäuscht, auch wenn ich damit gerechnet habe. "Ich würde dich auch gerne wiedersehen." ich versuche meine Enttäuschung zu verbergen. "Dann solltest du mir deine Nummer geben und ich melde mich dann bei dir" ich nicke, nehme das Handy das er mit entgegenstreckt und tippe meine Nummer hinein. "Das war ein wirklich schöner Tag" sagt er, bevor er mir einen Kuss auf die Wange gibt und sich verabschiedet. Er steigt in das Auto und fährt davon, während ich die Türe aufschließe und hinein gehe.

Sin with SebastianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt